Zahlen und Fakten zur Lebensmittelverschwendung
VKU zum Auftakt der „Europäischen Woche der Abfallvermeidung“ 07.11.24

Berlin. Der Countdown läuft, nur noch wenige Tage bis zur „Europäischen Woche der Abfallvermeidung“: Vom 16. bis 24. November dreht sich alles um „reduce, reuse, recycle“ (dt.: reduzieren, wiederverwenden und wiederverwerten) – zehntausende Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ganz Europa legen sich dann zeitgleich ins Zeug und treffen sich zu Upcycling- und Repair-Workshops, zum Restekochen, tauschen Kleider, veranstalten Aufräumaktionen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, und jede Aktion zählt, wenn es um Abfallvermeidung geht. Denn Abfallvermeidung ist aktiver Ressourcen- und damit Klimaschutz.

Mehr Infos unter https://wochederabfallvermeidung.de/home/.  

Die Woche der Abfallvermeidung widmet sich in diesem Jahr europaweit der Vermeidung von Lebensmittelabfällen. Denn wäre Lebensmittelverschwendung ein Land, wäre es laut Studien der drittgrößte Emittent von Treibhausgasen nach China und den USA – mit mehr als 10 Prozent der Treibhausgasemissionen verursacht Foodwaste mehr Emissionen als die gesamte Luftfahrindustrie.
Gründe dafür und mögliche Lösungsansätze, basierend auf Künstlicher Intelligenz tragen wir am Montag, den 18. November, ab 10 Uhr in unserer digitalen Auftaktveranstaltung zur Woche der Abfallvermeidung 2024 zusammen, zu der wir hiermit herzlich einladen möchten.

Bei der Veranstaltung geht es unter anderem darum, wie sich Lebensmittelabfälle (ca. 78 Kilo pro Kopf im Jahr) schon durch das Abwiegen des individuellen Foodwaste deutlich reduzieren lassen. Außerdem: Wie Künstliche Intelligenz wie "Foodforecast" oder Apps wie „Zu gut für die Tonne!“ vom BMEL oder „Too good to go“ helfen können, Lebensmittelabfälle um bis zu 30 Prozent zu senken, und damit auch die verbundenen Kosten – laut einer Studie der Universität Stuttgart rund 235 Euro pro Haushalt im Jahr.

Den Link zur Anmeldung und zum Programm finden Sie hier: Auftaktveranstaltung EWAV 2024 - VKU e.V. : Veranstaltungen.

Es erwarten uns spannende, aktuelle Einblicke aus der Forschung wie von Prof. Dr. Alexander Danzer (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt) zum Thema "Lebensmittelverschwendung im Konsum“, zum "Citizen Science Project" von Prof. Dr. Nina Langen (Technische Universität Berlin) und Andrea Lenkert-Hörrmann (Slowfood Deutschland e. V.), aber auch aus dem Handel: Philipp Hennerkes, Geschäftsführer des Bundesverbandes des Deutschen Lebensmittelhandels e.V., gibt einen Überblick zum Stand des im letzten Jahr geschlossenen „Paktes gegen Lebensmittelverschwendung“. Darin haben sich die unterzeichnenden Unternehmen zu Zielen und Maßnahmen zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen verpflichtet.

Alle Infos unter: https://wochederabfallvermeidung.de/home.

Zahlen und Fakten zur Lebensmittelverschwendung:

  • Wie viel wird verschwendet: In Deutschland werden jedes Jahr fast 11 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Das sind 78 Kilogramm pro Kopf und Jahr. Siehe auch: Essen für die Tonne? 11 Mio. Tonnen Lebensmittel landen im Abfall | Umweltbundesamt
  • Welche Lebensmittel werden verschwendet: Bis zu 35 Prozent der vermeidbaren Lebensmittelabfälle entfallen auf frisches Obst und Gemüse, 13 Prozent auf Brot und Backwaren, Getränke folgen mit 11 Prozent und Milchprodukte mit 9 Prozent. Dadurch gehen nicht nur die Lebensmittel selbst verloren, sondern auch Ressourcen wie Wasser, Düngemittel und Technik. Emissionen werden freigesetzt und Flächen verbraucht. Siehe auch: BMEL - Lebensmittelverschwendung - Lebensmittelabfälle in privaten Haushalten unter die Lupe genommen
  • Nur ca. ein Viertel der angebotenen Äpfel und 18 Prozent der Möhren werden mit optischen Makeln und in verschiedener Größe angeboten, in Discountern noch weniger. Die Vorgaben des Handels an Aussehen und Größe von Obst und Gemüse belasten die Umwelt, denn häufig müssen dafür zusätzlich Pflanzenschutz- und Düngemittel eingesetzt werden. Außerdem entstehen unnötige Lebensmittelverluste. Das Umweltbundesamt empfiehlt daher mehr Natürlichkeit im Obst- und Gemüseregal, damit Verbraucherinnen und Verbraucher einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz⁠ leisten können. Siehe auch: Optisch perfektes Obst und Gemüse belastet Umwelt und Klima | Umweltbundesamt
  • Wer verschwendet: Auch das Alter spielt eine Rolle: Je älter die Haushaltsmitglieder, desto weniger Lebensmittel werden tendenziell weggeworfen. Siehe auch: Lebensmittelabfälle und Mindesthaltbarkeitsdatum | NIM e.V.
  • Verschwendung von Ackerflächen: Durch die Vermeidung von Lebensmittelabfällen könnten geschätzt rund 2,6 Millionen Hektar oder fast 15 Prozent der gesamten Ackerfläche eingespart werden. Dies entspricht zusammen der Fläche von Mecklenburg-Vorpommern und dem Saarland. Siehe auch: WWF-Studie: Das große Wegschmeißen
  • Die vermeidbaren Lebensmittelabfälle in der EU verursachen pro Jahr die gleiche Menge an klimaschädlichen Gasen wie die gesamten Niederlande in einem Jahr.

Siehe auch: Lebensmittelverschwendung: Folgen für Umwelt, Ressourcen, Welternährung | Verbraucherzentrale.de


Für weitere Informationen oder Rückfragen steht Ihnen unsere Kampagnenkoordinatorin Maike Raack unter der Telefonnummer +49 30 58580-331 oder per E-Mail an raack(at)vku(dot)de zur Verfügung.

Die EWAV

Die EWAV ist Europas größte Kommunikationskampagne rund um die Themen Abfallvermeidung und Wiederverwendung. Sie findet jedes Jahr zeitgleich in ganz Europa Ende November statt. Ziel ist es, alle Bürgerinnen und Bürger für die Notwendigkeit eines bewussteren Umgangs mit unseren Ressourcen zu sensibilisieren und praktische Wege aus der Wegwerfgesellschaft aufzuzeigen. Die EWAV wurde auf Initiative der Europäischen Kommission und im Zuge des Inkrafttretens der EU-Abfallrahmenrichtlinie im Jahr 2008 als EU-weites Projekt ins Leben gerufen und wird seit 2009 von der Europäischen Kommission gefördert. In Deutschland wird die Kampagne vom Verband kommunaler Unternehmen koordiniert, gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz und begleitet vom Umweltbundesamt.

Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) vertritt über 1.550 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit rund 309.000 Beschäftigten wurden 2022 Umsatzerlöse von 194 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 17 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen signifikante Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 66 Prozent, Gas 65 Prozent, Wärme 91 Prozent, Trinkwasser 88 Prozent, Abwasser 40 Prozent. Die kommunale Abfallwirtschaft entsorgt jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und hat seit 1990 rund 78 Prozent ihrer CO2-Emissionen eingespart – damit ist sie der Hidden Champion des Klimaschutzes. Immer mehr Mitgliedsunternehmen engagieren sich im Breitbandausbau: 220 Unternehmen investieren pro Jahr über 912 Millionen Euro. Künftig wollen 90 Prozent der kommunalen Unternehmen den Mobilfunkunternehmen Anschlüsse für Antennen an ihr Glasfasernetz anbieten. Zahlen Daten Fakten 2024
Wir halten Deutschland am Laufen – denn nichts geschieht, wenn es nicht vor Ort passiert: Unser Beitrag für heute und morgen: #Daseinsvorsorge. Unsere Positionen: https://www.vku.de/vku-positionen/