Katherina Reiche, Hauptgeschäftsführerin Verband kommunaler Unternehmen e.V. zum einstimmigen Beschluss des Beirats der BNetzA zur 450MHz-Frequenz:
„Eine klimafreundliche und sichere Energieversorgung braucht digitales Monitoring und Steuerung in Echtzeit. Der VKU begrüßt daher den aktuellen einstimmigen Beschluss des Beirats der Bundesnetzagentur für die Nutzung der 450 MHz Frequenz durch die Energiewirtschaft.
Die neue Energiewelt stellt neue Anforderungen: Aus wenigen großen Kraftwerken werden in Zukunft Millionen von Erzeugern, welche Wind und Sonne zu Strom produzieren. Hinzu kommen Millionen von Verbrauchern, die Elektroautos, Waschmaschinen und große Industriemotoren nutzen. Damit dieses Zusammenspiel weiterhin klappt und die Energieversorgung möglichst sicher und zu geringen Kosten funktioniert, braucht es digitale Kommunikationsplattformen für Netzbetreiber. Digitalisierung und Versorgungssicherheit müssen zusammengedacht werden.
Für die Energiewirtschaft ist daher das 450 MHz Frequenzband ideal, da in nur wenigen Jahren ein flächendeckendes Netz aufgebaut werden kann, womit sich jeder intelligente Zähler, jede Stromtankstelle und jedes Windrad direkt erreichen lässt. Dadurch lassen sich diese deutlich zielgenauer steuern. Dies kann auch den Klimaschutz im Gebäude- und Verkehrssektor befördern.
Der Beirat der Bundesnetzagentur erkennt diese Notwendigkeit richtigerweise einstimmig an. Da die bestehende Frequenzzuteilung Ende 2020 ausläuft, ist es an der Zeit die Neuvergabe durch die Bundesnetzagentur ohne Zögern regeln zu lassen. Nur durch die ausschließliche Vergabe an die Energiewirtschaft, kann dieses Kommunikationsnetz zeitnah und zu geringen Kosten für Endverbraucher aufgebaut und betrieben werden.“
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.500 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit mehr als 268.000 Beschäftigten wurden 2017 Umsatzerlöse von mehr als 116 Milliarden Euro erwirtschaftet und rund 10 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen große Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 61 Prozent, Erdgas 67 Prozent, Trinkwasser 86 Prozent, Wärme 70 Prozent, Abwasser 44 Prozent. Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 68 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Immer mehr kommunale Unternehmen engagieren sich im Breitband-Ausbau. Ihre Anzahl hat sich in den letzten vier Jahren mehr als verdoppelt: Rund 180 Unternehmen investierten 2017 über 375 Mio. EUR. Seit 2013 steigern sie jährlich ihre Investitionen um rund 30 Prozent und bauen überall in Deutschland zukunftsfähige Infrastrukturen (beispielsweise Glasfaser oder WLAN) für die digitale Kommune aus.