Ersteinschätzung
VKU zur Kraftwerksstrategie 05.02.24

Berlin, 05.02.2024. Die Bundesregierung hat sich politisch auf Eckpunkte zum Bau wasserstofffähiger Gaskraftwerke in Deutschland geeinigt. Die Gaskraftwerke sollen die notwendige Energie während sogenannter Dunkelflauten bereitstellen, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht.

VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing mit einer Ersteinschätzung:

„Der VKU begrüßt, dass es jetzt in der Bundesregierung eine politische Verständigung über Eckpunkte einer künftigen Kraftwerksstrategie gibt.  Die grundsätzliche Verständigung auf einen Kapazitätsmechanismus für gesicherte Stromleistungen ist richtig, das hatte der VKU bereits seit langem gefordert.

Der Erfolg der Pläne wird jedoch maßgeblich von der konkreten Umsetzung anhängen. Den Eckpunkten muss nun zügig eine praxistaugliche Strategie folgen.

Richtig ist, dass die Einigung eine Verzahnung von kurzfristig ausgeschriebenen Kraftwerken mit dem langfristigen Marktdesign vorsieht. Entscheidend ist allerdings, dass möglichst schnell Klarheit herrscht: Sowohl über die konkrete Ausgestaltung der im Rahmen der Kraftwerksstrategie kurzfristig vorgesehenen Ausschreibungen als auch über die Rahmenbedingungen eines zukünftigen Kapazitätsmarkts. Hier wird es auf die Details ankommen. Damit es unter diesen Umständen überhaupt genügend Bieter gibt, muss bei den Ausschreibungen daher ein besonderes Augenmerk auf die Akteursvielfalt gelegt werden: Die Bildung von neuen Oligopolen im Bereich der Versorgungssicherheit muss unbedingt verhindert werden.

Zu einer Kraftwerkstrategie aus einem Guss gehören KWK-Anlagen dazu. Sie unterstützen die Systemdienlichkeit der neuen Kraftwerke. Die nun vorgelegte Einigung muss deswegen mit einer Verlängerung des Kraftwärmekopplungsgesetzes (KWKG) über 2026 hinaus flankiert werden.”

VKU-Positionspapier zur Kraftwerksstrategie und Kraftwerkszubau: https://www.vku.de/fileadmin/user_upload/Verbandsseite/Positionen/Kommunale_Energieversorgung/230912_PosP_Kraftwerksstrategie_final.pdf

BMWK-Pressemitteilung zur Kraftwerksstrategie:
BMWK - Einigung zur Kraftwerksstrategie

Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) vertritt über 1.550 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit über 300.000 Beschäftigten wurden 2021 Umsatzerlöse von 141 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 17 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen signifikante Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 66 Prozent, Gas 60 Prozent, Wärme 88 Prozent, Trinkwasser 89 Prozent, Abwasser 45 Prozent. Die kommunale Abfallwirtschaft entsorgt jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und hat seit 1990 rund 78 Prozent ihrer CO2-Emissionen eingespart – damit ist sie der Hidden Champion des Klimaschutzes. Immer mehr Mitgliedsunternehmen engagieren sich im Breitbandausbau: 206 Unternehmen investieren pro Jahr über 822 Millionen Euro. Künftig wollen 80 Prozent der kommunalen Unternehmen den Mobilfunkunternehmen Anschlüsse für Antennen an ihr Glasfasernetz anbieten. Zahlen Daten Fakten 2023
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