Gesundheitsschutz
Das CARNA-Verbundprojekt in Kooperation mit dem VKU
Müllwerker und Straßenreiniger sind in ihrem Arbeitsalltag großen körperlichen Belastungen ausgesetzt. Damit die Beschäftigten in der kommunalen Entsorgung bis zu ihrer Regelaltersgrenze erwerbsfähig bleiben, ist es unabdingbar die Arbeitsplatzbedingungen zu prüfen, insbesondere die arbeitsbedingten Belastungen für alle Beschäftigten im Betrieb durch gezielte Maßnahmen zu minimieren. Hierbei unterstützt der VKU Abfallwirtschaft und Stadtreinigung VKS die Entsorgungsbetriebe mit dem CARNA-Verbundprojekt.
16.11.17
Müllwerker und Straßenreiniger sind in ihrem Arbeitsalltag großen körperlichen Belastungen ausgesetzt. Damit die Beschäftigten in der kommunalen Entsorgung bis zu ihrer Regelaltersgrenze erwerbsfähig bleiben, ist es unabdingbar die Arbeitsplatzbedingungen zu prüfen, insbesondere die arbeitsbedingten Belastungen für alle Beschäftigten im Betrieb durch gezielte Maßnahmen zu minimieren. Hierbei unterstützt der VKU Abfallwirtschaft und Stadtreinigung VKS die Entsorgungsbetriebe mit dem CARNA-Verbundprojekt.
Das CARNA-Verbundprojekt sorgt für gesunde und sichere Arbeitsbedingungen. Es ist ein umfassendes Konzept, das die Gesundheit, Leistungsfähigkeit und vor allem die Arbeitsbereitschaft erhält. Dabei konzentriert sich CARNA auf folgende Handlungsfelder:
- Gesundheit und Arbeitsbelastung
- Motivation, Arbeitszufriedenheit und Betriebsklima
- Personalführung und -entwicklung
- Arbeitsorganisation und Arbeitsplatzgestaltung
- Technikgestaltung
- Kommunikation und Information
Ziele von CARNA
Ziel ist es, die Ursachen arbeitsbedingter Belastungen mit zunehmendem Alter zu erkennen und mittels passgenauen Arbeitsgestaltungsmaßnahmen diesen entgegenzuwirken, die Eigenverantwortung der Mitarbeiter zu stärken und das Bewusstsein hinsichtlich einer gesunden Lebens- und Arbeitsweise zu schaffen. Der Nutzen für die Entsorgungsbetriebe ist vielfältig:
- Fehlzeiten verringern und Krankenstände senken
- Innovative Unternehmensführung ausbauen
- Kompetenzen und Wissen im Unternehmen bewahren
- Mitarbeitermotivation steigern und Betriebsklima verbessern
- Wettbewerbsfähigkeit sichern
Vorgehensweise im CARNA-Verbund
Im Wesentlichen verfolgt das CARNA-Verbundprojekt zwei Handlungsansätze:
- Die Bestandsaufnahme mit Altersstrukturanalyse, Experteninterviews, Mitarbeiterbefragung und Ideenworkshops eruiert, was im Betrieb hemmt, demotiviert und krank macht.
- Ein Handlungsplan legt gezielte Maßnahmen zur Errichtung alters- und alternsgerechtere Arbeitsbedingungen fest.
Inzwischen kennen wir viele Begeisterungsfaktoren, die auf die Leistungsfähigkeit, Gesundheit und Motivation starken Einfluss nehmen. Durch den Verbundcharakter ist es für Betriebe leichter, sich den demografischen Herausforderungen zu stellen, weil sie sich gegenseitig bereichern und der Verbund sie bei der Umsetzung unterstützt.
Austausch zwischen den Verbundbetrieben
Zweimal im Jahr findet ein eintägiger betriebsübergreifender Erfahrungsaustausch mit den beteiligten Betrieben statt. Hierfür werden Themenschwerpunkte vorbereitet, die sich aus den Erfahrungen des CARNA-Verbundprojektes ergeben. Als Kommunikations- und Diskussionsplattform bieten die Erfahrungsaustauschrunden jedem beteiligten CARNA-Unternehmen die Möglichkeit, sich mit Verantwortlichen bzw. Praktikern aus anderen Betrieben zu unterhalten, von den praktischen Erfahrungen zu profitieren sowie eigene Erkenntnisse mitzuteilen. Sie können das Wissen anderer Teilnehmer nutzen; erfolgreiche Instrumente, Methoden und Konzepte kennenlernen.
Weitere Informationen zu CARNA unter www.carna-verbund.de
Aktuelle Themen im CARNA-Verbundprojekt
1.) Lebensarbeitszeitkonten einführen
Wir unterstützen mehrere Entsorgungsbetriebe bei der Einführung von Lebensarbeitszeitkonten. Langzeitkonten oder Zeitwertkonten bieten über Wertguthabenvereinbarungen die Möglichkeit, den Abbau von Überstunden mit der Finanzierung des Vorruhestandes oder auch einer Auszeit (Sabbatical) zu kombinieren. Langzeitkonten sind somit eine sinnvolle Alternative zu der seit 2010 nicht mehr mit Bundesmitteln bezuschussten Altersteilzeit.
2.) Arbeitsorganisation und interne Kommunikation verbessern
Ein stockender Informationsfluss im Betrieb ist ein wesentliches Motivationshemmnis bei den Beschäftigten. Wir unterstützen die Entsorgungsbetriebe dabei, ihre innerbetriebliche Kommunikation und alter(n)sgerechte Arbeitsorganisation zu verbessern.
3.) Führung und Personalentwicklung
Ziel einer gesunden Führung ist es, die Leistungsbereitschaft und Arbeitszufriedenheit sicherzustellen. Wie bei allen anderen Fähigkeiten, die man sich aneignen kann, kann man Führung erlernen. Wir unterstützen die CARNA-Betriebe dabei, die Führungs-, Zusammenarbeits- und Kommunikationskultur auf allen betrieblichen Ebenen zu verbessern.
4.) Belastungsprofile erkennen und Gesundheit fördern
Damit die körperliche Leistungsfähigkeit bei allen Beteiligten im Betrieb erhalten bleibt, empfehlen wir der obersten Verantwortungsebene in regelmäßigen Abständen die jeweiligen Belastungsprofile am Arbeitsplatz zu analysieren. Daraus lassen sich wirksame Maßnahmen zum gesundheitsgerechten Arbeiten ableiten, wie z.B. das Erlernen gesunder Bewegungsabläufe durch Bewegungs- und Entspannungsworkshops sowie durch die dauerhafte Einrichtung „Aktiver Pausen“.
5.) Gesundheits- und Sozialberatung einrichten
Damit aus Schwierigkeiten keine Katastrophen werden, unterstützen einige CARNA-Betriebe ihre MitarbeiterInnen bei der Lösung von persönlichen, familiären und wirtschaftlichen Hindernissen. Die Gesundheits- und Sozialberatungsstelle leistet Beratung, Unterstützung und Begleitung in schwierigen Lebenssituationen. Sie ist eine aktive Hilfestellung bei der Bewältigung von unterschiedlichen Alltagsproblemen.
6.) Betriebliche Gesundheitslotsen einsetzen
Damit die eingeführten gesundheitsfördernden Maßnahmen langfristig Früchte tragen, setzen einige CARNA-Betriebe MitarbeiterInnen als Gesundheitslotsen ein. Die Betrieblichen Gesundheitslotsen dienen in angemessener Weise und mit ausreichendem Hintergrundwissen als Vertrauensperson und wirken begleitend und unterstützend beim nachhaltigen Betrieblichen Gesundheitsmanagement mit.