Best Practice Beispiele

Elektro- und Elektronikaltgeräte gehören nicht in die Restmülltonne, sondern zu den Sammelstellen

 

Der Kreiswirtschaftsbetrieb Heidenheim informiert – Auf den richtigen Entsorgungsweg kommt es an

Neben den Herstellern und dem Handel sind auch die VerbraucherInnnen gefordert

„In ausgedienten Elektrogeräten stecken wertvolle und teils seltene Rohstoffe. Wenn diese Rohstoffe, etwa Kupfer, Aluminium oder Gold recycelt und zurückgewonnen werden, schont das natürliche Ressourcen. Denn in der Regel ist jede Gewinnung von Rohstoffen letztlich umweltbelastend. Entscheidend ist aber auch, dass Elektro- und Elektronikaltgeräte oftmals gesundheitsgefährdende oder umweltschädliche Substanzen enthalten. Damit solche Stoffe nicht unkontrolliert in die Umwelt gelangen, dürfen weder Elektrogeräte noch Batterien in den Hausmüll. Gerade die Zellen von Lithium Batterien können als explosive Ladung die Gesundheit von Mitarbeitern in den Wertstoff-Zentren oder die Fahrer der Müllfahrzeuge gefährden. Notwendig ist bei ausgedienten Elektrogeräten ein fachgerechtes Recycling. Um dieses umweltgerecht zu ermöglichen, bieten wir verschiedene Dienstleistungen an“, erläutert Bärbel Hörger, stellvertretende Betriebsleiterin beim Kreisabfallwirtschaftsbetrieb.

Abholung vor der Haustür: So werden Großgeräte wie Spülmaschine, Trockner, Fernsehgerät, Monitor oder elektrischer Rasenmäher einmal im Jahr vor der Haustüre abgeholt. Voraussetzung: Die Abholung auf Abruf wird vordem beantragt. Dieser Service ist über die Abfallgebühren abgedeckt, weshalb keine Kosten anfallen. Zwar gibt es auch immer wieder Aufrufe gewerblicher Schrottsammler, Elektrogeräte zur Abholung bereitzustellen. Dies ist aber unzulässig, denn diese Sammlungen sind illegal und ein fachgerechtes Recycling hier sehr fragwürdig. Solche gewerblichen Sammlungen können als Ordnungswidrigkeit geahndet werden, was eine entsprechende Geldstrafe nach sich zieht.

Anlieferung im Entsorgungszentrum und den Wertstoff-Zentren

Im Entsorgungszentrum Mergelstetten können alle haushaltsüblichen Elektrogeräte gebührenfrei selbst vorbeigebracht werden. Bei Nachtspeicherheizgeräten, Photovoltaikmodulen und gewerblichen Geräten, etwa Kühltheken, ist allerdings vorab eine telefonische Abklärung unter 07321-950540 nötig, wie diese dann im Einzelnen zu entsorgen sind. Kleingeräte, deren Kantenlängen keine größer als 50 Zentimeter sein darf, werden in allen Wertstoff-Zentren angenommen. Beispielsweise Fön, Radio, Bügeleisen, Laptop, Staubsauger, Fotoapparat oder Akkuschrauber. Bildschirmgeräte wie Fernseher und Monitore können allerdings - unabhängig von ihrer Größe - ausschließlich im Entsorgungszentrum Mergelstetten abgegeben werden.

Batterien und Akkus sind auszubauen

Sofern Batterien und Akkus nicht fest in den Elektro-Altgeräten verbaut sind, müssen diese vor ihrer Entsorgung aus dem Elektro-Altgerät entnommen und getrennt entsorgt werden. Die Abgabe der Akkus und Batterien ist sowohl im Entsorgungszentrum als auch in allen Wertstoff-Zentren möglich. Gerade bei Lithiumbatterien ist dabei darauf zu achten, dass die Pole zuvor abgeklebt werden, da sonst gefährliche Kurzschlüsse nicht auszuschließen sind.

Ansprechpartner:

Kreisabfallwirtschaftsbetrieb Heidenheim
Herr Lothar Hänle
Tel.: 073219505-34
E-Mail: L.Haenle(at)abfallwirtschaft-heidenheim(dot)de

Kreisabfallwirtschaftsbetrieb Heidenheim vor Ort im Klassenzimmer der Eugen Gaus Realschule

 

Der Kreiswirtschaftsbetrieb Heidenheim informiert – Auf den richtigen Entsorgungsweg kommt es an

Warum ausgediente Mobiltelefone nicht in die Tonne gehören

Den schonenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen frühzeitig zu erlernen, ist in der heutigen Konsumgesellschaft wichtig. Ein umweltbewusstes Verhalten ist nicht nur wegen der Flut an Verpackungsabfällen und Plastikmüll dringend geboten.

Auf eine spannende Spurensuche in Sachen Handys hat jetzt Lothar Hänle vom Kreisabfallwirtschaftsbetrieb rund 80 Schülerinnen und Schüler der 7. Und 9. Klasse von der Eugen Gaus Realschule bei drei Unterrichtsbesuchen mitgenommen. Sind doch gerade die Handys eng mit der Lebenswelt von Schülern verknüpft. Eingebettet waren die Unterrichtsbesuche in einen Thementag „Müll“ bei der Eugen Gaus Realschule. Ziel dieser Aktion ist, die Schüler für die Menge an anfallendem Müll im Schulhaus selbst, aber auch in der Stadt Heidenheim und nicht zuletzt bei sich zu Hause zu sensibilisieren. Und Wege aufzuzeigen, wie Abfälle vermieden werden können. Gemeinsam mit den Lehrerinnen Sibylle Braun, Verena Deffner und Bettina Theiss, wurden beispielhaft im Unterricht der so genannte „ökologische Rucksack“ eines Handys erörtert. Denn gerade Elektronikgeräte haben einen großen ökologischen Rucksack. Hochwertige Materialien und ein hoher Energieeinsatz sind bei ihrer Produktion nötig. Da die Erde aber ein begrenztes System ist, also Rohstoffe endlich sind, ist es wichtig, dass wir mit solchen Elektronikgeräten achtsam umgehen. Wegen des großen Angebotes und immer neueren und leistungsfähigeren Geräten, nimmt die Menge an Elektro- und Elektronikschrottes massiv zu.

So wurden etwa die verschiedenen Stationen im „Leben“ eines Handys besprochen. Beginnend bei der Produktion, über den Gebrauch bis zur Entsorgung. Die Schüler konnten anhand zweier großformatiger Poster das „Handy-Recycling“ und die globale „Reise eines Smartphones“ nachvollziehen. Zeigten die Darstellungen doch anschaulich auf, wie sich der private Konsum am Beispiel Handy oder Smartphone in einer globalisierten Welt auswirkt. Schließlich gibt es zwischenzeitlich bereits mehr Handys als Menschen auf der Erde. Deshalb lernten die Schüler beispielhaft anhand der Mobiltelefone die Schätze an Rohstoffen kennen, die in den Geräten stecken. Während des gesamten Lebenszyklus wird viel Natur verbraucht. Vor allem bei der Gewinnung der nötigen Metalle, über die oft langen Lieferwege, aber auch dem Laden des Handys. Dieser unsichtbare Verbrauch an Natur wird durch den Ansatz des „ökologischen Rucksacks“ sichtbar gemacht. Das Gewicht ergibt sich dann dadurch, dass das Eigengewicht des Geräts vom gesamten Ressourcenverbrauch abgezogen wird. Ein älteres Handymodell hat ein Eigengewicht von etwa 80 Gramm, sein ökologischer Rucksack kann dagegen bis etwa 75 Kilogramm wiegen. Er übertrifft das Eigengewicht also um fast das Tausendfache. Umgekehrt gilt: Je weniger Rohstoffe eingesetzt werden, umso weniger Umweltschäden entstehen.

Klar, dass ausrangierte Handys, Smartphones und Tablets schlussendlich nicht in die Restmülltonne gehören. Das Elektro-Gesetz regelt die umweltfreundliche Entsorgung der Geräte. Die Verbraucher sind verpflichtet, Altgeräte zu den vorgesehenen Sammelstellen zu bringen und dürfen diese daher nicht kurzerhand über die Restmülltonne entsorgen. Schließlich sollen die schadstoffhaltigen Bestandteile wie Akku und Display umweltgerecht entsorgt werden, damit keine giftigen Substanzen wie bromierte Flammschutzmittel und PVC sowie Schwermetalle wie Blei, Cadmium oder Quecksilber die Umwelt belasten.

Andererseits gelten Handys wegen der darin verbauten Edelmetalle als Filetstücke des Elektroschrotts. Etwa Rohkupfer, aber auch Gold, Silber, Platin oder Palladium. Die Schüler lernten, dass es gut für die Umwelt ist, wenn sie ihr Handy bewusst und nachhaltig nutzen, denn so werden wichtige Rohstoffe geschont. Oft landen ausrangierte Handys nach dem Kauf eines neuen Gerätes auch in der Schublade, obwohl diese noch voll funktionsfähig sind. Dabei können diese noch gut verwendet werden, indem man sie weiterverkauft oder weiterverschenkt und so die Nutzungszeit verlängert. Im Landkreis Heidenheim kann Elektroschrott im Entsorgungszentrum in Mergelstetten abgegeben werden. Kleinere Elektrogeräte können zudem bei jedem der 17 Wertstoff-Zentren landkreisweit entsorgt werden.

Ansprechpartner:

Kreisabfallwirtschaftsbetrieb Heidenheim
Herr Lothar Hänle
Tel.: 073219505-34
E-Mail: L.Haenle(at)abfallwirtschaft-heidenheim(dot)de

L.Haenle(at)abfallwirtschaft-heidenheim(dot)de