Landesgruppen-Fachtagung Nordrhein-Westfalen in Hamm
Gemeinsam die Wege ebnen - Zirkularität, Stadtsauberkeit und Logistik im Fokus kommunaler Innovation

Am 27. und 28. August 2024 fand die jährliche Fachtagung der VKS Landesgruppe Nordrhein-Westfalens statt. Die VKU Sparte Abfallwirtschaft und Stadtsauberkeit (VKS) ist in diesem Jahr in Hamm zusammengekommen und versammelte Experten und Fachleute aus der Abfallwirtschaft, um aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Innovationen in der Branche zu diskutieren.

03.09.24

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VKU

v.l.n.r.: Ingbert Liebing, VKU; Thomas Patermann, Wirtschaftsbetriebe Duisburg AöR

Die Themen der Tagung umfassten unter anderem „Strategien und Innovationen in Fuhrpark, Stadtsauberkeit und Logistik: Wie wir Effizienz und Nachhaltigkeit in diesen Schlüsselbereichen steigern können.“ Passend dazu fand am zweiten Veranstaltungstag ein Workshop zum Thema Fuhrpark- und Energiemanagement statt, moderiert von Dr. Dietmar Regener und Daniel Utzel. Hier standen innovative Fahrzeugkonzepte und die Optimierung von Fuhrparks im Mittelpunkt.

Paul Bruns thematisierte die Herausforderungen einer Fuhrparkstrategie ohne Fördermittel und die Einhaltung der Clean Vehicle Directive. Olaf Schmidt stellte das Fuhrparkkonzept der Stadt Wuppertal vor. Ulrich Helfmeier erläuterte den Datenfluss vom Abfallsammelfahrzeug und seine Nutzung für eine individualisierte Kommunikation mit den Haushalten.

Abgerundet wurde der Workshop durch ein Podiumsgespräch, moderiert von Daniel Utzel, das sich mit der Frage beschäftigte, ob Kommunen auch ohne Fördermittel nachhaltige Fahrzeugkonzepte entwickeln können.

In Wuppertal gibt es aus der Stadtgesellschaft die Forderung eine möglichst emissionsarme Flotte zu haben, das Konzept wurde dann innerbetrieblich aufgestellt. Zunächst wurden Abfallsammelfahrzeuge mit Brennstoffzellen beschafft. Man hat sich dann aber dafür entschieden, das Projekt mit den Wasserstoff Fahrzeugen nicht fortzuführen, da die Wasserstoff-Tankstelle zurückgebaut wurde. Hier haben die Rahmenbedingungen dann noch zum Scheitern des Projektes geführt, denn die Mitbenutzung einer für den ÖPNV geförderten Tankstelle war nicht möglich.

Ein Punkt, der sehr wichtig ist bei der Umsetzung der dezentralen Energiewende, ist die Funktion des Bidirektionalen Ladens im Zusammenhang mit der Ladeinfrastruktur. Beim bidirektionalen Laden kann Strom in zwei Richtungen fließen: Zunächst aus dem Netz in einen Speicher – und anschließend wieder aus ihm heraus, zurück ins Netz. Beim Ausbau der Ladeinfrastruktur wird in Wuppertal mit der Vehicle-To-Grid Technologie geplant.

Fazit und Ausblick

Die Diskussion gab einen guten Überblick über den aktuellen Stand des Transformationsprozesses und die lokalen Herausforderungen und Probleme, mit denen die Branche derzeit konfrontiert ist. Die Gründe, sich für oder gegen eine Antriebstechnologie zu entscheiden, sind von vielen Faktoren abhängig, dabei spielen die örtlichen Gegebenheiten eine entscheidende Rolle. Im ländlichen Raum, wo weite Strecken gefahren werden und es ein Relief gibt, geht der Blick schnell Richtung Brennstoffzelle. Die Frage die sich als nächstes stellt ist an dieser Stelle, wie die Fahrzeuge mit Energie versorgt werden. Die Verfügbarkeit von Wasserstoff ist noch nicht selbstverständlich und in Punkto Energieeffizienz steht dieser im Vergleich zu Batteriebetriebenen Fahrzeugen nicht so gut da. Vor allem im ländlichen Raum besteht häufig noch das Henne-Ei-Problem: Es gibt keine Wasserstofffahrzeuge, weil es keine Tankstelle gibt - Es gibt keine Wasserstofftankstelle, weil es keine Nachfrage gibt. Ein weiterer Aspekt der bei der Wahl der Antriebstechnologie eine Rolle spielt ist, die Finanzierung der Fahrzeuge, denn die Kosten für Brennstoffzellen-Fahrzeuge sind auch im Vergleich zu Batterie betriebenen Fahrzeugen deutlich höher.

Die Vorträge finden Sie hier auf der Website zum Download im mitgliedergeschützten Bereich.

SAVE THE DATE: Die nächste VKS Landesgruppenfachtagung Nordrhein-Westfalen findet am 27. und 28. August 2025 in Wuppertal statt.