Lachgas: nicht nur für Konsumenten gefährlich
Entsorgungsverbände fordern Pfandflicht für Gaskartuschen 30.10.24

Berlin. Lachgas wird zunehmend als Rauschmittel genutzt, was nicht nur die Konsumenten gefährdet. Die hohe Explosionsgefahr von Lachgaskartuschen stellt ein erhebliches Risiko für den Arbeitsschutz des Personals in der Abfallentsorgung dar und führt zu schweren Schäden an Abfallbehandlungsanlagen.
 
Der wachsende Konsum führt dazu, dass immer mehr Lachgaskartuschen achtlos in der Natur landen bzw. unsachgemäß über den Hausmüll, die Straßenpapierkörbe bzw. in nicht vollständig entleerter Form in der Gelben Tonne bzw. Wertstofftonne entsorgt werden. Diese  falsche Entsorgung erhöht die Explosionsgefahr in Abfallsammelfahrzeugen, Sortier- und Behandlungsanlagen der kommunalen und privaten Entsorgungswirtschaft sowie in thermischen Abfallbehandlungsanlagen. Dies kann erhebliche Schäden an Fahrzeugen und Anlagen verursachen und schlimmstenfalls zu vorübergehenden Ausfällen führen. Neben dem erhöhten Sicherheitsrisiko für das Personal und den enormen Kosten, die diese Schäden verursachen, hat der Ausfall einer Anlage auch direkte Auswirkungen auf die Entsorgungssicherheit.
 
Zudem stellt die fachgerechte Entsorgung der Kartuschen einen hohen Aufwand für öffentlich-rechtliche und private Entsorgungsträger dar. 
 
Um diese Probleme zu adressieren, fordern der Verband kommunaler Unternehmen (VKU), der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft e.V.  (BDE) und die Interessensgemeinschaft der Thermischen Abfallbehandlungsanlagen in Deutschland e.V. (ITAD) eine einheitliche bundesweite, bestenfalls europäische Lösung. Vor allem sollte eine hohe Pfandpflicht für Druckgasflaschen ab 200 ml eingeführt werden. Dann kann der Verbraucher die Gasflaschen und -kartuschen ab 200 ml beim Händler zurückgeben, sodass sie nicht über den Hausmüll oder die Straßenpapierkörbe entsorgt werden. Auch die Vorgabe von Entleerungs- und Überdruckventilen an den Flaschen wäre eine mögliche zusätzliche Lösung. Fest steht, dass eine zeitnahe und bestenfalls EU-weite Lösung gefunden werden muss. Nur so könnten einheitliche Rahmenbedingungen für eine sichere und verursachergerechte Entsorgung von Lachgasflaschen festgelegt werden. 

Ansprechpartner:

BDE
Milena Fritsche
Kommissarische Leitung Kommunikation
Tel.: +49 30 590 03 35-91
E-Mail: fritsche@bde.de 

ITAD
Nada Zaki
PR- und Kommunikationsmanagerin
Tel.: +49 (0) 211 / 93 67 60 97
E-Mail: zaki@itad.de

VKU
Stefan Luig
Mobil: +49 170 8580 226 
E-Mail: luig@vku.de

 

Bildmaterial

Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) vertritt über 1.550 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit rund 309.000 Beschäftigten wurden 2022 Umsatzerlöse von 194 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 17 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen signifikante Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 66 Prozent, Gas 65 Prozent, Wärme 91 Prozent, Trinkwasser 88 Prozent, Abwasser 40 Prozent. Die kommunale Abfallwirtschaft entsorgt jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und hat seit 1990 rund 78 Prozent ihrer CO2-Emissionen eingespart – damit ist sie der Hidden Champion des Klimaschutzes. Immer mehr Mitgliedsunternehmen engagieren sich im Breitbandausbau: 220 Unternehmen investieren pro Jahr über 912 Millionen Euro. Künftig wollen 90 Prozent der kommunalen Unternehmen den Mobilfunkunternehmen Anschlüsse für Antennen an ihr Glasfasernetz anbieten. Zahlen Daten Fakten 2024
Wir halten Deutschland am Laufen – denn nichts geschieht, wenn es nicht vor Ort passiert: Unser Beitrag für heute und morgen: #Daseinsvorsorge. Unsere Positionen: https://www.vku.de/vku-positionen/