Freising/München, 09.10.2018. Die zunehmenden Nitrateinträge stellen Bayerns Wasserversorger vor wachsende Herausforderungen. Darauf wies Josef Hasler, Vorsitzender der bayerischen Landesgruppe des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) auf der Mitgliederversammlung hin. Mehr als 70 Vertreter aus Stadtwerken, Wasserver- und Abwasserentsorgern, aus Landes- und Kommunalpolitik sowie kommunalen Spitzenverbände diskutierten zwei Tage in Freising unter anderem über die Zukunft der Wasserversorgung im Freistaat. „Der Schutz unseres Wassers muss an erster Stelle stehen. Wer Wasserressourcen belastet, muss eigentlich die zusätzlichen Kosten tragen - und nicht derjenige, der sie nutzt. Bevor wir also das Rohwasser technisch immer aufwendiger und damit für die Verbraucher kostenintensiver zu Trinkwasser aufbereiten, sollten wir uns auf eine Grundregel besinnen: das Verursacherprinzip“, so Hasler. Franz Rauch, Vorstandsmitglied der bayerischen VKU Landesgruppe, ergänzte: „Dazu gehört auch eine entsprechende Sanktionierung, wenn Grenzwerte nicht eingehalten werden. Die Zuständigkeit darüber, wer Grenzwerte kontrolliert und Verstöße sanktioniert, sollte an eine unabhängige und personell starke Düngebehörde übertragen werden.“ Wie wichtig ein solcher Schritt wäre, zeigt die aktuelle Umsetzung der Düngeverordnung (DüV) in Bayern. Von dem mühsam im Bund ausgehandelten Kompromiss bleibt aus Sicht der Wasserwirtschaft in der bayerischen Ausführungsverordnung Düngeverordnung (AVDüV) zu wenig für einen flächendeckenden, vorsorgenden Wasserschutz übrig. „Dieses Wenige muss dann zumindest unabhängig überprüfbar sein“, so Rauch. „Besser wäre eine konsequente Umsetzung der DüV auch in Bayern, die in allen Wassereinzugsgebieten echte Entlastung von Nitrateinträgen sicherstellt.“ Die kommunalen Spitzenverbände und die Fachverbände der Wasserwirtschaft ziehen hier an einem Strang und betonen regelmäßig auch den Wert von Kooperationen mit der Landwirtschaft vor Ort. Die Zusammenarbeit wichtiger Institutionen der bayerischen Wasserwirtschaft wird auch deutlich bei der veröffentlichten, gemeinsamen Erklärung der Bayerischen Staatsministerien für Umwelt wie auch Gesundheit, dem Bayerischen Städtetag und Bayerischen Gemeindetag, DVGW, DWA, VBEW und VKU, um bei den Unternehmen der bayerischen Wasserwirtschaft dafür zu werben, sich weiterhin engagiert und regelmäßig an freiwilligen Leistungsvergleichen im Rahmen von Benchmarkingprojekten zu beteiligen. Diese stärken eine effiziente und qualitative hochwertige Wasserversorgung über Regelwerke und flächendeckend organisierte Weiterbildung hinaus. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.460 kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit mehr als 260.000 Beschäftigten wurden 2016 Umsatzerlöse von knapp 114 Milliarden Euro erwirtschaftet und rund 10 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment große Marktanteile in zentralen Versorgungsbereichen (Strom 60 Prozent, Erdgas 65 Prozent, Trinkwasser 88 Prozent, Wärmeversorgung 72 Prozent, Abwasserentsorgung 43 Prozent). Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 66 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Die kommunalen Unternehmen versorgen zudem mehr als sechs Millionen Kunden mit Breitbandinfrastrukturen. Sie investieren in den kommenden Jahren mehr als eine Milliarde Euro in digitale Infrastrukturen von Glasfaser bis Long Range Wide Area Networks (LoRaWAN) in den Kommunen und legen damit die Grundlagen für die Gigabitgesellschaft.
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