Insolvenzverfahren Landwärme
Der Insolvenzantrag der Landwärme GmbH löst Unsicherheiten bei den Stadtwerken aus

Mitte August hat die Landwärme GmbH, einer der größten Biomethanhändler und THG-Quotenhändler in Deutschland, einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung beim Amtsgericht Charlottenburg gestellt.

06.09.24

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Mitte August hat die Landwärme GmbH, einer der größten Biomethanhändler und THG-Quotenhändler in Deutschland, einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung beim Amtsgericht Charlottenburg gestellt.

Laut Landwärme haben die stark gesunkenen Preise für Treibhausgasminderungsquoten (THG-Quoten) den Antrag nötig gemacht, um eine drohende Zahlungsunfähigkeit zu verhindern. In den vergangenen Jahren sind die Preise für THG-Zertifikate stark gesunken, was u. a. auf einen enormen Anstieg von falsch deklarierten Importen aus China zurückzuführen ist. Da dieses Jahr bislang jedoch keine anderen THG-Händler in Schieflage geraten sind, dürfte dies mutmaßlich nicht der alleinige Grund für den Insolvenzantrag bei der Landwärme GmbH sein.

Bei kommunalen Unternehmen ist die Sorge nach den Erfahrungen aus der bmp-greengas-Insolvenz im vergangenen Jahr groß. Damals hatten mehr als 50 kommunale Unternehmen aufgrund nicht eingehaltener Lieferzusagen einen z. T. erheblichen finanziellen Schaden erlitten.

Nach aktuellem Stand (04.09.2024) sind knapp 100 VKU-Mitgliedsunternehmen vom Insolvenzverfahren der Landwärme GmbH betroffen. Einige der Unternehmen haben aktuell noch offene Forderungen an die Landwärme in Bezug auf die Abwicklung des THG-Quotenhandels für das Jahr 2023. Obwohl der Landwärme-Geschäftsführer Zotlan Elek in der ZfK davon berichtete, dass die Biomethanlieferungen fortgeführt werden sollen, wurden Biomethanlieferungen an einzelne Unternehmen bereits eingestellt.

In einem ersten gemeinsamen Erfahrungsaustausch von VKU und ASEW am 04.09.2024 wurde intensiv über die aktuelle Lage diskutiert und viele Unternehmen nutzten die Möglichkeit zum Austausch untereinander. Analog zu den Erfahrungsaustauschen während der bmp-greengas-Insolvenz 2023 werden weitere Austauschrunden folgen. VKU-Mitglieder, die ihre Betroffenheit uns gegenüber noch nicht deklariert haben, können sich gerne an uns werden und werden von uns über aktuelle Entwicklungen in Kenntnis gesetzt.

Momentan bleibt die Entscheidung des Amtsgerichts Charlottenburg über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung abzuwarten.