Berlin. Die Bundesregierung will auch private Investoren für die Energiewende mobilisieren. Das ist das Ergebnis einer Investorenkonferenz der staatlichen KfW Förderbank. Dazu Ingbert Liebing, VKU-Hauptgeschäftsführer:
„Es ist richtig, privates Kapital für die Energiewende zu mobilisieren, weil wir massiv in unsere Netze und Anlagen investieren müssen.
An den Rahmenbedingungen besteht allerdings noch Handlungsbedarf seitens der Regierung, besonders mit Blick auf die Herkulesaufgabe Netzausbau: So ist zum Beispiel die EK-Verzinsung im Vergleich zu anderen Assets noch nicht attraktiv genug, die Arbeiten an zukunftsfesten regulatorischen Rahmenbedingungen laufen zudem noch, etwa für vorausschauenden Netzausbau. Wir brauchen ein Regulierungssystem, das den vorausschauenden Netzausbau nicht nur erlaubt, auch gezielt anreizt.
Prinzipiell stimmt der Ansatz zur Mobilisierung privaten Kapitals jedoch. Deshalb schlagen wir einen Energiewendefonds vor: Institutionelle Finanzinvestoren wie Pensionskassen bringen ihr Kapital darin ein, weil sie ein attraktives Risiko-Rendite-Profil erwarten.
Voraussetzung ist, dass der Staat den Fonds flankiert, indem er durch Bürgschaften oder Garantien die Risiken der Projekte minimiert. Diese risikominimierenden Maßnahmen sollten Bundestag und Bundesregierung bei den Haushaltsberatungen 2025 bereits mitdenken.
Der Fonds stellt Stadtwerken oder Energiekonzernen die Mittel für ihre Energiewendeprojekte zur Verfügung. Auf diese Weise stärkt der Fonds ihr Eigenkapital und damit ihr Kreditrating. Durch den Leverage-Effekt können Unternehmen dann zu guten Konditionen weiteres Fremdkapital aufnehmen und ihre kapitalintensiven Energiewendeprojekte besser finanzieren.“
Weitere Informationen:
Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) vertritt über 1.550 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit über 300.000 Beschäftigten wurden 2021 Umsatzerlöse von 141 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 17 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen signifikante Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 66 Prozent, Gas 60 Prozent, Wärme 88 Prozent, Trinkwasser 89 Prozent, Abwasser 45 Prozent. Die kommunale Abfallwirtschaft entsorgt jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und hat seit 1990 rund 78 Prozent ihrer CO2-Emissionen eingespart – damit ist sie der Hidden Champion des Klimaschutzes. Immer mehr Mitgliedsunternehmen engagieren sich im Breitbandausbau: 206 Unternehmen investieren pro Jahr über 822 Millionen Euro. Künftig wollen 80 Prozent der kommunalen Unternehmen den Mobilfunkunternehmen Anschlüsse für Antennen an ihr Glasfasernetz anbieten. Zahlen Daten Fakten 2023
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