Zur heutigen Veröffentlichung des Sektorgutachtens Energie der Monopolkommission sagt der stellvertretende VKU-Hauptgeschäftsführer Michael Wübbels hinsichtlich der öffentlichen Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität:
„Das Gutachten bestätigt, dass die kommunalen Unternehmen Pionierarbeit beim Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität leisten. Es wäre jedoch absurd, hieraus einen Marktmissbrauch abzuleiten. In der Regel ist der Aufbau und Betrieb von Ladesäulen ein Zuschussgeschäft. Die Stadtwerke sind hier in erhebliche Vorleistung gegangen, um den Klimaschutz im Verkehrssektor voranzubringen. Mehr als die Hälfte der öffentlichen Ladepunkte sind in kommunaler Hand. Sie errichten auch vielerorts Ladesäulen dort, wo private Unternehmen sich aus wirtschaftlichen Gründen zurückhalten. Erst mit der Basisinfrastruktur, die kommunale Unternehmen errichten, schaffen sie die Grundlage für Elektromobilität und ermöglichen anderen Akteuren damit überhaupt erst den Markteintritt. Wenn die Bundesregierung bis 2030 eine Millionen Ladesäulen aufbauen will, brauchen wir die Kraftanstrengungen sämtlicher Akteure. Es wäre ein falsches Signal, jetzt administrative Hemmnisse für den Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur zu schaffen. Wir brauchen keine neuen Leitfäden, sondern neue Ladesäulen.“
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.500 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit mehr als 268.000 Beschäftigten wurden 2017 Umsatzerlöse von mehr als 116 Milliarden Euro erwirtschaftet und rund 10 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen große Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 61 Prozent, Erdgas 67 Prozent, Trinkwasser 86 Prozent, Wärme 70 Prozent, Abwasser 44 Prozent. Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 68 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Immer mehr kommunale Unternehmen engagieren sich im Breitband-Ausbau. Ihre Anzahl hat sich in den letzten vier Jahren mehr als verdoppelt: Rund 180 Unternehmen investierten 2017 über 375 Mio. EUR. Seit 2013 steigern sie jährlich ihre Investitionen um rund 30 Prozent und bauen überall in Deutschland zukunftsfähige Infrastrukturen (beispielsweise Glasfaser oder WLAN) für die digitale Kommune aus.