Lachgaskartuschen im öffentlichen Raum
Europaweit steigende Problematik durch Littering von Gaskartuschen
In mehreren vor allem nordwesteuropäischen Ländern – auch in Deutschland – kommt es seit kurzer Zeit zu einer wachsenden Problematik: ein neues Abfallprodukt findet sich mehr und mehr in den Straßen und Plätzen von Städten. Distickstoffoxid-Kanister/Flaschen, umgangssprachlich auch als "Lachgas" bekannt, werden wohl als eine alternative „Partydroge“ genutzt, und zurück bleiben Gaskartuschen. Häufig nicht vollständig entleert, sind die Gaskartuschen gefährliche Abfälle und stellen eine ernste Bedrohung für die Sicherheit des Personals, das Abfälle sammelt und in Abfallbehandlungsanlagen verarbeitet, sowie für die verlässliche Durchführung der Sammlung von Siedlungsabfällen dar.
12.12.23
In mehreren vor allem nordwesteuropäischen Ländern – auch in Deutschland – kommt es seit kurzer Zeit zu einer wachsenden Problematik: ein neues Abfallprodukt findet sich mehr und mehr in den Straßen und Plätzen von Städten. Distickstoffoxid-Kanister/Flaschen, umgangssprachlich auch als "Lachgas" bekannt, werden wohl als eine alternative „Partydroge“ genutzt, und zurück bleiben Gaskartuschen. Häufig nicht vollständig entleert, sind die Gaskartuschen gefährliche Abfälle und stellen eine ernste Bedrohung für die Sicherheit des Personals, das Abfälle sammelt und in Abfallbehandlungsanlagen verarbeitet, sowie für die verlässliche Durchführung der Sammlung von Siedlungsabfällen dar.
Gasnetzbetreiber dürfen künftig Wasserstoffnetze betreiben
Diese Kanister/Flaschen entsprechen häufig nicht den internationalen gesetzlichen Richtlinien für die Verpackung von gefährlichen Stoffen, insbesondere der ISO (International Organization for Standardization) und ADR (Accord Dangereux Routier), und führen zu erheblichen Risiken für den Transport und Import. Sie können explodieren, wenn sie in Abfallsammelfahrzeugen, in Sortieranlagen und in Müllverbrennungsanlagen zusammengedrückt werden, was ein Gesundheits- und Sicherheitsrisiko für die Beschäftigten darstellt und Schäden in Millionenhöhe an Fahrzeugen und Anlagen verursacht. Allein in den Niederlanden werden fast 7.000 potenziell gefährliche Kanister pro Woche auf den Straßen gefunden. Jährlich summiert sich dies auf 360.000 Kanister, die auf den niederländischen Straßen liegen und an Recyclingstationen gesammelt werden.
Um dieser Situation zu begegnen und auch um ähnliche Probleme mit anderen komprimierten Gaskanistern, z. B. Helium- bzw. Ballongasflaschen, anzugehen, schlägt der VKU sowie sein europäischer Dachverband „Municipal Waste Europe“ (MWE) vor, vier dringende Änderungen in die EU-Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle einzubringen, die an die nationale Entscheidung angepasst werden können. Dies kann entweder die Einführung eines Verbots/eines Verkaufsverbots aller Einweg-Druckgasflaschen, einschließlich Distickstoffoxid-Kanistern, oder ein obligatorisches Pfandsystem für alle Druckgas-Kanister/Flaschen sein – entsprechend der Beiratsempfehlung der Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister. Ein koordinierter Ansatz in den aktuellen Verhandlungen auf europäischer Ebene ist hierfür zwingend erforderlich.
Hintergrund zur EU-Verpackungsverordnung
Mit dem Entwurf einer Verpackungsverordnung hat die Europäische Kommission am 30. November 2022 einen Regelungsvorschlag vorgelegt, um die Umweltwirkungen von Verpackungen mit Maßnahmen entlang des gesamten Lebensweges zu mindern. Die betrifft auch insbesondere das Lebensende von Verpackungen, von der Sammlung bis Entsorgung. Die Maßnahmen können dabei beispielsweise Pfandsysteme oder auch Verbote von bestimmten Verpackungen betreffen. Der VKU berichtete zu dem Thema und bringt sich stetig in den Prozess ein. Das Europäische Parlament hat sich bereits Ende November positioniert. Die Positionierung der Mitgliedstaaten steht hingegen noch aus, sodass sie dieses neue Problem noch in die Kompromissverhandlungen einbringen können.