Erstbewertung: VKU zum Netzentwicklungsplan im EnWG-Gesetzentwurf 18.10.23

Berlin, 18.10.2023. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) begrüßt Pläne, dass die laufende Netzentwicklungsplanung für Erdgas künftig auch Wasserstoffnetze erfassen soll. Das geht aus einem öffentlich gewordenen Änderungsentwurf für das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) hervor, der dem VKU für eine Stellungnahme vorliegt.

Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) in einer Erstbewertung:

„Der Verband kommunaler Unternehmen setzt sich für einen schnellen Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft ein, denn Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein der Energiewende.

Wir begrüßen, dass es künftig eine gemeinsame Netzentwicklungsplanung für Erdgas und Wasserstoff geben soll. Das ist ein wichtiges Signal für den Umbau der Gasnetze. Die Notwendigkeit dazu hatte auch ein vom VKU in Auftrag gegebenes Gutachten gezeigt.

Die Stadtwerke bewirtschaften aktuell rund 339.000 Kilometer Gasverteilernetze und verfügen über hohe Marktanteile in der Belieferung mit Gas. Wichtig ist, dass die Verteilernetzbetreiber bei der Erstellung des Szenariorahmens und der darauf aufbauenden Netzentwicklungsplanung angemessen eingebunden werden. Dazu vermissen wir noch konkrete Angaben im Entwurf.

Eine erste Netzentwicklungsplanung Gas und Wasserstoff ist ab 2025 vorgesehen. Aus unserer Sicht passt der Zeitplan. Es ist wichtig, dass eine Vereinheitlichung der Planungszyklen für die Strom- und die Gasnetzentwicklungsplanung erfolgt. Dies ist sinnvoll und erlaubt wichtige Verknüpfungen, die in einer Systementwicklungsplanung münden sollten.“

Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) vertritt über 1.550 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit über 300.000 Beschäftigten wurden 2021 Umsatzerlöse von 141 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 17 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen signifikante Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 66 Prozent, Gas 60 Prozent, Wärme 88 Prozent, Trinkwasser 89 Prozent, Abwasser 45 Prozent. Die kommunale Abfallwirtschaft entsorgt jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und hat seit 1990 rund 78 Prozent ihrer CO2-Emissionen eingespart – damit ist sie der Hidden Champion des Klimaschutzes. Immer mehr Mitgliedsunternehmen engagieren sich im Breitbandausbau: 206 Unternehmen investieren pro Jahr über 822 Millionen Euro. Künftig wollen 80 Prozent der kommunalen Unternehmen den Mobilfunkunternehmen Anschlüsse für Antennen an ihr Glasfasernetz anbieten. Zahlen Daten Fakten 2023
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