Pressetermin zur Europäischen Woche der Abfallvermeidung (EWAV) 06.06.23

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Quelle „Gallmeier Fotografie“

Ljuba Günther, Wiebke Osigus und Andreas Nieweler (von links)

Verpackungen gehören für uns alle zum täglichen Leben. Sowohl die Produktion von Verpackungen als auch der Transport und letztlich auch ihre Entsorgung belasten unsere Umwelt erheblich. In den Jahren 2019 und 2020 fielen in Deutschland jeweils circa 19 Mio. Tonnen Verpackungsabfälle an. Knapp die Hälfte davon im privaten Endverbrauch – so das Umweltbundesamt.

Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) hat deshalb in Kooperation mit Wiebke Osigus, Niedersächsische Landesministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung, sowie der AbfallWirtschaftsGesellschaft mbH (AWG) Bassum zum Thema Abfallvermeidung zu einer aktiven Teilnahme an der Europäischen Woche der Abfallvermeidung (EWAV) aufgerufen.

Der Pressetermin fand am 6. Juni auf dem Gelände der AWG Bassum statt. Vor Ort standen Ministerin Wiebke Osigus und Andreas Nieweler, Vorsitzender der VKU-Landesgruppe Küstenländer und Geschäftsführer der AWG Bassum, sowie Ljuba Günther, Bundes-Koordinatorin des VKU, zum Thema EWAV der Presse Rede und Antwort.

Ministerin Osigus rief zum Mitmachen auf. „Wer Abfall vermeidet, schont Ressourcen und somit Mensch und Umwelt. Das Schöne ist: Jeder und jede von uns kann mitmachen und durch lokales Handeln ganz konkret für eine bessere Welt sorgen“, sagte die Ministerin. „Der verantwortungsvolle Umgang mit unseren Ressourcen ist der Politik ein wichtiges Anliegen. Deswegen machen wir uns auch für den Aufbau von regionalen Kreislaufwirtschaften in Niedersachsen stark“, ergänzte sie.    

Andreas Nieweler führte fort: „Die Europäische Woche der Abfallvermeidung ist für uns als AWG Bassum und als VKU-Mitglied eine hervorragende Kampagne, um Abfallvermeidung greifbar zu machen. Im Rahmen der Kampagne können wir Aufmerksamkeit für das Thema erzeugen. Darüber hinaus bietet die EWAV einen fantastischen Anlass und Startschuss für kreative Ideen und Kooperationen zur Ressourcenschonung – mit Wirkung auch darüber hinaus.“

Bei dem Pressetermin vor Ort wurden auch lokale Aktivitäten zum Thema Abfallvermeidung und Ressourcenschonung vorgestellt. Darunter die Etablierung eines Mehrwegsystems als ökologische Alternative zu Coffee-To-Go-Bechern, welches in Zusammenarbeit der AWG Bassum mit dem Klima-Aktions-Bündnis Bassum-Syke-Twistringen und der Bäckerei Meyer im Landkreis Diepholz entstand. Als nächsten Schritt dient die EWAV dazu, auch Schulen aus dem Landkreis in dieses Projekt einzubeziehen. Die BBS Syke Europaschule wird dabei als Vorreiter fungieren und möchte in den kommenden Monaten ein Mehrwegsystem einführen.  Die gesammelten Erfahrungen sollen im Anschluss an interessierte Schulen weitergeben werden können, um einen offenen Austausch über das Thema Abfallvermeidung und Mehrwegalternativen zu fördern. So sind auch die Verbraucherinnen und Verbraucher dazu aufgerufen, sich nach Mehrwegalternativen zu erkundigen. Durch die Gesetzesanpassung müssen diese seit Beginn des Jahres, unter anderem in der Gastronomie, angeboten werden. „Ein gutes Mehrwegsystem lohnt sich jedoch am ehesten, wenn es auch Anwendung findet und von den Menschen genutzt wird. Dabei können auch die Betriebe mithelfen, indem sie sich auf einheitliche Mehrwegkonzepte einigen“, so Thomas Suermann vom Klima-Aktions-Bündnis Bassum-Syke-Twistringen. „Denn Coffee-To-Go-Einwegbecher sind eine ökologische Einbahnstraße. Das Etablieren eines Mehrwegsystems in möglichst vielen Einrichtungen im Landkreis Diepholz ist daher nicht nur ein Auf-, sondern auch ein Weckruf, dem hoffentlich möglichst viele Menschen folgen werden“, schließt sich AWG-Geschäftsführer Andreas Nieweler an.

Als weiteres Projekt wurde die Initiative „Spenden statt Entsorgen“ vorgestellt. Dabei können Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Diepholz Elektrokleingeräten ein zweites Leben schenken. In separaten Boxen auf ausgewählten Wertstoffhöfen, können Elektro-Kleingeräte ohne oder mit nur kleinen Defekten gesammelt werden. Anschließend werden diese von kooperierenden Reparatur-Cafés aus Bassum, Syke, Stuhr, Barnstorf und Bruchhausen-Vilsen von Ehrenamtlichen gecheckt, repariert und an bedürftige Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Diepholz weitergegeben. Das Konzept funktioniert bereits seit zwei Jahren mit Erfolg: Zum einen werden Abfälle vermieden, zum anderen setzt sich das Projekt für sozial benachteiligte Menschen in unserer Gesellschaft ein.

„Mit der Mehrweginitiative und dem Projekt ‚Spenden statt Entsorgen‘ gibt es im Landkreis Diepholz bereits großartige Kooperationen, die sich für Ressourcenschonung und Abfallvermeidung einsetzen. Über weitere Zusammenschlüsse und Aktionen zur Europäischen Woche der Abfallvermeidung im Landkreis freue ich mich sehr und rege eine Beteiligung an“, fasst Landrat Cord Bockhop zusammen.

Als technisches Highlight vor Ort wurde zudem das Thema Elektromobilität gesetzt und in diesem Zusammenhang der erste E-Abroller der AWG Bassum vorgestellt. Um CO2 einzusparen, prüft die AbfallWirtschaftsGesellschaft kontinuierlich die Einbindung alternativer Antriebsarten wie Wasserstoff und E-Mobilität in ihrem Fuhrpark. So stehen bereits zahlreiche Ladesäulen auf dem Gelände der AWG für Firmenfahrzeuge und Privatfahrzeuge bereit. Es wurden ein E-Radlader, ein E-Gabelstapler und seit Mai 2022 der erste E-Abroller angeschafft. Die Anlieferung des ersten elektrisch angetriebenen Entsorgungsfahrzeugs wird ein weiterer Meilenstein auf dem Kurs zu einem nachhaltigen Fuhrpark der AWG Bassum.

Hintergrund:

Die Europäische Woche der Abfallvermeidung (EWAV) ist europaweit die größte Kommunikationskampagne zum Thema der Abfallvermeidung und lenkt jedes Jahr mit zahlreichen Aktionen die Aufmerksamkeit auf das Thema Ressourcenschonung. Vom 18. bis 26. November soll unter dem Motto „Clever verpacken – Lösungen gegen die Verpackungsflut“ der verantwortungsvolle Umgang mit Verpackungen thematisiert werden. Denn sowohl die Produktion als auch der Transport und letztlich ihre Entsorgung belasten unsere Umwelt erheblich. Aktionen können ab sofort über die Website der Kampagne https://wochederabfallvermeidung.de/anmeldung/ angemeldet werden.

Die EWAV wird durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördert. Das Umweltbundesamt (UBA) ist der fachliche Ansprechpartner der EWAV. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) koordiniert die EWAV.