Studie:
Kommunale Unternehmen geben gebrauchten Dingen zweite Chance 24.07.24

Berlin. Viele Dinge sind zum Wegwerfen zu schade. Deshalb unterstützen immer mehr kommunale Abfallwirtschaftsbetriebe auf unterschiedliche Weise die Wieder- und Weiterverwendung von Produkten, wie gebrauchter Kleidung, Möbel, Elektro- und Elektronikgeräten. Dieses Engagement soll künftig ausgebaut werden, wie aus einer aktuellen Umfrage des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) hervorgeht. Um Abfall zu vermeiden und Ressourcen zu schonen, setzen bereits 72 Prozent der an der Studie teilnehmenden 119 VKU-Mitgliedsbetriebe unterschiedliche Maßnahmen zur Vorbereitung zur Wiederverwendung um.

Dazu Uwe Feige, Vizepräsident des VKU und Werkleiter des Kommunalservice Jena:

„Der VKU begrüßt Maßnahmen, die die Vorbereitung zur Wiederverwendung unterstützen. Allerdings sollte ein flexibler Ansatz gewählt werden. Den einzelnen kommunalen Mitgliedsunternehmen vor Ort muss überlassen bleiben, wie sie die Vorbereitung zur Wiederverwendung fördern. Das können Bewerbung von externen Tauschbörsen oder Second-Hand-Kaufhäusern, die Zusammenarbeit mit Sozialbetrieben oder sogar die Einrichtung eigener Second-Hand-Kaufhäuser sein. Der VKU unterstützt seine Mitgliedsunternehmen weiterhin und teilt Best Practices, um die Vorbereitung zur Wiederverwendung in Deutschland weiter voranzutreiben.“

28 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, bisher keine Maßnahmen zur Vorbereitung zur Wiederverwendung getroffen zu haben. Gründe dafür sind vor allem Platzmangel auf Wertstoffhöfen, fehlendes Personal und mangelnde Nachfrage.

Doch 52 Prozent der befragten Unternehmen planen, ihre Maßnahmen zur Vorbereitung zur Wiederverwendung auszuweiten. Für die erfolgreiche Umsetzung empfehlen die teilnehmenden Betriebe eine sorgfältige Planung des Platzbedarfs und klare Regelungen für die Erfassung geeigneter Gegenstände. Zudem sollte qualifiziertes Personal eingesetzt werden, um die Qualität der gesammelten Gegenstände zu gewährleisten und Missbrauch zu verhindern. Die Einbeziehung der Öffentlichkeit und Abfallberatung sind ebenfalls positive Faktoren für eine gelungene Umsetzung.

Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) vertritt über 1.550 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit über 300.000 Beschäftigten wurden 2021 Umsatzerlöse von 141 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 17 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen signifikante Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 66 Prozent, Gas 60 Prozent, Wärme 88 Prozent, Trinkwasser 89 Prozent, Abwasser 45 Prozent. Die kommunale Abfallwirtschaft entsorgt jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und hat seit 1990 rund 78 Prozent ihrer CO2-Emissionen eingespart – damit ist sie der Hidden Champion des Klimaschutzes. Immer mehr Mitgliedsunternehmen engagieren sich im Breitbandausbau: 206 Unternehmen investieren pro Jahr über 822 Millionen Euro. Künftig wollen 80 Prozent der kommunalen Unternehmen den Mobilfunkunternehmen Anschlüsse für Antennen an ihr Glasfasernetz anbieten. Zahlen Daten Fakten 2023
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