Heute hat Bundesminister Volker Wissing die Eckpunkte seiner Gigabitstrategie in Berlin vorgestellt. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU), der mehr als 220 kommunale Unternehmen im Breitbandausbau vertritt, begrüßt die klare Festlegung und Ausrichtung auf das Infrastrukturziel eines Glasfaserausbaus bis in die Gebäude. Stadtwerke orientieren sich beim Glasfaserausbau schon zu über 90 Prozent genau an diesem Ziel. Um sie dabei zu unterstützen muss die Strategie des Ministeriums noch ein paar Punkte berücksichtigen. Ingbert Liebing, VKU-Chef:
„Bundesminister Wissing hat heute ein klares Aufbruchssignal für unseren Wirtschaftsstandort und die Menschen gesetzt. Mit dem Ziel flächendeckender Glasfasernetze bis 2030 bis in Keller und Wohnungen setzt er – wie übrigens fast alle Stadtwerke, die im Breitbandausbau unterwegs sind - aufs schnellste Pferd im Stall aller digitalen Technologien: Glasfaser. Ob das 2030er-Ziel tatsächlich erreicht werden kann, hängt nun vom Feintuning der Strategie ab.
Fakt ist: Kein Marktakteur schafft den flächendeckenden Glasfaserausbau allein. Wir brauchen mehr Kooperationen beim Ausbau. Wir sind dazu bereit. Und wir brauchen Open Access für die Glasfaserwende: weg vom Wettbewerb zwischen den Netzen, hin zum Wettbewerb auf dem Netz. Es macht keinen Sinn, dass jeder weiter sein eigenes Glasfasernetz „buddelt“ und mancherorts zwei, drei oder vier Netze nebeneinander liegen und in anderen Orten gar keins. Man hat schließlich auch nicht für jede Automarke ein eigenes Straßennetz aufgebaut, sondern ein Straßennetz für alle Marken.
Die weit überwiegende Zahl der Stadtwerke bietet bereits heute oder in Kürze einen solchen diskriminierungsfreien Zugang zu ihrem Glasfasernetz für Wettbewerber an. Deswegen bieten wir den Telekommunikationskonzernen an, auf unsere bestehenden Glasfasernetze zu kommen. Das könnte den Glasfaserausbau erheblich beschleunigen und unser Land schneller ans Ziel von flächendeckend schnellem Internet in Stadt und Land bringen.
Außerdem ist es dringend erforderlich, dass wir den Übergang von der Kupferleitung auf die Glasfaser gestalten. Wenn eine Glasfaserinfrastruktur zur Verfügung steht, darf nicht mehr beliebig lange an der alten Technik Kupfer festgehalten werden.“
Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) vertritt über 1.500 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit rund 283.000 Beschäftigten wurden 2019 Umsatzerlöse von 123 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 13 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen signifikante Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 62 Prozent, Gas 67 Prozent, Trinkwasser 91 Prozent, Wärme 79 Prozent, Abwasser 45 Prozent. Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen durch getrennte Sammlung entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 67 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Immer mehr Mitgliedsunternehmen engagieren sich im Breitbandausbau: 203 Unternehmen investieren pro Jahr über 700 Millionen Euro. Beim Breitbandausbau setzen 92 Prozent der Unternehmen auf Glasfaser bis mindestens ins Gebäude. Wir halten Deutschland am Laufen – klimaneutral, leistungsstark, lebenswert. Unser Beitrag für heute und morgen: #Daseinsvorsorge. Unsere Positionen: 2030plus.vku.de.