In diesem Jahr (2021) ist es gestartet, das nationale Emissionshandelssystem (nEHS), geregelt im Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG). Um die notwendigen nEHS-Zertifikate zu erwerben und fristgerecht abgeben zu können, benötigen alle nach dem BEHG verpflichteten Unternehmen ein Compliance-Konto im nationalen Emissionshandelsregister. Davon betroffen sind u. a. praktisch alle Stadtwerke mit Erdgasvertrieb.
Seit Mai 2021 ist es hier möglich, ein solches Konto zu eröffnen.
Um sich einen Überblick über den Umsetzungstand bei den VKU Mitgliedsunternehmen zu verschaffen, hat der VKU zwischen dem 14. und dem 22. Oktober eine Umfrage zum Stand der Registerkonteneröffnung und zu den Beschaffungspräferenzen der nEHS-Zertifikate durchgeführt.
Nachdem uns Informationen vorlagen, wonach die Anzahl der bisher bei der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) eröffneten Konten deutlich unter der Anzahl der Unternehmen, welche vom BEHG verpflichtet sein sollten, liegt, freut es uns, dass die VKU-Umfrage ergeben hat, dass die kommunalen Unternehmen größtenteils gut auf den neuen nationalen Emissionshandel vorbereitet sind.
Ergebnisse im Detail
Erfreulich ist der hohe Informationsstand der Stadtwerke in Deutschland, denn 98% der Teilnehmer geben an, dass sie genau wissen, ob sie vom BEHG erfasst sind oder nicht. Mehr als 91 % der betroffenen Stadtwerke haben sich bereits bei der DEHSt registriert und mehr als 93 % von diesen haben den abschließenden Antrag auf Kontoeröffnung auch schon gestellt.
Etwas weniger als ein Drittel dieser Anträge sind allerdings noch in Bearbeitung bei der DEHSt. Nach Auskunft dieser ist eine rechtzeitige Bearbeitung noch zu erwarten, allerdings sollten bei allen noch eingehenden Anträgen die Hinweise zur Registrierung und Kontoeröffnung beachtet werden, um eventuelle Verzögerungen durch fehlende Dokumente zu vermeiden.
Am 5. November 2021 bietet der VKU in einer Informationsveranstaltung noch einmal eine Gelegenheit, sich direkt bei der DEHSt zum Prozess der Registerkonteneröffnung zu informieren und direkte Fragen zu stellen.
Fast 80 % der Umfrageteilnehmer wollen für den Erwerb der nEHS-Zertifikate auf einen sogenannten Intermediär, also etwa einen Dienstleister oder Vorlieferanten, zurückgreifen. Die anderen 20 % der Teilnehmer wollen selbst nEHS-Zertifikate bei der EEX erwerben.
Rund ein Drittel jener, welche auf einen Intermediär zurückgreifen wollen, ist sich jedoch noch nicht vertragseinig geworden. Diese Unternehmen sollten sich beeilen, denn bereits am 7. Dezember 2021 findet der letzte Verkauf statt.
Ein Fünftel der Stadtwerke, welche selbst beschaffen wollen, haben bereits einen EEX-Zugang und benötigen lediglich die Erweiterung um das nEHS-Produkt. Etwas mehr als die Hälfte von Ihnen wartet aber noch auf diese Erweiterung durch die EEX. Die große Mehrheit der Unternehmen, welche selbst beschaffen wollen, möchten dafür einen neuen vereinfachten EEX-Zugang, ausschließlich für das nEHS-Produkt, nutzen. Etwas weniger als die Hälfte von Ihnen hat den Prozess zur Beantragung eines neuen Zugangs bei der EEX allerdings noch nicht abgeschlossen. Die andere Hälfte wartet noch auf die Bestätigung.
Die EEX weist darauf hin, dass insbesondere für jetzt noch eingehende Anträge, eine rechtzeitige Zulassung bis zum letzten Verkaufstermin am 7. Dezember 2021 nicht garantiert werden kann und die Einschaltung eines Intermediäres, zumindest für einen gewissen Zeitraum, anzuraten ist.