Fernwärme
Aktualisierung des Gutachtens „Perspektive der Fernwärme“

Der VKU hat gemeinsam mit dem AGFW am 22.07.2024 eine Aktualisierung des Gutachtens „Perspektive der Fernwärme – Aus- und Umbau städtischer Fernwärme als Beitrag einer sozial-ökologischen Wärmepolitik“ der Prognos AG aus dem Jahr 2020 veröffentlicht.

31.07.24

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Der VKU hat gemeinsam mit dem AGFW am 22.07.2024 eine Aktualisierung des Gutachtens „Perspektive der Fernwärme – Aus- und Umbau städtischer Fernwärme als Beitrag einer sozial-ökologischen Wärmepolitik“ der Prognos AG aus dem Jahr 2020 veröffentlicht.

Die Aktualisierung zeigt, dass sich der Investitionsbedarf für den Aus- und Umbau der Fernwärme bis 2030 im Vergleich zum damaligen Gutachten um 10,6 Mrd. Euro auf 43,5 Mrd. Euro erhöht.

Unter Annahme der aktuellen Förderstruktur der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) führt dies zu einem Fördermittelbedarf von 23,5 Mrd. Euro bis 2030. Jährlich beträgt der Fördermittelbedarf damit ca. 3,4 Mrd. Euro. Diese Forderung wird der VKU in die anstehenden Haushaltsberatungen im Deutschen Bundestag für die finanzielle Ausstattung der BEW tragen.

Das Ziel des Gutachtens aus dem Jahr 2020 bestand darin, den für das Erreichen des Klimaschutzzieles 2030 erforderlichen Investitions- und Fördermittelbedarf für den Aus- und Umbau der Fernwärme abzuschätzen. Damals wurde ein Fördermittelbedarf von „nur“ 1,8 Mrd. Euro p.a. ermittelt.

Dass der Fördermittelbedarf jetzt fast doppelt so hoch eingeschätzt wird, liegt vor allem an dem verspäteten Inkrafttreten der BEW-Förderrichtlinie im Herbst 2022 sowie der Anhebung der Klimaschutzziele (u.a. beschleunigte Emissionsminderung auf mindestens 65 Prozent gegenüber 1990 bis 2030) und der Übersetzung der Ziele für die Fernwärme – Anhebung des Anteils von Wärme aus erneuerbaren Energien und unvermeidbarer Abwärme auf 50 Prozent bis 2030 und mittelfristig 100.000 Neuanschlüsse pro Jahr.
 
Zusätzlich zum Betrachtungszeitraum bis 2030 zeichnet das Gutachten einen vollständigen Transformationspfad der Fernwärme hin zur Klimaneutralität 2045 auf und hinterlegt diesen ebenfalls mit Investitionskosten und erforderlichen Fördermitteln. Das Gutachten steht auf der VKU-Website als Download zur Verfügung.

Die Forderung nach einer Anhebung der Fördermittel auf 3,4 Mrd. Euro p.a. wird der VKU in die anstehenden Haushaltsberatungen im Deutschen Bundestag für die finanzielle Ausstattung der BEW einbringen. Auch wenn dem VKU bewusst ist, dass die finanziellen Spielräume wegen der angespannten Haushaltslage des Bundes begrenzt sind, so zeigen die Ergebnisse des Gutachtens deutlich, dass es bei den Verhandlungen um die Mittelhöhe nur eine Richtung gegeben kann.