Berlin, 01.12.2022. Zusammen mit einem breiten Bündnis von Verbänden hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Juni zum Energiesparen aufgerufen. Eine begleitende Kampagne soll seitdem Verbraucherinnen und Verbraucher zum Energiesparen motivieren, den Klimaschutz stärken und für mehr Unabhängigkeit sorgen. Über deren Wirksamkeit und Optimierungsmöglichkeiten hat sich am Dienstag Bundesminister Robert Habeck mit dem Verband kommunaler Unternehmen (VKU) und weiteren Mitgliedern des Bündnisses ausgetauscht.
Dazu Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU):
Die Energiespar-Kampagne „Gemeinsam durch die nächsten Winter“ zeigt deutliche Wirkung. Es hat Sinn sie fortzusetzen. Aktuelle Zahlen und Analysen zeigen, dass Haushalte und Gewerbekunden deutlich weniger Gas verbrauchen, als dies bei den aktuellen Temperaturen und unverändertem Verhalten zu erwarten wären. So hat sich der Erdgasverbrauch von Haushalten und Gewerbe seit September 2022 um bis zu rund 20 Prozent gegenüber dem Durchschnittsverbrauch in den Jahren 2018 bis 2021 reduziert. (Quelle: Bundesnetzagentur - Aktuelle Lage Gasversorgung - Gasverbrauch der Haushalts- und Gewerbekunden in GWh/Tag, wöchentlicher Mittelwert) Eine Win-Win-Win-Situation, denn wer Energie spart, schon den Geldbeutel, schützt das Klima und stärkt das Land.
Wir als Kommunalwirtschaft unterstützen die Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Kommunale Unternehmen sind vor Ort der direkte Kontakt zu den Kundinnen und Kunden. Als VKU werben wir bei unseren mehr als 1.500 Unternehmen der Energie-, Wasser-, Abwasser- und Abfallwirtschaft intensiv für eine Reduzierung des Energieverbrauchs und für eine Sensibilisierung bei Kundinnen und Kunden.
Dazu haben wir, ergänzend zur Kampagne des Bundesministeriums, Texte und Filme produziert, die unsere Mitgliedsunternehmen für ihre Kundenkommunikation einsetzen können. Die Beiträge informieren über Energieeinsparmöglichkeiten, die Preisbildung von Energie und die geplanten Preisbremsen. Weitere Informationsmaterial ist in der Produktion.
Unser bisheriges Fazit: Die Initiative ist erfolgreich, die Kampagne des Bundesministeriums sollte fortgesetzt werden. Bei der Produktion von Filmen, Texten, Plakaten und Social-Media-Posts sollte darauf geachtet werden, dass sie die Unternehmen für ihre Kommunikation möglichst einfach einsetzen können. Letztlich zählt, was vor Ort passiert.
Darüber hinaus weisen wir darauf hin, dass nur mit einem realistischen regulatorischen Rahmen und wirksamen ökonomischen Anreizen eine dauerhafte, nachhaltige Senkung des Energiebedarfs erreicht werden kann. Dass neu eingebaute oder ausgetauschte Heizungen ab 2024 mit mindestens 65 Prozent Erneuerbaren Energien betrieben werden sollen, halten wir für nicht machbar und fordern stattdessen Technologieoffenheit.
Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) vertritt über 1.500 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit rund 283.000 Beschäftigten wurden 2019 Umsatzerlöse von 123 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 13 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen signifikante Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 62 Prozent, Gas 67 Prozent, Trinkwasser 91 Prozent, Wärme 79 Prozent, Abwasser 45 Prozent. Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen durch getrennte Sammlung entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 67 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Immer mehr Mitgliedsunternehmen engagieren sich im Breitbandausbau: 203 Unternehmen investieren pro Jahr über 700 Millionen Euro. Beim Breitbandausbau setzen 92 Prozent der Unternehmen auf Glasfaser bis mindestens ins Gebäude. Wir halten Deutschland am Laufen – klimaneutral, leistungsstark, lebenswert. Unser Beitrag für heute und morgen: #Daseinsvorsorge. Unsere Positionen: 2030plus.vku.de.