EU-Energieminister einigen sich auf Gaspreisdeckel – VKU: Preislimit bekämpft nicht Ursachen
Berlin/Brüssel, 19.12.2022. Die EU-Energieminister haben sich am Montagnachmittag in Brüssel auf einen Gaspreisdeckel für alle Großkunden in den Mitgliedsländern geeinigt. Als politisch festgelegten Höchstpreis wurden 180 Euro pro Megawattstunde Erdgas und Flüssig-Erdgas vereinbart.
19.12.22
Berlin/Brüssel, 19.12.2022. Die EU-Energieminister haben sich am Montagnachmittag in Brüssel auf einen Gaspreisdeckel für alle Großkunden in den Mitgliedsländern geeinigt. Als politisch festgelegten Höchstpreis wurden 180 Euro pro Megawattstunde Erdgas und Flüssig-Erdgas vereinbart.
Dazu Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) in einer Ersteinschätzung am Montagabend:
„Der VKU hat sich stets gegen einen fixen Preisdeckel ausgesprochen und damit die Position von Bundesregierung und EU-Kommission unterstützt. Künstlich verknappte Einkaufsmöglichkeiten können dazu führen, dass Förderländer ihre Tankerschiffe in Länder schicken, wo sie höhere Preise für ihr Gas erzielen können. Deshalb erschwert ein Gaspreisdeckel aus VKU-Sicht nicht nur Gaseinkäufe sondern gefährdet auch die Versorgungssicherheit. Allein die Diskussionen um einen Gaspreisdeckel hatten in den vergangenen Monaten zur weiteren Verunsicherung der Handelsmärkte beigetragen. Jeglicher fixe Gaspreisdeckel ist kritisch, weil damit nur Symptome, aber nicht Ursachen bekämpft werden, aber zugleich gefährliche Nebenwirkungen in Kauf genommen werden. Die nun erreichte Einigung wurde auf Basis von Nebenbestimmungen erzielt, die den bisherigen Gaspreisdeckel-Skeptikern unter den Mitgliedsländern eine Zustimmung erleichtert hat. Sollte der Gaspreis das Limit überschreiten, bleibt zu hoffen, dass diese so wirken, dass unerwünschte Nebenwirkungen vermieden werden.“
Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) vertritt über 1.500 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit rund 283.000 Beschäftigten wurden 2019 Umsatzerlöse von 123 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 13 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen signifikante Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 62 Prozent, Gas 67 Prozent, Trinkwasser 91 Prozent, Wärme 79 Prozent, Abwasser 45 Prozent. Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen durch getrennte Sammlung entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 67 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Immer mehr Mitgliedsunternehmen engagieren sich im Breitbandausbau: 203 Unternehmen investieren pro Jahr über 700 Millionen Euro. Beim Breitbandausbau setzen 92 Prozent der Unternehmen auf Glasfaser bis mindestens ins Gebäude. Wir halten Deutschland am Laufen – klimaneutral, leistungsstark, lebenswert. Unser Beitrag für heute und morgen: #Daseinsvorsorge. Unsere Positionen: 2030plus.vku.de.