Klimaresilienz gemeinsam gestalten – Erfahrungen aus dem Reallabor “Bayerischer Main”

25.11.24

Der Klimawandel ist in Bayern angekommen mit höheren Temperaturen, insbesondere in den Städten, und veränderten Niederschlagsmustern, die zu wenig oder zu viel Wasser bringen. Dürre und Hochwasser prägen jetzt schon immer mehr Jahre. Der Norden Bayerns ist besonders von Trockenheit und Dürre betroffen und im Klimawandel besonders verletzlich. Teile Frankens stehen vor erheblichen Herausforderungen. Konkurrenz um Wasser-, Land- und Energieressourcen ist zunehmend spürbar. Gleichzeitig lassen die Auswirkungen des Klimawandels gravierender Veränderungen erwarten. Sommerliche Trockenheit und Hitze werden zunehmen, gleichzeitig steigt das Risiko winterlicher Hochwasserereignisse. Das hat erhebliche Konsequenzen für die Leistungen der Daseinsvorsorge aber auch die Natur in der Region, die Forst- und Landwirtschaft, die Wirtschaft und schließlich die gesamte Bevölkerung.  

Im Projekt ARSINOE haben wir eine Methode erprobt, mit der kreative Lösungsansätze für die entstehenden Probleme sowie mögliche Entwicklungspfade hin zur klimaresilienten Zukunft gemeinsam von verschiedenen Stakeholdern erarbeitet werden – das sogenannte „Reallabor Bayerischer Main“. Es zeichnet sich durch Perspektivenvielfalt, Lösungsorientiertheit und konstruktive Zusammenarbeit über Fachbereichsgrenzen hinweg aus. In einem geschützten Rahmen fand ein offener Austausch über aktuelle Herausforderungen, Zielkonflikte und mögliche Lösungsansätze statt. Die Beteiligten kamen überein, dass sie und die Region stark von den Folgen des Klimawandels betroffen sind. Anpassungsstrategien existieren nur vereinzelt und stehen, da sie unabhängig voneinander erstellt wurden, teils in Konflikt zueinander. Klimaresilienz erfordert eine grundsätzliche Reform des Umgangs mit natürlichen Ressourcen insbesondere Wasser und Böden.  

Die Teilnehmenden erarbeiteten eine gemeinsame positive Zukunftsvision und Handlungsoptionen. Im Zentrum der Vision steht eine intakte und geschützte Natur. Der gesunde Wasserhaushalt ist die Grundlage für jede Wassernutzung. Er ist zentral für die Biodiversität in der Region, die Versorgung der Allgemeinheit mit Leitungswasser, die Brauchwassernutzung in der Wirtschaft sowie die Freizeitnutzung von Gewässern. Gleiches gilt für die Wälder und Böden in der Region. Um diesen Zustand der Klimaresilienz zu erlangen, müssen Klimaschutz und -anpassung vorangetrieben und existierende Ziele ernst genommen werden. Für notwendige Veränderungen ist öffentlicher Rückhalt zu schaffen. Darüber hinaus erfordert die Entwicklung hin zur Klimaresilienz finanzielle und personelle Ressourcen in Wirtschaft und Verwaltung. Die große Bandbreite erprobter Anpassungsmaßnahmen ist zu nutzen, dabei sind neben technischen auch soziale und naturbasierte Lösungsansätze zu beachten. EU, Bundespolitik und Freistaat müssen Rahmenbedingungen schaffen, die den Weg zur Klimaresilienz in der Region unterstützen.

Das Dokument im Anhang beschreibt die Methode und Ergebnisse.