Kampagnen
Europäische Woche der Abfallvermeidung (EWAV) 2022
Das Motto der diesjährigen Europäischen Woche der Abfallvermeidung in Deutschland lautet Nachhaltige Textilien: Wiederverwendung statt Verschwendung!
Die Woche findet vom 19. bis zum 27. November 2022 statt.
Pro Kopf verursacht unser Konsum an Kleidung in Deutschland einen Ausstoß von 135 kg Treibhausgasen – so viel wie eine PKW-Fahrt vom Bodensee bis Flensburg. Es braucht bis zu 1.050 Liter Wasser, um einen Pullover mit 90 Prozent Baumwollanteil herzustellen – das entspricht sieben Badewannen (Umweltbundesamt (2019): Kleider mit Haken). Bis zu einem Kilo Chemikalien wird pro Kilo Textilien zur Veredlung genutzt. Dazu gehört zum Beispiel Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS), welche schwerwiegende Folgen für Mensch und Umwelt haben können. Konsumenten können beim Kauf von Textilien darauf achten, dass diese PFAS-frei sind (Umweltbundesamt (2016). Schwerpunkte 2016). Die Europäische Kommission schlägt eine umfassende EU-Strategie für Textilien vor, um auf diese Herausforderungen zu reagieren. Eine der Maßnahmen, die umgesetzt werden, ist die Förderung von Sortierung, Wiederverwendung und Recycling von Textilien.
Europäische Woche der Abfallvermeidung (EWAV) 2021
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Akteure der Europäischen Woche der Abfallvermeidung, die Europäische Woche der Abfallvermeidung (EWAV) findet als Kampagne seit 2009 in ganz Europa statt. Dies ist die größte Kommunikationskampagne rund um das Thema Abfallvermeidung. Dieses Jahr legt das Zentrale Sekretariat der EWAV in Brüssel den Fokus auf „sustainable communities“. Auch in Deutschland suchen wir „nachhaltige“ kommunale bzw. lokale Nachbarschaften und Gemeinschaften mit gut etablierten, aber auch innovativen Ideen. Die Kampagne richtet sich an Vertreterinnen und Vertreter aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft, aber auch aus Politik und Verwaltung auf Bundes-, Landes und kommunaler Ebene. Die EWAV findet vom 20. bis zum 28. November statt. Das diesjährige Motto der EWAV in Deutschland lautet: Wir gemeinsam für weniger Abfall – unsere Gemeinschaft für mehr Nachhaltigkeit! Eine Gemeinschaft ist eine überschaubare soziale Gruppe (beispielsweise eine Familie, Gemeinde, Freundeskreis, Kollegen, Vereine), deren Mitglieder durch ein starkes „Wir-Gefühl“ eng miteinander verbunden sind – oftmals über Generationen – auch die Nachbarschaft kann eine Gemeinschaft sein. Die Gemeinschaft gilt als ursprünglichste Form des Zusammenlebens und als Grundelement der Gesellschaft. Unter Nachhaltigkeit verstehen wir in erster Linie die Verantwortung für unsere Umwelt, also einen verantwortungsbewussten Umgang mit vorhandenen Ressourcen, damit sie langfristig erhalten bleiben und ihr Bestand auf natürliche Art erneuert werden kann. Anders gesagt: Nachhaltigkeit bedeutet, Abfälle zu vermeiden und somit Ressourcen zu schonen. Dieses Jahr streben wir danach, unterschiedliche Gemeinschaften, d.h. soziale Gruppen in den Vordergrund zu stellen, die sich für die Abfallvermeidung einsetzen, nachhaltigen Konsum fördern und Gemeinsinn stiften. Denn solche Gemeinschaften können einen wichtigen Beitrag zur Abfallvermeidung leisten und auch Teilhabe ermöglichen. Gemeinschaften können Projekte zur Abfallvermeidung entwickeln, bekannt machen, durchführen und fördern. Sie sind hierdurch Multiplikatoren für abfallvermeidende Ideen. Gelungene Beispiele für nachhaltige Gemeinschaften sind Repair-Cafés, lokale Möglichkeiten für „Nutzen statt Besitzen“, Kaufhäuser für Gebrauchtwaren oder auch Informations- und Kommunikationskampagnen zu der einen oder anderen Initiative bzw. Plattformen. Hier sind einige Ideen: Gibt es in Ihrer Nachbarschaft schon eine Möglichkeit, Sachen, die zu Schade zum Wegwerfen sind, anderen zur Verfügung zu stellen? Hat Ihr Verein, Ihre Nachbarschaft, Ihre Familie, Eure Schule usw. hierfür Ideen entwickelt? Ein Beispiel ist das Projekt „BonnBox“. BonnBox ist ein öffentlicher Schrank für Sachen, die zu schade für die Tonne sind. Jede/r kann die Box nutzen und gebrauchte Alltagsgegenstände hineinlegen sowie andere Dinge mitnehmen. Die Initiatoren der BonnBox möchten damit den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen fördern. Gibt es in Ihrer Nachbarschaft schon jemanden, den Sie um Rat bitten können, um etwas zu reparieren oder einen Ort von dem Sie wissen, dass Sie dort jemanden antreffen, der Ihnen mit Rat und Tat bei der Reparatur zur Seite steht? Ein Beispiel für eine solche Hilfe sind Repair Cafés. Sie machen es sich zum Ziel, defekte Gegenstände jeglicher Art zu reparieren, damit diese nicht weggeworfen werden müssen. Das sind beispielsweise Gegenstände wie Kleidung, Möbel, elektrische Geräte, Fahrräder, Spielzeuge. Bürgerinnen und Bürger können entweder selbst oder gemeinsam mit ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern mit Reparaturkenntnissen ihre Gegenstände reparieren. Bei Bedarf werden Anleitungen zum Thema Reparatur und Heimwerken zur Verfügung gestellt, die als „Inspirationsquelle“ dienen sollen. Gibt es in Ihrer Nachbarschaft schon Möglichkeiten, Dinge gemeinschaftlich zu nutzen, so dass etwas, das nicht täglich gebraucht wird, von der Gemeinschaft zur Verfügung gestellt wird, damit jede/r es nutzen kann, wann er oder sie es benötigen? Denn nicht jede/r muss jedes Werkzeug, Sport- oder Küchengerät, Spielzeug oder Ähnliches immer für sich kaufen. Für viele Dinge bietet sich eine gemeinschaftliche Nutzung nach Bedarf an. Das spart auch Kosten. Zum Beispiel werden über Nachbarschaftsapps und Nachbarschaftsläden Werkzeuge, aber auch andere Dinge kostenfrei oder für einen geringen Preis zur Nutzung angeboten. Es gibt noch viele andere tolle Ideen. Inspirieren lassen können Sie sich über die anstiftung, die Netzwerke des Selbermachens fördert und sie untereinander vernetzt. Dazu gehören Urbane Gärten, Offene Werkstätten, Reparatur-Initiativen ebenso wie Initiativen zur Belebung von Nachbarschaften. Ebenso interessant wie vielseitig ist das Konzept von „Himmelbeet“ in Berlin-Wedding, das weit über den eines nachbarschaftlichen Gemeinschaftsgartens hinausgeht. Neben zahlreichen Veranstaltungen rund um die Themen der Abfallvermeidung wird dort auch ein abfallarmes Gartencafé betrieben. Für die jüngeren Akteure wären folgende Aktionen denkbar: Schülerinnen und Schüler könnten eine Mitschülertauschbörse für Spielzeug, Kleidung usw. ins Leben rufen. Die Schule könnte mit den Kindern regionales, saisonales und bedarfsgerechtes Kochen üben. All dies trägt zur Vermeidung von Abfällen bei. Zudem könnten sich Bildungseinrichtungen mit verschiedenen Themen der Abfallvermeidung befassen und zur Aktionswoche ihren Erkenntnisgewinn, zum Beispiel über Social Media, mit der Gemeinschaft teilen. Unterschiedliche Wettbewerbe (als Beispiel könnte hier der Malwettbewerb der Let´s Clean Up Europe-Kampagne aus dem Jahr 2020 aufgeführt werden) sind auch dieses Jahr sehr willkommen. Überlegenswert wäre auch das gemeinsame Schauen einer Kurzdokumentation mit Schülerinnen und Schülern z.B. über einen Handwerker, denn dieser hilft Geräte wieder zum Leben zu erwecken hat oder ein kurzes Video zu unsichtbarem Müll, welcher bei der Herstellung der Elektrogeräte entsteht, mit anschließender Diskussion. Dieses Format lässt sich auch sehr gut in den Distanzunterricht integrieren. Aktive Seniorinnen und Senioren können Schulen und Kindergärten dabei in ihrer Nachbarschaft mit ihren Erfahrungen zur Abfallvermeidung und zum Umweltschutz unterstützen. Ein gutes Beispiel wäre hier das Projekt „Happy Dragon“ aus Giengen an der Brenz. Die EWAV-Akteure sind auch herzlich dazu eingeladen, digitale Ausstellungen, Workshops oder Podcasts zu organisieren bzw. aufzunehmen. Alle Aktionen rund um das Thema Abfallvermeidung sind willkommen! Bei Präsenzveranstaltungen beachten Sie bitte die Hinweise zu den aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen auf den Internetseiten Ihres Bundeslandes und Ihrer Stadt bzw. Gemeinde. Herzliche Grüße Team Abfallvermeidung Mehr zu der Kampagne finden Sie hier.