Die Wasserwirtschaft in Europa steht vor großen und oftmals ähnlichen Herausforderungen. Der länderübergreifende Austausch zu gefundenen Lösungsansätzen, Praxiserfahrungen und Handlungsinstrumenten kann wertvolle Einblicke liefern. Um diesen Austausch zu stärken und insbesondere die gemeinsame Arbeit auf europäischer Ebene zu vertiefen, hat der VKU im Rahmen der WOD-KAN in Bydgoszcz mit der Wirtschaftskammer der polnischen Wasserbetriebe (Izba Gospodarcza „Wodociagi Polskie“ IGWP) eine Kooperationsvereinbarung getroffen.
Diese rückt insbesondere die Zusammenarbeit in europapolitischen Themen sowie den Austausch zu Fachthemen in den Mittelpunkt.
IGWP wurde 1992 gegründet. Zu ihren Mitgliedern zählen 490 der größten Wasserver- und Abwasserentsorger des Landes. IGWP ist sowohl Interessenvertreter als auch Fachverband, der sich um den Austausch zwischen seinen Mitgliedern und ihre Information über aktuelle Entwicklungen kümmert. Jährlich organisiert IGWP eine bedeutende Fachmesse mit umfangreichem Kongressprogramm, die unter dem Namen WODKAN bekannt ist.
Der Kontakt zur IGWP entstand im Rahmen der letztjährigen IFAT. Erster Anlass dafür waren die Hilfsaktivitäten, die in beiden Verbänden für die ukrainische Wasserwirtschaft angestoßen wurden. Seit der IFAT hat der regelmäßige digitale Austausch auf Fachebene den Eindruck bestätigt, dass eine stärkere Vernetzung interessante Anknüpfungspunkte für die Arbeit beider Verbände liefert. Als Auftakt für die gemeinsame Kooperation hat der VKU im Rahmen der WODKAN-Konferenz im Mai dieses Jahres in Bydgoszcz zur Wasserpreisgestaltung in Deutschland berichtet, ein Thema, das die polnische Seite aufgrund strenger Vorgaben ihrer Regulierungsbehörden stark beschäftigt. Ein weiteres aktuelles Thema für den fachlichen Austausch und die gemeinsame Zusammenarbeit ist die laufende Novelle der Kommunalabwasserrichtlinie auf europäischer Ebene.