Berlin, 09. Juli 2020
Den aktuellen Nitratbericht kommentiert der Verband kommunaler Unternehmen (VKU), dessen Mitglieder 90 Prozent aller Einwohner in Deutschland mit Trinkwasser versorgen, wie folgt:
„Der Bericht zeigt, dass das Grundwasser in Deutschland an vielen Stellen weiterhin zu stark mit Nitrat belastet ist. Wir sind in Deutschland bei diesem Thema noch lange nicht dort, wo wir mit Blick auf den Schutz der Trinkwasserressourcen hin müssen. Wir brauchen unbedingt weitere Anstrengungen durch zielgerichtete Maßnahmen in den nitratbelasteten Gebieten. Genau aus diesem Grund ist es wichtig, dass die im Mai 2020 novellierte Düngeverordnung nun konsequent umgesetzt wird und die Bundesländer bis Ende des Jahres ihre nitratbelasteten Gebiete entsprechend ausweisen. Bei dieser Gebietsausweisung muss das Augenmerk auf den Schutz der Trinkwasserressourcen gerichtet werden. Wesentlicher Maßstab muss dafür die standortbezogene Gefährdung durch Nitratausträge in Trinkwassereinzugsgebieten sein: Ansonsten sind die heute grünen, nicht nitratbelasteten Messstellen, morgen zusätzliche rote, nitratbelastete Messstellen.“
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.500 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit mehr als 275.000 Beschäftigten wurden 2018 Umsatzerlöse von rund 119 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 12 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen große Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 62 Prozent, Erdgas 67 Prozent, Trinkwasser 90 Prozent, Wärme 74 Prozent, Abwasser 44 Prozent. Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen durch getrennte Sammlung entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 67 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Immer mehr kommunale Unternehmen engagieren sich im Breitbandausbau. 190 Unternehmen investieren pro Jahr über 450 Mio. EUR. Sie steigern jährlich ihre Investitionen um rund 30 Prozent. Beim Breitbandausbau setzen 93 Prozent der Unternehmen auf Glasfaser bis mindestens ins Gebäude.