VKU fordert klare Nachhaltigkeitskriterien und technologische Offenheit beim Einsatz von HVO100
Der VKU weist in einem in dieser Woche veröffentlichtem Positionspapier auf die Notwendigkeit strenger Nachhaltigkeitskriterien und technologischer Offenheit im Umgang mit alternativen Kraftstoffen wie Hydrotreated Vegetable Oil (HVO100) hin.
27.11.24
Der VKU weist in einem in dieser Woche veröffentlichtem Positionspapier auf die Notwendigkeit strenger Nachhaltigkeitskriterien und technologischer Offenheit im Umgang mit alternativen Kraftstoffen wie Hydrotreated Vegetable Oil (HVO100) hin.
Berlin. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) weist in einem in dieser Woche veröffentlichtem Positionspapier auf die Notwendigkeit strenger Nachhaltigkeitskriterien und technologischer Offenheit im Umgang mit alternativen Kraftstoffen wie Hydrotreated Vegetable Oil (HVO100) hin. HVO100 ist ein synthetischer Dieselkraftstoff, der durch Hydrierung (einer chemischen Reaktion, bei der Wasserstoff an eine andere Substanz gebunden wird) pflanzlicher Öle oder tierischer Fette hergestellt wird.
„HVO100 kann kurzfristig eine Option zur Emissionsreduktion darstellen, etwa im Betrieb bestehender Dieselfahrzeuge oder im saisonalen Einsatz, beispielsweise im Winterdienst. Langfristig muss jedoch sichergestellt werden, dass die Nutzung von HVO100 keine negativen ökologischen oder sozialen Auswirkungen hat. Nachhaltigkeit und Technologieoffenheit müssen dabei im Vordergrund stehen“, erklärt Uwe Feige, VKU-Vizepräsident und der Leiter des Kommunalservice Jena.
Der VKU sieht HVO100 als mögliche Brückentechnologie, die kurzfristig dazu beitragen kann, die Klimaziele zu erreichen. Dennoch weist der Verband auf zentrale Herausforderungen hin:
- Strenge Nachhaltigkeitskriterien: Der Einsatz von Rohstoffen aus umweltschädlichen Monokulturen, insbesondere Palmöl, muss ausgeschlossen werden.
- Transparenz und Rückverfolgbarkeit: Es ist notwendig, die Herkunft und Produktionsmethoden von HVO100 vollständig offen zu legen.
- Energetische Optimierung: Der Produktionsprozess sollte durch den Einsatz erneuerbarer Energien und grünen Wasserstoffs verbessert werden.
- Technologische Vielfalt fördern: Investitionen in HVO100 dürfen nicht die Weiterentwicklung nachhaltiger Mobilitätslösungen wie Elektromobilität behindern.
- Gesetzliche Rahmenbedingungen anpassen: Flexibilität und Unterstützung sind entscheidend für die nachhaltige Transformation kommunaler Fahrzeugflotten.
Der VKU fordert daher Politik auf, klare Rahmenbedingungen zu schaffen, die zugleich die Skalierbarkeit und Umweltverträglichkeit von HVO100 gewährleisten und eine breite Unterstützung alternativer Technologien sicherstellen.
Das Positionspapier HVO100 finden Sie auf unserer Webseite unter dem folgenden Link: Positionspapier Kraftstoff HVO100: VKU
Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) vertritt über 1.580 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit rund 309.000 Beschäftigten wurden 2022 Umsatzerlöse von 194 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 17 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen signifikante Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 66 Prozent, Gas 65 Prozent, Wärme 91 Prozent, Trinkwasser 88 Prozent, Abwasser 40 Prozent. Die kommunale Abfallwirtschaft entsorgt jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und hat seit 1990 rund 78 Prozent ihrer CO2-Emissionen eingespart – damit ist sie der Hidden Champion des Klimaschutzes. Immer mehr Mitgliedsunternehmen engagieren sich im Breitbandausbau: 220 Unternehmen investieren pro Jahr über 912 Millionen Euro. Künftig wollen 90 Prozent der kommunalen Unternehmen den Mobilfunkunternehmen Anschlüsse für Antennen an ihr Glasfasernetz anbieten. Zahlen Daten Fakten 2024
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