Berlin, 12.04.2024. In einer Stellungnahme zum „Green Paper Transformation Gas-/Wasserstoff-Verteilernetze“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz äußert der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) Zustimmung zu vielen Aspekten und Herangehensweisen und betont den Bedarf, Regelungen für die Zukunft der Gas-/Wasserstoffnetze zu entwickeln. Er warnt davor, den Bereich der Transformation zu klimaneutralen Gasen zu vernachlässigen – denn diesen Entwicklungspfad unterschlägt das Green Paper.
Dazu Ingbert Liebing VKU-Hauptgeschäftsführer:
„In dem Green Paper werden viele wichtige Fragen adressiert, auf deren Beantwortung wir seit langem drängen. Was Rückstellungen und Stilllegungen betrifft, greift das Green Paper wichtige Punkte auf. Beim Thema Transformation hätten wir uns deutlich mehr Klarheit gewünscht.
Netzbetreiber und Kunden brauchen ein in der Praxis sicher anwendbares Anschlussverweigerungs- und Kündigungsrecht. Die Stilllegungspläne in Verzahnung mit der kommunalen Wärmeplanung bieten hierzu bei sachgerechter Ausgestaltung einen Ansatz. Wichtig ist, dass Parallelinfrastrukturen vermieden werden können.
Wir gehen aktuell davon aus, dass Teile der Gasinfrastruktur auch künftig benötigt und verwendet werden, zum Beispiel um einen Teil der bisherigen Industrie- und Gewerbekunden mit dekarbonisiertem Gas zu versorgen. Dabei ist Wasserstoff ein zentraler Baustein der Energiewende. Klar ist aber auch, dass ein Teil der Gasnetze nicht mehr benötigt werden wird.
Die aktuelle Diskussion ist wichtig, aber der einseitige Fokus auf Stilllegungen ist unzureichend und hilft niemandem. Nicht den Verbrauchern, nicht den Versorgern. Das schürt nur Unruhe und Unsicherheit.“
Weitere Informationen:
VKU-Stellungnahme zum Green Paper Transformation Gas-/Wasserstoffverteilernetze
Green Paper Transformation Gas-/Wasserstoffverteilernetze des BMWK
Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) vertritt über 1.550 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit über 300.000 Beschäftigten wurden 2021 Umsatzerlöse von 141 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 17 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen signifikante Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 66 Prozent, Gas 60 Prozent, Wärme 88 Prozent, Trinkwasser 89 Prozent, Abwasser 45 Prozent. Die kommunale Abfallwirtschaft entsorgt jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und hat seit 1990 rund 78 Prozent ihrer CO2-Emissionen eingespart – damit ist sie der Hidden Champion des Klimaschutzes. Immer mehr Mitgliedsunternehmen engagieren sich im Breitbandausbau: 206 Unternehmen investieren pro Jahr über 822 Millionen Euro. Künftig wollen 80 Prozent der kommunalen Unternehmen den Mobilfunkunternehmen Anschlüsse für Antennen an ihr Glasfasernetz anbieten. Zahlen Daten Fakten 2023
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