Berlin, 08.06.2021. „Wasser ist endlich wieder ein Thema: gut so“, kommentiert VKU-Vizepräsident Karsten Specht die Wasserstrategie 2030 von Bundesumweltministerin Svenja Schulze. „Wir alle haben uns zu sehr daran gewöhnt, dass das Wasser jederzeit in hervorragender Qualität* einfach so aus dem Hahn läuft und unser Abwasser sicher entsorgt wird. Doch Daseinsvorsorge erledigt sich nicht im Handumdrehen, und es gibt sie auch nicht zum Nulltarif. Deshalb ist es gut, dass die Bundesumweltministerin die generationenübergreifende Systemrelevanz, die das Wasser hat, zum Thema macht.“
Specht weiter: „Klimawandel, demografische Entwicklungen, wachsende Nutzungskonkurrenzen um das kühle Nass, Spurenstoffe: Die Wasserwirtschaft in Deutschland steht vor zahlreichen Herausforderungen. Und daraus folgend alle, die Wasser nutzen: Wir sollten wissen, dass wir im Umgang mit der Ressource Wasser gesamtgesellschaftlich umdenken und sorgsam mit ihr umgehen müssen. Qualität und Quantität von Wasserressourcen müssen besser geschützt werden.
Bei allen künftigen politischen Entscheidungen muss eines aber klar sein: „Wir sollten bei unseren bewährten Grundsätzen bleiben. Die Wasserversorgung ist auf Ebene der Kommunen sehr gut aufgehoben. Hier kann am besten entscheiden werden, wie Wasserver- und Abwasserentsorgung aussehen muss, um den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger und der örtlichen Wirtschaft zu entsprechen. Und hier kann auch schnell und passgenau auf lokale Versorgungsengpässe reagiert werden. Einheitliche Vorgaben aus Berlin sind dazu nicht nötig.“
Die VKU-Mitgliedsunternehmen versorgen 90 Prozent aller Einwohner Deutschlands mit Trinkwasser und entsorgen das Abwasser von 44 Prozent.
Notiz: Auf der Seite www.vku.de/wasserstrategie finden Sie das VKU-Positionspapier WASSER 2050. Zudem finden Sie auf der Seite einen Podcast mit VKU-Vizepräsident Karsten Specht. Hören Sie gern rein.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.500 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit mehr als 275.000 Beschäftigten wurden 2018 Umsatzerlöse von rund 119 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 12 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen große Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 62 Prozent, Erdgas 67 Prozent, Trinkwasser 90 Prozent, Wärme 74 Prozent, Abwasser 44 Prozent. Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen durch getrennte Sammlung entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 67 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Immer mehr kommunale Unternehmen engagieren sich im Breitbandausbau. 190 Unternehmen investieren pro Jahr über 450 Mio. EUR. Sie steigern jährlich ihre Investitionen um rund 30 Prozent. Beim Breitbandausbau setzen 93 Prozent der Unternehmen auf Glasfaser bis mindestens ins Gebäude.