BDEW/VKU-Finanzierungskonferenz:
Kapital für die Energiewende

Die Energiewirtschaft benötigt für die Energiewende Investitionen in nahezu beispiellosem Umfang. Der notwendige Wandel ist für Deutschland eine Herausforderung - aber er ist vor allem auch eine große Chance. Investitionen in die Energiewende führen zu nachhaltiger Wertschöpfung und nachhaltigem Wachstum.

05.12.24

Berlin. Die Energiewirtschaft benötigt für die Energiewende Investitionen in nahezu beispiellosem Umfang. Der notwendige Wandel ist für Deutschland eine Herausforderung - aber er ist vor allem auch eine große Chance. Investitionen in die Energiewende führen zu nachhaltiger Wertschöpfung und nachhaltigem Wachstum. Allein bis 2030 werden Investitionen in Höhe von 721 Milliarden Euro erwartet. Um diese Investitionen zu realisieren, müssen Energieunternehmen, Finanzwirtschaft, öffentliche Hand und die Bürgerinnen und Bürger gemeinsam an einem Strang ziehen. Doch welche Finanzierungsinstrumente stehen überhaupt zur Verfügung? Und wie lassen sich bestehende Investitionshemmnisse überwinden? Darüber diskutieren heute über 200 Teilnehmer aus der Energie- und Finanzbranche auf der ersten Finanzierungskonferenz „Kapital für die Energiewende“ in Berlin, die der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) in Zusammenarbeit mit dem Beratungshaus Deloitte ausrichten.

Ziel der Konferenz ist der offene Austausch zwischen Energieunternehmen und Kapitalgebebern darüber, wie die Umsetzung und die Finanzierung der Energiewende bestmöglich Hand und Hand gehen können. Praxisbeispiele, die während der Konferenz vorgestellt werden, können zeigen, wie aktuelle Investitionshemmnisse überwunden werden können und welche Bedeutung die Re-Finanzierung über den Kapitalmarkt hat.

Mit dabei sind neben den unten zitierten Gastgebern unter anderem Dr. Philipp Nimmermann, Staatssekretär, Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK); Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur; Stefan Dohler, CEO, EWE und Präsident des BDEW; Hauke Burkhardt, Head of Trade, Finance and Lending & DACH, Deutsche Bank; Claus Fintzen, CIO Infrastructure Dept., Allianz Global Investors; Dirk Schmitz, Head of Germany, Austria and Eastern Europe & Head of DACH, BlackRock; Ingrid Spletter-Weiß, Mitglied des Vorstands, NordLB

Kerstin Andreae, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung, BDEW:
„Für die Energiewende investiert die Energiewirtschaft unter anderem in den Ausbau der Erneuerbaren Energien und der Netze, in den Umbau der Wärmeversorgung, in Speicher und Flexibilitäten und perspektivisch in neue wasserstofffähige Gaskraftwerke. Jeder Euro, der in die Energiewende investiert wird, ist eine Investition in die Zukunft: in modernste Infrastruktur, in ein resilientes Energiesystem, in die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland und natürlich in Klimaneutralität. Wir brauchen hierfür private Investments in großem Maßstab. Damit ausreichend Mittel für die deutsche Energiewende gewonnen werden können, müssen wir einfacher, attraktiver und unbürokratischer werden - gerade auch im internationalen Vergleich. Wir diskutieren mit der Finanzwirtschaft und der Politik verschiedene Modelle, wie das gelingen kann.“

Ingbert Liebing, Hautgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU): „Selbst für kerngesunde und leistungsfähige Stadtwerke sind die hohen Energiewende-Investitionen, die sie in einem sehr kurzen Zeitraum tätigen müssen, eine enorme Herausforderung. Parallel dazu dürfen wir die Preis-Belastungen der Verbraucherinnen und Verbraucher nicht aus den Augen verlieren. Die Zusammenarbeit zwischen Energie- und Finanzbranche ist entscheidend, um innovative Finanzierungslösungen zu entwickeln, ausreichendes Kapital zu mobilisieren und das Vertrauen in die Machbarkeit der Energiewende zu stärken. Die Finanzierungskonferenz ist ein entscheidender Katalysator, um die Energiewende nicht nur als technologische, sondern auch als finanzielle Mammutaufgabe zu bewältigen.“

Hans-Jürgen Walter, Global Leader Sustainable Finance, Deloitte GmbH: „Der gezielte Einsatz öffentlicher Mittel und Garantien zur Risikominimierung ist ein effektives Mittel, um privates Kapital für die Energiewende zu mobilisieren. Solche Finanzierungsmodelle setzen ein gegenseitiges Verständnis der jeweiligen Interessen und Herausforderungen voraus und erfordern die Zusammenarbeit von Unternehmen, Banken, Investoren und der Politik. Die Finanzierungskonferenz von Deloitte, BDEW und VKU unterstützt diesen interdisziplinären Dialog und bietet eine Plattform zur Diskussion innovativer Finanzierungslösungen.“

Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) vertritt über 1.580 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit rund 309.000 Beschäftigten wurden 2022 Umsatzerlöse von 194 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 17 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen signifikante Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 66 Prozent, Gas 65 Prozent, Wärme 91 Prozent, Trinkwasser 88 Prozent, Abwasser 40 Prozent. Die kommunale Abfallwirtschaft entsorgt jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und hat seit 1990 rund 78 Prozent ihrer CO2-Emissionen eingespart – damit ist sie der Hidden Champion des Klimaschutzes. Immer mehr Mitgliedsunternehmen engagieren sich im Breitbandausbau: 220 Unternehmen investieren pro Jahr über 912 Millionen Euro. Künftig wollen 90 Prozent der kommunalen Unternehmen den Mobilfunkunternehmen Anschlüsse für Antennen an ihr Glasfasernetz anbieten. Zahlen Daten Fakten 2024
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