Bäderbetriebe bestreiten eine herausfordernden Herbst-/Wintersaison
Bäderbetriebe bestreiten eine herausfordernde Herbst-/Wintersaison
Für die kommunalen Freibäder bedeutete der zurückliegende Trockensommer vor allem eines: Sehr volle Bäder und einen kontinuierlich hohen Besucherandrang. Nach den Corona bedingten eingebrochenen Besucherzahlen war dies eine erfreuliche Entwicklung.
Nun stehen die kommunalen Bäderbetriebe vor der Herausforderung, Lösungen für die laufende Herbst-/Wintersaison zu finden. Vor dem Hintergrund der extrem hohen Energiepreise gilt es, dem Auftrag der öffentlichen Daseinsvorsorge gerecht zu werden und allen Menschen im Land weiterhin einen Zugang zu den Bädern zu ermöglichen, wo immer dies realisierbar ist. Nicht jedes Bad wird in diesem Herbst bzw. Winter geöffnet werden können. Die kommunalen Unternehmen entscheiden dies verantwortungsvoll gemeinsam mit der Kommunalverwaltung und dem Gemeinderat. Bereits jetzt trägt die Branche der Situation auf den Energiemärkten Rechnung, zahlreiche Maßnahmen wurden beschlossen. So wurden und werden Liegenschaften modernisiert, die erneuerbare Energieversorgung wird im Eiltempo weiter ausgebaut und die Versorgung mit fossilen Energieträgern reduziert. Vielenorts wird die Becken- und Raumtemperatur reduziert, Saunen werden geschlossen oder deren Betrieb heruntergefahren. Besonders energieintensive Außenbecken werden nicht in Betrieb genommen. Wo es möglich ist, wird das Warmwasser in Sanitäranlagen abgestellt. Warmbadetage werden begrenzt oder gestrichen, Öffnungszeiten der Bäder angepasst.
Die kommunalen Bäderbetriebe stehen vor einer Mammutaufgabe. Die Folgen der Corona-Pandemie sind noch nicht überwunden, nun soll der Betrieb unter den Rahmenbedingungen des Ukrainekriegs bestmöglich gewährleistet werden. Besonders Schwimmkurse sowie das Schul- und Vereinsschwimmen müssen weiterhin möglich bleiben. Gerade Kinder haben hier in der Pandemie besonders zurückgesteckt.
Die kommunalen Bäderbetriebe bestreiten die wohl herausforderndste Herbst-/Wintersaison in der Geschichte der Bundesrepublik. Jetzt ist auch die Politik gefordert: Kommunale Bäder wurden bei der Entwicklung der Corona-Hilfen oft zum Schluss bedacht oder drohten ohne eine kontinuierliche Interessenvertretung durch die VKU-Landesgruppe unter dem Radar zu bleiben. Häufig sind die Betriebe in einen Stadtwerkekonzern eingebunden. Gerät dieser aufgrund der Lage am Energiemarkt in Schieflage, droht das Aus. Der dringend benötigte Schutzschirm für die Stadtwerke kommt so auch den Bädern zugute.