Initiative „Fachkräfte für den Glasfaserausbau“
Umfrage zur aktuellen Fachkräftesituation in der Branche

Die Initiative „Fachkräfte für den Glasfaserausbau“ hat ihre Umfrage zur aktuellen Fachkräftesituation vorgestellt. Die Umfrage zeigt, dass der Glasfaserausbau in Deutschland unter einem signifikanten Fachkräftemangel leidet.

19.02.24

Offizielle Ergebnisse in Berlin veröffentlicht

Zwischen Ende August und Mitte Dezember 2023 wurden u.a. VKU-Mitgliedsunternehmen aufgerufen, sich an der Umfrage zu beteiligen. Beinahe die Hälfte der Unternehmen gibt an, dass sie den Fachkräftemangel „in hohem Maße“ bei sich bemerke. Dabei besteht vor allem ein Mangel an Meistern und Technikern sowie an Facharbeitern und Ingenieuren. Einen unbefriedigten Bedarf an Angelernten, Helfern bzw. Quereinsteigern zeigt rund jedes siebte Unternehmen an.
 
Was sind die Ursachen des Fachkräftemangels? Fast neun von zehn Unternehmen machen die Konkurrenz um Arbeitskräfte durch andere Branchen für ihn verantwortlich. Andere Faktoren wie beispielsweise mangelndes Interesse im Arbeitsmarkt, fehlende Informationen über Beschäftigungsmöglichkeiten im Bereich des Glasfaserausbaus oder unzureichende Verdienstmöglichkeiten werden deutlich seltener genannt.
 
Dabei wirkt der Fachkräftemangel wie eine Bremse für den Glasfaserausbau. Schließlich würden fast drei Viertel der Unternehmen ihre Arbeiten im Glasfaserausbau intensivieren, wenn sie auf mehr Fachpersonal zurückgreifen könnten. Bei den anderen Unternehmen würden die Ausbauaktivitäten unberührt bleiben.
 
Um die Bremse zu lösen, greifen die Unternehmen auf eine Vielzahl an Maßnahmen zur Fachkräftewerbung zurück. Hierbei gehören Stellenanzeigen im Grunde zum Standard. Personalvermittler und Headhunter, flexible Arbeitsmodelle, Praktika und Ausbildungsprogramme sowie Bindungsmaßnahmen (z. B. Dienstauto oder Jobrad) sind ebenfalls recht beliebt bei Unternehmen.
 
Fachkräfte, die die Unternehmen aus dem Ausland angeworben haben, beschäftigen aber die wenigsten: Jeweils weniger als jedes fünfte Unternehmen zählt im EU-Ausland bzw. außerhalb der EU angeworbene Fachkräfte zu seiner Belegschaft. Rund die Hälfte der Unternehmen beschäftigt gar keine entsprechenden Fachkräfte und plant ein solches Engagement auch nicht für die Zukunft. Beinahe jedes fünfte Unternehmen hat sich die Anwerbung von Fachkräften im Ausland zumindest vorgenommen. Als bedeutsame Einstellungshürde gilt jedoch die Sprachbarriere.
 
Dafür bieten im Grunde alle Unternehmen ihren Beschäftigten Fort- oder Weiterbildungsmaßnahmen an. Die den Unternehmen bekannten Möglichkeiten der Aus-, Fort- und Weiterbildung für den Glasfaserausbau in der Branche bewerten die Befragten aber nur mit einer durchschnittlichen Schulnote von 2,9.
 
Verbesserungsbedarf sehen die Unternehmen beispielsweise bei einer optimierten Kombination interner und externer Qualifizierung, im Bereich der Mehrsprachigkeit und bei einer stärkeren Praxisorientierung von Fort- und Weiterbildungsangeboten.
 
Bei der Umfrage handelt es sich um ein Projekt der Brancheninitiative „Fachkräfte für den Glasfaserausbau“, an der ebenfalls der VKU beteiligt ist. Das Ziel der Initiative besteht darin, die angespannte Fachkräftesituation in der Branche zu verbessern und Lösungen zu erarbeiten. Unterstützt wird die Initiative vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr sowie vom Gigabitbüro des Bundes.