EU AWARDS 2022
Die Nominierten für die EU Awards stehen fest

Die Europäische Woche der Abfallvermeidung (EWAV) ist die größte Kommunikationskampagne rund um das Thema Abfallvermeidung in Europa. Die EWAV wurde auf Initiative der Europäischen Kommission und im Zuge des Inkrafttretens der EU-Abfallrahmenrichtlinie 2008 als EU-weites Projekt ins Leben gerufen. Seit 2014 koordiniert der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) die Kampagne in Deutschland. Im Jahr 2022 fand die EWAV vom 19. bis 27. November unter dem Motto „Nachhaltige Textilien: Wiederverwendung statt Verschwendung!“ statt.

09.03.23

Nach dem Abschluss der EWAV 2022 wurde der Preis zur besten Aktion zur Abfallvermeidung auf EU-Ebene ausgerufen. Jede Aktion erhielt dabei eine Chance, Deutschland auf EU-Ebene zu vertreten. Aus den Teilnehmerkategorien Bildungseinrichtung, Vereine/NGO, Verwaltung/Öffentliche Einrichtung, Business, Bürger*innen und European Special Prize wurde jeweils eine Aktion für Deutschland ins Rennen nach Brüssel geschickt.

Die Kategorie „Bildungseinrichtung“ wird durch das Goerdeler-Gymnasium aus Paderborn (NRW) vertreten. Während der EWAV fanden hier vielfältige Aktionen unter dem Motto „Umweltschutz und Nachhaltigkeit“ statt, die sowohl von Lehrer*innen als auch von Schüler*innen und nicht schulischem Personal begleitet wurden: Eine Gruppe von Lehrer*innen organisierte die Wanderausstellung „Planet Plastic“. In Zusammenarbeit mit außerschulischen Kooperationspartner*innen wurde außerdem die Mülltrennung in der gesamten Schule eingeführt – nach der Evaluation will das Schulverwaltungsamt die Mülltrennung auch an den anderen Schulen im Kreisgebiet ausrollen.

Die Kategorie „Vereine/NGO“ gehört dieses Jahr der Kinder-und Jugendgruppe der Kamener Moschee DIKJUKA und der Verbraucherzentrale NRW in Kamen. Die Aktion verlief unter dem Motto „Wiederverwendung statt Verschwendung“ mit dem Fokus auf die Umweltbelastung durch Textilkonsum. Das komplexe Thema wurde auf die Jeans(-Produktion) heruntergebrochen – um es transparenter zu machen.

Die Kategorie „Verwaltung/Öffentliche Einrichtung“ wird der Bergische Abfallwirtschaftsverband (BAV) repräsentieren. „Nachhaltige Textilien: Wiederverwendung statt Verschwendung!“ unter diesem Motto hat der Zero Waste Club des BAV eine komplett neue Aktion ins Leben gerufen. Der Zero Waste Club ist eine Initiative der Abfallberatung des BAV. Unter einer Art Dachmarke organisiert die Abfallberatung verschiedene Aktivitäten im Sinne der Abfallvermeidung. Im Rheinland wird gerne Karneval gefeiert und die feierlustigen „Jecken“ schmücken sich gerne mit neuen Kostümen. Jedes Jahr, in jeder „Session“ sagt man im Karneval, muss bei vielen ein neues Modell her und die alten Schätzchen bleiben oft im Schrank zurück. Daher hat der Zero Waste Club gemeinsam mit ortsansässigen Karnevalsvereinen die Bergische Kostümbörse auf die Beine gestellt.

Die Kategorie „Business“ vertritt die Umweltbildung der EDG Entsorgung Dortmund GmbH.  Sie bot während der EWAV zahlreiche Workshops und Veranstaltungen in der Möbelbörse in Dortmund an. Zusätzlich wurden alle Dortmunder Kindertageseinrichtungen und Grundschulen eingeladen, sich an der EWAV zu beteiligen. Im Zeitraum vom 21. November bis 25. November hat der Workshop „Die verlorene Socke“ stattgefunden. Neben dem inhaltlichen Input rund um das Thema Textilien erfolgte auch eine Upcycling-Aktion. Dazu fand ein Batik-Workshop statt, bei dem T-Shirts, die man nicht mehr tragen wollte, mit typischen Batik-Effekten aufbereitet wurden. Zudem konnten Teilnehmer*innen bei einem Workshop lernen, wie man Socken als wiederverwendbare Tawashi-Schwämme umfunktioniert. 

Die Kategorie „Bürger*innen“ wird durch das Projekt „Reparatur-Café Talheim: Reparieren statt Wegwerfen“ Deutschland in Brüssel vorgestellt. Das Reparatur-Café Talheim ist ein Kooperationsprojekt des Landkreises Heilbronn unter Leitung des Abfallwirtschaftsbetriebs und der LebensWerkstatt Standort Talheim – mit aktiver Teilnahme von ehrenamtlichen Bürger*innen. Das Projekt „Reparieren statt Wegwerfen“ ist im Mai 2022 gestartet. Von Mikrowellen, Bügeleisen und Staubsaugern bis zu Fernsehern, Kaffeeautomaten, Lampen, Heckenscheren und Küchenmaschinen wurden unterschiedlichste Geräte untersucht und gemeinsam repariert. Der Textilbereich war ebenfalls ausgelastet und so manche Hose konnte vor dem Altkleidercontainer bewahrt werden.

Für den „European Special Prize“ wurde das Projekt „Let it Grow // Studierende gestalten für Morgen“ aus Braunschweig ausgewählt. Zum Abschluss des Jahresprogramms „inspektionen//morgen“ der Landesvertretung Niedersachsen entwickelte das Team vom Institut für Architekturbezogene Kunst der TU Braunschweig eine temporäre Arbeit für das Atrium der Vertretung in Berlin. An nur einem Tag entstand eine Gruppenarbeit mit 160 deutschen und internationalen Studierenden aus Alltagsmaterial. 4.300 Kartons in 30.000 Schlaufen zerlegt und in ein 120 m2 Geflecht mit Wabenmuster neu gefügt transformieren den Abfall in eine raumgreifende Installation.

Wir wünschen allen Nominierten viel Erfolg!