Kampagne "Schau auf die Rohre" gestartet

Unter dem Titel „Schau auf die Rohre“ hat der Freistaat Bayern gemeinsam mit dem VKU, den kommunalen Spitzenverbänden und den Fachverbänden der Wasserwirtschaft eine umfangreiche Informationskampagne gestartet, um das Thema noch stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und den Blick unter die Straße zu ermöglichen.

11.05.18

(c) LfU Bayerisches Landesamt für Umwelt

 

Bayern informiert zum Schatz unter der Straße

08.05.2018. Die öffentliche Debatte um Infrastrukturen wird dominiert von Schlaglöchern, maroden Brücken oder dem notwendigen Ausbau eines zukunftsfähigen Breitbandnetzes. Über die hohe Qualität und Verlässlichkeit der öffentlichen Wasserver- und Abwasserentsorgung wird in den seltensten Fällen diskutiert. Dies liegt daran, dass man sie nicht sieht und dass sie funktioniert. Die Wassernetze sind ein bedeutender Vermögenswert der Bürgerinnen und Bürger. Weil Investitionen in Infrastrukturen generationsübergreifend sind, erhöhen veränderte Rahmenbedingungen den Anpassungsdruck und stellen kommunale Unternehmen beim Erhalt und der Entwicklung von Infrastrukturen vor neue Herausforderungen. Nur wenn die kommunalen Unternehmen auch langfristig in der Lage sind kontinuierlich zu investieren, kann sichergestellt werden, dass die Infrastrukturen der Wasser- und Abwasserwirtschaft nicht zu den „maroden Brücken“ von morgen werden. Der VKU hat auf diese Zusammenhänge bereits im vergangenen Jahr unter dem Stichwort „Schatz unter der Straße“ aufmerksam gemacht.

Unter dem Titel „Schau auf die Rohre“ hat nun der Freistaat Bayern gemeinsam mit dem VKU, den kommunalen Spitzenverbänden und den Fachverbänden der Wasserwirtschaft eine umfangreiche Informationskampagne gestartet, um das Thema noch stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und den Blick unter die Straße zu ermöglichen. Eine eigene Webseite, Broschüren und Videos sowie eine Vielzahl von Veranstaltungen zielen darauf ab, die Aufmerksamkeit für den „Schatz unter der Straße“ zu steigern.

Von der Prüfung, über die Wartung, bis zur Sanierung und Erneuerung der Netze gibt es unter www.schaudrauf.bayern.de eine Vielzahl guter Beispiele von Kommunen und Unternehmen aus allen Regionen des Freistaats. Beim Online-Wissensquiz können Besucherinnen und Besucher der Webseite zudem Fragen beantworten und an einem Gewinnspiel teilnehmen. Darüber hinaus finden sich auf der Webseite zahlreiche Zahlen, Daten und Fakten zum Leitungsnetz und Informationen zu Ver- und Entsorgern. Mit dem Wissen über die Notwendigkeit und den Aufwand, der mit der Instandhaltung der Trinkwasser- und Kanalnetze verbunden ist, soll in der Bevölkerung auch das Verständnis für den sinnvollen Einsatz der dafür eingenommenen Entgelte gesteigert werden. Und private Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer werden motiviert, sich mit dem Zustand ihrer Hausanschlüsse zur Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung zu beschäftigen.

Im Zuge der Kampagne werden auch den kommunalen Unternehmen in einem eigenen Bereich der Webseite Fachinformationen zur Planung und Umsetzung von Prüf- und Baumaßnahmen bis hin zur Kommunikation mit der Bevölkerung zur Verfügung gestellt. Detailliert ausgearbeitete Praxisbeispiele – von großen Aufgabenträgern bis hin zu kleinen Kommunen – präsentieren unterschiedliche Möglichkeiten und Maßnahmen zur Instandhaltung der Netze und forcieren den Austausch von vorhandenem Wissen und Erfahrungen. Gleichzeitig können Kommunen und Unternehmen Broschüren, Roll-Ups und Plakate zur Information ihrer Bürgerinnen und Bürger erhalten. Kampagnen-Plakate können auch mit dem Luftbild der jeweiligen Gemeinde versehen werden. Zudem werden Kommunen und ihre Unternehmen in allen bayerischen Regierungsbezirken bei der Durchführung eigener Aktionstage unterstützt.

An die vielfältigen Aktivitäten knüpfte der VKU am 12. September 2018 gemeinsam mit dem DVGW unter der Schirmherrschaft des Bundesumweltministeriums mit der Tagung „Wasserinfrastruktur – Wie erhalten wir den Schatz unter der Straße?“ an. Mit den kommunalpolitischen Sprechern der Bundestagsfraktionen sowie hochrangigen Vertretern aus Fachministerien und Wissenschaft sprachen wir über die anstehenden Herausforderungen und die erforderlichen Rahmenbedingungen für die kommunale Wasserwirtschaft. Dabei ist es zentral, dass in dieser Legislaturperiode der Gesamtblick auf jegliche Politikinitiativen gelingt, die die Wasser- und Abwasserwirtschaft betreffen. Denn: die notwendigen Investitionen in den Erhalt der Infrastruktur dürfen nicht zu immer neue Anforderungen in Konkurrenz treten. Seien Sie dabei und diskutieren Sie mit uns! Aktuelle Informationen erhalten Sie auf unserer Veranstaltungsseite.

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