München, 22.03.2022. Zum heutigen Tag des Wassers appelliert die Landesgruppe Bayern des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) an Politik und Verbraucher, Grundwasser besser zu schützen. Grundwasser ist die wichtigste Trinkwasserressource Bayerns: Über 90 Prozent unseres Trinkwassers stammen aus Grundwasser.ünchen, 21.03.2022. Zum heutigen Tag des Wassers appelliert die Landesgruppe Bayern des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) an Politik und Verbraucher, Grundwasser besser zu schützen. Grundwasser ist die wichtigste Trinkwasserressource Bayerns: Über 90 Prozent unseres Trinkwassers stammen aus Grundwasser.
„Dass stets Trinkwasser aus dem Hahn oder der Dusche kommt, ist für uns selbstverständlich. Dabei vergessen wir leider allzu oft, wie kost- und unverzichtbar unser Grundwasser ist – schließlich stammen 90 Prozent unseres Trinkwassers in Bayern aus Grundwasser. Das macht unser Grundwasser zu etwas Wertvollem: Ein nasser Schatz unter der Erde, den wir für uns und für kommende Generationen schützen sollten“, sagt Josef Hasler, Vorsitzender der VKU-Landesgruppe Bayern.
Herausforderung: Grundwasser ist zunehmenden Belastungen ausgesetzt
Hasler: „Leider ist das Grundwasser zunehmenden Belastungen ausgesetzt. Menschengemachte Einflüsse wie der Klimawandel, industrielle oder landwirtschaftliche Bewirtschaftung wirken auf die natürlichen Wasserressourcen ein. Für uns als kommunale Wasserwirtschaft in Bayern ist es deshalb sehr wichtig, auf welches Modell Politik beim Schutz der Ressourcen für die Trinkwasserversorgung künftig setzt.“
Vorsorge- und Verursacherprinzip stärken
„Die Fragen, die sich Politik und Gesellschaft stellen müssen sind: Will man mehr und mehr auf technische Lösungen setzen, was die Wasserwirtschaft strukturell verändern und die Bürgerinnen und Bürger finanziell belasten würde? Oder stärkt man das Vorsorge- und Verursacherprinzip, sodass wir Anreize und Regelungen für einen besseren Schutz unserer Wasserressourcen setzen?“, erklärt Hasler.
„Der aus unserer Sicht einzig gangbare Weg ist es, das Vorsorge- und Verursacherprinzip zu stärken“, so Hasler. „Dafür brauchen wir grundlegenden Flächenschutz, insbesondere im Klimawandel. Dies betonte auch zuletzt die von der Staatsregierung eingesetzte Expertenkommission Wasser. Es muss zudem darum gehen, dass Stoffe, die unser Wasser beeinträchtigen, bestenfalls gar nicht erst in Verkehr oder eben deutlich weniger in Verkehr gebracht werden. Eine erweiterte Herstellerverantwortung und eine konsequente Einbeziehung des Gewässerschutzes bei der Stoffzulassung und -anwendung sind dafür essenziell. Kosten für notwendige zusätzliche Reinigungsleistungen der Kläranlagen sind nicht beim Gebührenzahler abzuladen. Sie sollten sich bei Verursachern von Verunreinigungen, z.B. Pflanzenschutzmittelherstellern, niederschlagen.“
Grundwasserschutz: Jeder kann helfen
Jeder kann seinen Teil dazu beitragen, den Wasserkreislauf nicht unnötig zu belasten. Die VKU-Landesgruppe Bayern gibt folgende Hinweise:
- Arzneimittel nicht in der Toilette, sondern im Restmüll oder über gesonderte Schadstoffsammelstellen entsorgen. Salben nach dem Auftragen mit den Händen erst abwischen, dann waschen.
- Beim Kauf von Pflege- und Hygieneprodukten sowie Reinigungsmitteln auf die Inhaltsstoffe achten und sparsam anwenden.
- Im privaten Gartenbereich ganz auf den Einsatz chemischer Mittel verzichten. Sollte ein aktiver Pflanzenschutz erforderlich sein, sollten die vielfältigen Möglichkeiten der alternativen, nichtchemischen Unkrautbekämpfungsverfahren in Betracht gezogen.
Ergänzendes Material:
Faktencheck Trinkwasserqualität
Artikel im Deutschen Ärzteblatt: Umweltbewusster Umgang mit Arzneimitteln: Wie Ärzte sich beteiligen können
UBA-Information Pflanzenschutzmittel: https://www.umweltbundesamt.de/rechtliches-einsatz-von-pflanzenschutzmitteln-im#Rechtliches-Einsatz
Hintergrund
Der Weltwassertag am 22. März erinnert alljährlich an die große Bedeutung des Wassers und macht auf die Vorzüge und Herausforderungen rund um das kühle Nass aufmerksam. Er ist ein Ergebnis der Weltkonferenz „Umwelt und Entwicklung“ 1992 in Rio de Janeiro und wird seit 1993 aufgrund einer Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen jährlich am 22. März begangen. In diesem Jahr steht er unter dem Motto "Unser Grundwasser: der unsichtbare Schatz".
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.500 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit mehr als 275.000 Beschäftigten wurden 2018 Umsatzerlöse von rund 119 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 12 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen große Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 62 Prozent, Erdgas 67 Prozent, Trinkwasser 90 Prozent, Wärme 74 Prozent, Abwasser 44 Prozent. Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen durch getrennte Sammlung entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 67 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Immer mehr kommunale Unternehmen engagieren sich im Breitbandausbau. 190 Unternehmen investieren pro Jahr über 450 Mio. EUR. Sie steigern jährlich ihre Investitionen um rund 30 Prozent. Beim Breitbandausbau setzen 93 Prozent der Unternehmen auf Glasfaser bis mindestens ins Gebäude.
In Bayern sind 207 kommunale Unternehmen im VKU organisiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen in Bayern leisten jährlich Investitionen in Höhe von über 1,4 Milliarden Euro, erwirtschaften einen Umsatz von mehr als 14 Milliarden Euro und sind wichtiger Arbeitgeber für über 37.000 Beschäftigte.