Beschleunigung von Netzanschlüssen
ZEREZ: Zentrales Register für Einheiten- und Komponentenzertifikate

Im April 2024 hat das zentrale Register für Einheiten- und Komponentenzertifikate (ZEREZ) seinen Betrieb aufgenommen. Mit ZEREZ wurde eine zentrale Datenbank für Einheiten- und Komponentenzertifikate von Erzeugungseinheiten aller Spannungsebenen geschaffen. Die Nutzung von ZEREZ ist für Hersteller, Anlagenbetreiber und Netzbetreiber ab 01.02.2025 gesetzlich verpflichtend.

15.10.24

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Quelle: FGW e.V._ZEREZ__neuer Prozess

ZEREZ hat Mitte April 2024 seinen Betrieb aufgenommen. Nach Ablauf einer mehrmonatigen Übergangszeit mit freiwilliger Nutzung wird die Nutzung von ZEREZ ab 01.02.2025 für Hersteller, Anlagenbetreiber und Netzbetreiber verpflichtend. Ab diesem Zeitpunkt dürfen zertifizierungspflichtige (vde.com, Entscheidungshilfe auf Seite 34) Anlagen und Einheiten ohne gültiges Zertifikat auf zerez.net nicht an das Stromnetz angeschlossen werden.

Das zentrale Register ist unter folgendem Link verfügbar: www.zerez.net

Einheiten- und Komponentenzertifikate sind Nachweise über die elektrischen Eigenschaften von Erzeugungseinheiten und elektrischen Komponenten. Sie werden von akkreditierten Zertifizierungsstellen ausgestellt und spielen eine entscheidende Rolle im Netzanschlussprozess und bei der Anlagenzertifizierung. Diese Dokumente gewährleisten, dass ausschließlich konforme Anlagen an das Stromnetz angeschlossen werden und bilden eine wesentliche Grundlage für Netzberechnungen sowie die Auslegung der Netzanschlusspunkte.

Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass die relevanten Informationen aus den Zertifikaten für Planer, Zertifizierungsstellen und Netzbetreiber schnell, einfach und sicher zugänglich sind. Die Schaffung eines solchen zentralen Registers ist von der Energiewirtschaft im Vorfeld vielfach gefordert worden.

Die Vorteile von ZEREZ liegen auf der Hand: 

  • Hersteller können ihre Zertifikate einfach und sicher veröffentlichen, während Zertifizierungsstellen hier ihre Aufsichtspflicht wahrnehmen können.
  • Zertifizierungsstellen können Änderungen in den Zertifikaten schnell und einfach an einer zentralen Stelle durchführen. Dabei wird der Zugang zu den verschiedenen Teilen des Zertifikates auf die jeweils berechtigten Nutzergruppen beschränkt.
  • Verteilnetzbetreiber können alle erforderlichen Werte und Parameter für die Bearbeitung von Netzanschlussanfragen mühelos über ZEREZ abrufen. Hierfür genügt lediglich die ZEREZ-ID (Registernummer des Zertifikats). Die neu geschaffene „Liste der Netzanschlusswerte“ des VDE bildet die Grundlage und enthält sämtliche hierfür relevanten Parameter der Zertifikate.
  • Dadurch entfällt für Planer und Betreiber von dezentralen Energieerzeugungseinrichtungen die Notwendigkeit, dem Netzbetreiber zukünftig weitere Leistungswerte aus den Zertifikaten zu übermitteln. Dies spart Zeit und Aufwand bei der Recherche und Übertragung.

Die gesetzlichen Grundlagen zur Schaffung, zum Betrieb und zur (verpflichtenden) Nutzung des Registers sind § 49 d Energiewirtschaftsgesetz (EnWG), die Verordnung zur Änderung der Elektrotechnische-Eigenschaften-Nachweis-Verordnung (NELEV-ÄndVO) und die 2. NELEV-ÄndVO. Das zentrale Register ZEREZ wird durch die FGW e. V., Fördergesellschaft Windenergie und andere dezentrale Energien, errichtet und verwaltet (www.wind-fgw.de). 

Der VKU empfiehlt allen Beteiligten, die im April begonnene Erprobungsphase von ZEREZ zu nutzen. Melden Sie sich hierzu direkt auf ZEREZ an und nutzen Sie die Schnittstelle zum zentralen Register.