Fachkräftemangel schlimmer als Sanierungsstau
Ergebnisse der VKU-Bäderumfrage zur Freibadsaison 2023
Eine vom VKU zum Beginn der Freibadsaison 2023 durchgeführte Umfrage ergab, unter anderem, dass das drängendste Problem der Badbetreiber der Fachkräftemangel ist. Auch zur vergangenen Hallenbadsaison wurden die Mitgliedsunternehmen befragt. Während der Zustand der Freibäder im Allgemeinen noch als gut bezeichnet werden kann, müssen zahlreiche Hallenbäder umfangreich saniert werden. Über die VKU-Studie wurde in der Presse berichtet.
13.07.23
Eine vom VKU zum Beginn der Freibadsaison 2023 durchgeführte Umfrage ergab, unter anderem, dass das drängendste Problem der Badbetreiber der Fachkräftemangel ist. Auch zur vergangenen Hallenbadsaison wurden die Mitgliedsunternehmen befragt. Während der Zustand der Freibäder im Allgemeinen noch als gut bezeichnet werden kann, müssen zahlreiche Hallenbäder umfangreich saniert werden. Über die VKU-Studie wurde in der Presse berichtet.
Laut einer nicht repräsentativen Studie des VKU ist das dringendste Problem der Badbetreiber der Mangel an Fachkräften gefolgt von fehlenden Mitteln für die Sanierung zahlreicher Hallenbäder. Das geht aus einer Branchenumfrage unter 250 Betreibern kommunaler Bäder in ganz Deutschland hervor.
Der Rückblick auf Besucherzahlen, Einnahmen etc. der vergangenen Saison zeigt, dass die Freibadsaison 2022 für die meisten Betreiber kommunaler Bäder (60 Prozent) besser als das Corona-Jahr 2021 war. Nur 21 Prozent empfanden 2022 schlechter als 2021. Grund war vor allem das Ende der Corona-Beschränkungen sowie mehr Inlandstourismus. Im Schnitt besuchten ca. 97.050 Gäste ein Bad.
Für 2023 erwarten über Zweidrittel der Freibadbetreiber ähnlich viele oder mehr Besucher. Aktuell ist fast jedes vierte Freibad frisch saniert. Hingegen 36 Prozent der Bäder müssen in den kommenden fünf Jahren umfangreich saniert werden.
Und schon bei den Freibädern ist klar, dass die Fördermittel nicht ausreichen. Kommunen, Länder und Bund müssen so früh wie möglich gegensteuern und ausreichend Mittel bereitstellen, damit Bäder als Angebot der kommunalen Daseinsvorsorge Kommunen erhalten bleiben. Die Ergebnisse der Branchenumfrage hat der VKU auch an die Fachpolitikerinnen der Regierungsparteien sowie an die Union kommuniziert. Bisher ist eine Reaktion allerdings ausgeblieben.
Die Mehrheit der Befragten gehen davon aus, dass sich die finanzielle Lage in den nächsten fünf Jahren verschlechtern wird. Zu den größten Herausforderungen zählen der Fachkräftemangel, der Sanierungsstau/-bedarf und der notwendige Wandel zum Grünen/klimaneutralen Bad, also die Umstellung auf eine erneuerbare Energieversorgung und mehr Energieeffizienz. Allein im April 2023 suchten noch 87 Prozent der Badbetreiber Fachkräfte für das Badewesen (umgangssprachlich: Bademeister). Bei der Sanierung sehen sich 56 Prozent der Betreiber mit Hindernissen konfrontiert. Das größte Hindernis ist dabei, dass die Fördermittel nicht ausreichen, gefolgt von gestiegenen Baukosten.
Vor diesem Hintergrund ist auch das Förderprogramm „Jugend, Sport, Kultur“ des Bundes mit 440 Millionen EUR für das Jahr 2023 weiterhin zu knapp bemessen bzw. auch zu bürokratisch und zeitaufwendig. Gefördert werden mit diesem Förderprogramm erneut überjährige investive Projekte der Kommunen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur mit besonderer regionaler oder überregionaler Bedeutung und mit hoher Qualität im Hinblick auf ihre energetischen Wirkungen und Anpassungsleistungen an den Klimawandel. Die Projekte sind zugleich von besonderer Bedeutung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die soziale Integration in der Kommune. Die Kommunen können sich mit zukunftsweisenden Projekten für die Sanierung ihrer Einrichtungen der kommunalen Infrastruktur mit dem Schwerpunkt auf Sportstätten bis zum 15. September 2023 digital für eine Förderung bewerben. Der große Nachteil dieser Förderung ist allerdings, dass nur Kommunen antragsberechtigt sind. Die Einarbeitung in die Förderbedingungen, die Erstellung einer Projektskizze in Absprache mit allen Beteiligen ist sehr zeitaufwendig und für kleinere Kommunen möglicherweise personell schwer umzusetzen. Für Interessenten bietet das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen am 19.07.2023 von 10:00 bis 12:00 Uhr eine digitale Infoveranstaltung an.