Berlin. Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), zur Genehmigung des Wasserstoff-Kernnetzes durch die Bundesnetzagentur:
"Es ist gut, dass das Wasserstoff-Kernnetz voran kommt, wenngleich es kleiner wird als gedacht. Allerdings wird das Kernnetz allein nicht ausreichen, um viele Unternehmen aus Industrie und Mittelstand zu erreichen, die künftig auch auf gasförmige Energieträger angewiesen sind. Dafür braucht es unbedingt die Verteilnetze, weshalb es auch in der jüngsten Vergangenheit Kritik an der angestrebten Abdeckung gegeben hat.
Leider ist man hier nicht so weit wie beim Wasserstoff-Kernnetz. Bei Verteilnetzbetreibern, die Leitungen ins Kernnetz einbringen wollen, herrscht deshalb Verunsicherung. Ihnen fehlen die rechtlichen Grundlagen, um die Umrüstung der bisherigen Gasnetze auf grüne Gase wie Wasserstoff rechtssicher planen und entsprechend investieren zu können. Auch die Frage der Finanzierung muss geklärt werden: Beim Kernnetz ist es das Amortisationskonto. Bei den Verteilnetzen ist die Frage, wie die Umrüstung finanziert wird, hingegen noch offen. Hier muss schnellstmöglich Klarheit geschaffen werden.
Deshalb braucht es zeitnah eine zweite Stufe der integrierten Netzentwicklungsplanung Gas und Wasserstoff."
Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) vertritt über 1.550 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit rund 309.000 Beschäftigten wurden 2022 Umsatzerlöse von 194 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 17 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen signifikante Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 66 Prozent, Gas 65 Prozent, Wärme 91 Prozent, Trinkwasser 88 Prozent, Abwasser 40 Prozent. Die kommunale Abfallwirtschaft entsorgt jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und hat seit 1990 rund 78 Prozent ihrer CO2-Emissionen eingespart – damit ist sie der Hidden Champion des Klimaschutzes. Immer mehr Mitgliedsunternehmen engagieren sich im Breitbandausbau: 220 Unternehmen investieren pro Jahr über 912 Millionen Euro. Künftig wollen 90 Prozent der kommunalen Unternehmen den Mobilfunkunternehmen Anschlüsse für Antennen an ihr Glasfasernetz anbieten. Zahlen Daten Fakten 2024
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