Die Arbeitswelt verändert sich kontinuierlich. Eine besondere Herausforderung für die Betriebe ergibt sich aus der demografischen Entwicklung und dem angespannten Arbeitsmarkt sowie den hohen fachlichen Anforderungen an das Personal. Um sich den Änderungen und Herausforderungen der Arbeitswelt kontinuierlich anzupassen, sind vom Gesetzgeber Möglichkeiten vorgesehen, Aus- und Weiterbildungen anzugleichen und fortzuentwickeln.
Auch die vielseitigen und vielschichtigen Arbeitsbereiche auf kommunalen Baubetriebshöfen, das breite Spektrum verkehrssicherungspflichtiger Aufgaben, ein steigendes Sicherheitsbedürfnis der Bürger im öffentlichen Raum und nicht zuletzt das hohe Maß an Personalverantwortung sowie komplexe rechtliche Rahmenbedingungen begründen auch hier einen enormen Fortbildungsbedarf bei den Fach- und Führungskräften.
Regelmäßig stellt sich deshalb auch innerhalb des VKU Arbeitskreises Baubetriebshöfe die Frage, welche Möglichkeiten es gibt, um spezielle Ausbildungsgänge- und Weiterbildungsmaßnahmen speziell für Mitarbeiter auf Baubetriebshöfen zu etablieren.
Mit einer betrieblichen Weiterbildung zum Straßenwärtermeister und zum Meister kommunaler Bauhof konnten in den vergangenen Jahren in Schleswig-Holstein über den privaten Bildungsträger DEULA sehr gute Erfolge erzielt werden. Die bundesweite Nachfrage ist enorm, schon heute werden entsprechende Angebote länderübergreifend nachgefragt. In Ergänzung zu den klassischen Berufsbildern der Handwerks- und Baubranche können insbesondere Kommunen mit kleinen und mittelgroßen Betrieben von gut qualifizierten Allroundern profitieren, die ein breites Aufgabenspektrum der kommunalen Daseinsvorsorge abdecken müssen. Gleichzeitig eröffnen sich damit auch Entwicklungsmöglichkeiten für interessierte und erfahrene Mitarbeiter in kommunalen Baubetriebshöfen ohne oder mit fachfremder oder in Deutschland nicht anerkannter Berufsausbildung.
Aktuell befindet sich die Weiterbildung zum Straßenwärtermeister in einem Neuordnungsverfahren, welches die bundesweite Anerkennung und Anpassung an aktuelle Tätigkeitsanforderungen zum Ziel hat. Ziel des VKU ist es, während des Neuordnungsverfahrens Inhalte und Aufgaben kommunaler Baubetriebshöfe in die einheitliche nationale Prüfungsordnung einzubinden. Langfristig prüft der VKU auch die Möglichkeiten hinsichtlich der Etablierung eines neuen Berufsbildes „Bauhofgesellen für kommunale Bauhöfe“ als Ausbildungsvariante des Straßenwärters.
Im Sinne der Weiterentwicklung der kommunalen Baubetriebshöfe ist es unser Ziel, das Neuordnungsverfahren zu begleiten, um zukünftig bundesweit entsprechende Möglichkeiten zur Aus- und Fortbildung mit staatlich anerkannter Abschlussprüfung für die Baubetriebshöfe zu ermöglichen.