Berlin. Zur Debatte um das künftige Strommarktdesign sagt VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing:
„Die Versorgungssicherheit mit Energie hat oberste Priorität. Deshalb machen wir uns seit vielen Jahren für einen Kapazitätsmarkt stark. Das heißt, nicht nur die Produktion von Strom, sondern bereits das Vorhalten von Kraftwerkskapazitäten muss honoriert werden. Anderenfalls besteht kein Anreiz, Kraftwerke zu errichten, die in Zeiten, in denen Sonne und Wind nicht ausreichend Energie liefern, kurzfristig einspringen können.
Um ein volkswirtschaftlich möglichst effizientes Energieversorgungsystem organisieren zu können, braucht es ein kluges Zusammenspiel zwischen der Angebotsseite mit steuerbarer Leistung sowie der Nachfrageseite mit Speichern und flexiblen Stromverbräuchen. Die dafür gesetzlichen Rahmenvorgaben muss der Staat setzen. Aktuell gibt es viele unterschiedliche Ansichten, wie diese Rahmenbedingungen im Idealfall auszusehen haben. Die Kurzfristigkeit des Konsultationsprozesses während der Sommerpause wird der Komplexität der Debatte nicht gerecht. Auch weil eine zeitnahe rechtliche Umsetzung nicht zu erwarten ist. Vor diesem Hintergrund bedarf es weiterer Diskussionen in der Branche und mit der Politik.
Zunächst kommt es auf eine schnelle Verlängerung des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes (KWKG) und einen zeitnahen Start von Kraftwerksausschreibungen an. Diese Maßnahmen sind extrem dringlich, unabhängig von der schlussendlichen Ausgestaltung eines umfangreichen Kapazitätsmarkts neben dem Energy-Only-Markt.“
Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) vertritt über 1.550 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit über 300.000 Beschäftigten wurden 2021 Umsatzerlöse von 141 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 17 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen signifikante Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 66 Prozent, Gas 60 Prozent, Wärme 88 Prozent, Trinkwasser 89 Prozent, Abwasser 45 Prozent. Die kommunale Abfallwirtschaft entsorgt jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und hat seit 1990 rund 78 Prozent ihrer CO2-Emissionen eingespart – damit ist sie der Hidden Champion des Klimaschutzes. Immer mehr Mitgliedsunternehmen engagieren sich im Breitbandausbau: 206 Unternehmen investieren pro Jahr über 822 Millionen Euro. Künftig wollen 80 Prozent der kommunalen Unternehmen den Mobilfunkunternehmen Anschlüsse für Antennen an ihr Glasfasernetz anbieten. Zahlen Daten Fakten 2023
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