STADTWERKE AWARD 2020: Sieben Stadtwerke haben sich für die Endrunde des STADTWERKE AWARD 2020 qualifiziert
Die Experten-Jury des STADTWERKE AWARD hat aus 40 Bewerbungen sieben Projekte nominiert. In das Rennen für die begehrte Auszeichnung der Stadtwerke-Kooperation Trianel, des Verbandes Kommunaler Unternehmen (VKU) und der Zeitung für Kommunale Wirtschaft (ZfK) gehen in diesem Jahr:
- swb Erzeugung AG & Co. KG, Bremen
- Stadtwerke Halle GmbH,
- Innsbrucker Kommunalbetriebe AG,
- Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR,
- Stadtwerke München GmbH,
- Stadtwerke Osnabrück AG,
- Wien Energie GmbH.
Vor der diesjährigen Preisverleihung im Rahmen des digital stattfindenden VKU-Stadtwerkekongresses am 15. September 2020 werden die Leser der ZfK aufgerufen, ihre Publikumsstimme für das beste Projekt abzugeben: https://www.zfk.de/unternehmen/stadtwerke-award/
Berlin/ Aachen, 06. Juli 2020. 40 Projekte haben sich für den STADTWERKE AWARD 2020 beworben. Unter den Bewerbern befinden sich auch vier Stadtwerke und kommunale Unternehmen aus Österreich, von denen es zwei auf die Bestenliste 2020 geschafft haben. „Die zahlreichen Bewerbungen spiegeln die Vielfalt der Themen, Nachhaltigkeit und Kundennähe wider, mit denen sich Stadtwerke auf die neuen Anforderungen des Marktes anpassen“ stellt Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des VKU und Juror des STADTWERKE AWARD, fest. Die Bewerbungen umfassen technische und organisatorische sowie personelle und energiewirtschaftliche Themen. „Bemerkenswert ist, dass sich Stadtwerke in diesem Jahr mit überzeugenden sozialen Projekten beworben haben und so eindrucksvoll ihr Engagement in diesem Bereich spiegeln“, so Liebing.
Mit dem STADTWERKE AWARD werden jährlich Vorzeigeprojekte aus der Stadtwerke-Landschaft prämiert, die die Energiewelt von morgen gestalten und den Unternehmen die Rolle zukunftsfähiger Vorreiter zuteilwerden lassen. „Alle Projekte zeigen, dass Digitalisierung, intelligente Verkehrskonzepte, Sektorenkopplung und erneuerbare Energien sowie Bürgerbeteiligungen längst nicht mehr am Anfang ihrer Etablierung stehen und nur vorsichtig in Pilotprojekten umgesetzt werden. Sie gehören zur gelebten Stadtwerke-Praxis und zeigen, wie zukunftsorientiert und innovativ die Stadtwerke ihren Alltag bestreiten“, sagt Sven Becker, Sprecher der Geschäftsführung von Trianel und Initiator der Auszeichnung.
Die Nominierten:
Mit einer anderen innovativen Art und Weise der Sektorenkopplung punktet die swb Erzeugung AG & Co. KG mit ihrem Projekt Hybridregel Kraftwerk. Im Rahmen des Projekts wurde ein 14,2 MWh Batteriespeicher gebaut und mit einer Power-to-Heat-Anlage kombiniert. Das Hybridregelkraftwerk koppelt über einen Batteriespeicher die beiden Sektoren Strom und Wärme und kann so die Systemdienstleistung für den Strommarkt und die mögliche überschüssige Stromproduktion in Form von Wärme für die Fernwärmeversorgung bereitstellen. Das Nachladen der Batterie für die positive Regelleistung erfolgt effizient über das vorhandene Heizkraftwerk Hastedt.
Mit dem Konzept „Neu starten!“, das Mitarbeitergewinnung mit einem Beitrag zur Gesellschaft und der Übernahme von sozialer Verantwortung verbindet, geht die Stadtwerke Halle GmbH ins Rennen. Im Rahmen von „Neu starten!“ wird zum einen das Ziel verfolgt dauerhaft erwerbslose Hallenser*innen wieder nachhaltig in den Arbeitsmarkt zu integrieren und zugleich Stellen in der Stadtwerke Halle-Gruppe dauerhaft zu besetzen. Zum anderen widmen sich die Stadtwerke Halle im Rahmen des Konzeptes auch dem Kampf gegen die in Halle vorhandene Jugendarbeitslosigkeit. Schüler*innen erhalten im Rahmen von „Neu starten!“ einen realistischen Einblick in die Berufsanforderungen und können berufsrelevante Kompetenzen ausbauen. Darüber hinaus wird im Rahmen von „Neu starten!“ jungen Menschen mit Vermittlungshemmnissen geholfen einen Ausbildungsplatz oder eine Arbeitsstelle zu finden.
Die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG beeindruckt mit ihrem EU-Projekt SINFONIA, mit dem sie das Ziel der Energieeffizienz-Steigerung in europäischen Städten verfolgt. Dieser ganzheitliche Ansatz für Sektorenkopplung baut auf das nahtlose Ineinandergreifen von einzelnen Teilprojekten auf. Das Projekt SINFONIA beinhaltet die weitere Nutzung der in der Kläranlage entstehenden Energie, die Verbindung von Strom- und Wärmenetzen durch ein Hybridnetz und den Ersatz fossiler Energieträger durch erneuerbare Energieträger. Weitere Projektinhalte bilden die Nutzung von Abwärme zur Heizung eines Bürogebäudes sowie die Power-to-Heat-Anlage mit der der Überschussstrom aus dem Stromnetz in Wärme umgewandelt und zur Beheizung eines Hallenbads verwendet wird.
Mit ihrem ganzheitlichen Ansatz für die Biogasaufbereitung beeindrucken die Stadtentwässerungsbetriebe Köln, AöR. In Köln wird das auf Erdgasqualität bzw. zu Biomethan aufbereitete Faulgas zum Eigenbedarf an anderen Standorten wieder entnommen und substituiert so das fossile Erdgas. Hierbei wird das Erdgasnetz als Langzeitspeicher genutzt. Gasüberschüsse können an Dritte abgegeben und auf diese Weise per Sektorenkopplung dem Kraftstoff- oder Wärmemarkt zur Verfügung gestellt werden.
Mit einem bisher einzigartigen und sehr erfolgreichen Projekt, das die Nutzung von Solarenergie im urbanen Raum ermöglicht, hat sich die Stadtwerke München GmbH durchgesetzt. Ziel ihres Produkts "M-Solar Sonnenbausteine" ist es, gemeinsam mit den Münchner Bürger*innen und den Eigentümer*innen von Dachflächen die regionale Energiewende vor Ort zu gestalten. Dabei sind explizit auch Menschen angesprochen, die keine geeignete Dachfläche für eine eigene PV-Anlage besitzen. Durch die einzigartige Kombination der beiden Produktbestandteile Sonnenbausteine (Bürgerbeteiligung an einer konkreten PV-Anlage) und Sonnenstrom (regionaler Ökostrom aus den Sonnenbausteinen) kann somit jeder zum Prosumer werden.
Die Stadtwerke Osnabrück AG punktet mit ihrem deutschlandweit einmaligen und somit hochinnovativen ÖPNV-Konzept für das Check-in-Be-out-System. Im Fokus des Projekts steht ein digitales Mobilitätsportal als Zugangsplattform zu sämtlichen Mobilitätsangeboten. Kunden, die das Portal nutzen, können sich bei der Nutzung des ÖPNV via App einchecken und werden nach der Nutzung automatisch ausgecheckt. Die Fahrtinformationen des Kunden werden für die Laufzeit von einer Woche gesammelt. Im Anschluss erfolgt eine Bestpreisabrechnung auf Wochenbasis, in die sämtliche Ticketprodukte bis zum Wochenticket einbezogen sind. Der Kunde erwirbt so anstelle eines Ticketkaufs vor Fahrtantritt eine Fahrtberechtigung, die erst im Nachgang in ein preisoptimales Ticket umgewandelt wird.
Auch die Wien Energie GmbH überzeugt mit ihrem vorbildlichen und ganzheitlichen Sektorkopplungsprojekt, das die Sektoren Strom, Wärme, Kälte und Mobilität verbindet. In Wien produziert die Müllverbrennungsanlage jährlich in etwa 500 GWh Wärme und 120 GWh Strom. Der Wirkungsgrad der Anlage beträgt dabei derweil 84 Prozent. Zu dieser hohen Anlageneffizienz trägt die Fernkältezentrale in Spittelau bei, die zur Kälteversorgung die umweltfreundlich erzeugten Energieformen Wärme und Strom einsetzt. Der Donaukanal bietet hierbei die perfekten Rückkühlbedingungen an, um einen energieeffizienten Betrieb der Kältemaschinen zu gewährleisten. Die Gesamtenergieeffizienz der Anlage soll in Zukunft mithilfe weiterer Projekte auf annähernd 97 Prozent gesteigert werden.
Die Experten-Jury des STADTWERKE AWARD, die die sieben Nominierten aus den rund 40 Bewerbungen ausgewählt hat, bilden in diesem Jahr:
- Sven Becker, Sprecher der Geschäftsführung, Trianel GmbH
- Prof. Dr. Marc Oliver Bettzüge, Direktor des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln, EWI
- Markus Hilkenbach, Vorsitzender der Geschäftsführung, Wuppertaler Stadtwerke GmbH
- Klaus Hinkel, Chefredakteur, Zeitung für die kommunale Wirtschaft (ZfK) • Harald Jahnke, Geschäftsführer, Stadtwerke Prenzlau GmbH
- Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer, Verband kommunaler Unternehmen e.V.
- Henry Otto, Partner, PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
- Uwe Steffen, Grundsatzreferatsleiter, Abteilung Energie, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg
- Jarno Wittig, Geschäftsführer, VKU Service GmbH
Sieben Unternehmen wurden von der neunköpfigen Jury für den STADTWERKE AWARD 2020 nominiert. Die ZfK-Umfrage startet am Montag, den 6. Juli 2020 und endet am Montag, den 20. Juli 2020. Die ZfK-Publikumsstimme geht mit einem Drittel in das Endergebnis ein. Die übrigen zwei Drittel entfallen auf die Jury. Zur Umfrage: https://www.zfk.de/unternehmen/stadtwerke-award/
Die nominierten Unternehmen und Projekte werden in der Juli-Ausgabe (Erscheinungsdatum: 6. Juli 2020) der ZfK und auf dem (in diesem Jahr digitalen) VKU-Stadtwerkekongress am 15. September 2020 ausführlich vorgestellt.
Weitere Informationen: www.stadtwerke-award.net
Folgen Sie dem STADTWERKE AWARD auch auf Twitter: @StadtwerkeAward
Ansprechpartner:
Dr. Nadja Thomas, Pressesprecherin, Trianel GmbH
Fon +49 241 413 20-466 | Mobil +49 160 96 37 04 56 | E-Mail n.thomas(at)trianel(dot)com
Stefan Luig, Pressesprecher, Abteilung Kommunikation und Public Affairs, Verband kommunaler Unternehmen
Fon +49 30 5850-226 | Mobil +49 170 8580-226 | E-Mail luig(at)vku(dot)de
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.500 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit mehr als 275.000 Beschäftigten wurden 2018 Umsatzerlöse von rund 119 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 12 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen große Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 62 Prozent, Erdgas 67 Prozent, Trinkwasser 90 Prozent, Wärme 74 Prozent, Abwasser 44 Prozent. Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen durch getrennte Sammlung entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 67 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Immer mehr kommunale Unternehmen engagieren sich im Breitbandausbau. 190 Unternehmen investieren pro Jahr über 450 Mio. EUR. Sie steigern jährlich ihre Investitionen um rund 30 Prozent. Beim Breitbandausbau setzen 93 Prozent der Unternehmen auf Glasfaser bis mindestens ins Gebäude.