Berlin, 05.08.2022. Ingbert Liebing, VKU-Hauptgeschäftsführer, zur Festlegung der Gasbeschaffungsumlage nach § 26 EnSIG :
„Die heute mit 2,4 Ct je kWh festgelegte Gasbeschaffungsumlage ist leider notwendig, um Versorgungssicherheit aufrecht zu erhalten. Grundsätzlich ist die Umlage auch ein richtiger Beitrag, damit die höheren Wiedereindeckungskosten der Importeure fair verteilt werden. Für die Verbraucherinnen und Verbraucher ist die Umlage aber nur ein Teil von Mehrkosten wegen der gleichzeitig erfolgenden regulär notwendigen Preiserhöhungen. Wichtig bleibt daher, dass jetzt im Herbst parallel zu den Preiserhöhungen auch spürbare Entlastungen erfolgen.
Korrekturbedarf besteht bei der Umsetzung der Umlage. Aktuell ist das Verhältnis zwischen Gaslieferanten und Endkunden für die praktische Umsetzung der Umlage rechtlich nicht definiert. Probleme gibt es mit Festpreisverträgen (rund ein Viertel aller Gaskunden in Deutschland) und bei der gasbetriebenen Fernwärme, bei denen die Weitergabe der Umlage nicht möglich ist. Wenn Stadtwerke mit der Umlage belastet werden, müssen sie sie auch weitergeben können. Sonst würden Stadtwerke in Liquiditätsprobleme kommen. Das darf niemand riskieren. Deshalb ist es gut, dass das BMWK die Klärung dieser Probleme in Aussicht gestellt hat. Bei der Lösung der Probleme werden wir gern mitwirken.“
Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) vertritt über 1.500 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit rund 283.000 Beschäftigten wurden 2019 Umsatzerlöse von 123 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 13 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen signifikante Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 62 Prozent, Gas 67 Prozent, Trinkwasser 91 Prozent, Wärme 79 Prozent, Abwasser 45 Prozent. Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen durch getrennte Sammlung entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 67 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Immer mehr Mitgliedsunternehmen engagieren sich im Breitbandausbau: 203 Unternehmen investieren pro Jahr über 700 Millionen Euro. Beim Breitbandausbau setzen 92 Prozent der Unternehmen auf Glasfaser bis mindestens ins Gebäude. Wir halten Deutschland am Laufen – klimaneutral, leistungsstark, lebenswert. Unser Beitrag für heute und morgen: #Daseinsvorsorge. Unsere Positionen: 2030plus.vku.de.