In Bayerns Flüssen steckt so viel Wärme, dass wir damit den Gebäudewärmebedarf von ganz Bayern decken könnten. Kann das sein? Vier Verbände haben die Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) beauftragt, das theoretische Potenzial zur Wärmeversorgung aus Flusswasser in Bayern zu untersuchen. Das Ergebnis: Mindestens die Hälfte der Bayerischen Städte und Gemeinden können für die Wärmeplanung Wärmepumpen an ihren Flüssen einbeziehen.
Viel wurde vergangenes Jahr über Wärmepumpen gestritten. Derweil hat man in Schweden, der Schweiz oder Dänemark, aber auch in Mannheim, Köln oder Rosenheim begonnen, Flusswärme für Heizzwecke zu nutzen. Daher haben der Verband der Bayerischen Energie und Wasserwirtschaft e.V. (VBEW), die Landesgruppe Bayern des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) sowie die Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern e.V. (VWB) und der Landesverband Bayerischer Wasserkraftwerke eG (LVBW) das Potenzial zum Heizen ermitteln lassen, das im Wasser unserer Flüsse steckt.
Mit Hilfe von Abflussdaten des Landesamts für Umwelt haben die Experten der FfE das theoretische Potenzial in Bayern analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass bereits dessen teilweise Erschließung einen signifikanten Beitrag zur Deckung der Wärmenachfrage und somit auch zur Dekarbonisierung des bayerischen Energiesystems leisten könnte. Um den rein rechnerischen Wärmebedarf der Haushalte und des Gewerbes von aktuell rund 150 TWh decken zu können, müsste dem aus den Flüssen erster und zweiter Ordnung entnommenen Wasser lediglich 1,5 Grad Wärme entzogen werden. Mit Hilfe von Wärmepumpen wird daraus Energie zum Heizen. Die Gewässer würden durch kühleres Wasser sogar ökologisch profitieren.
Die Studie und die Pressemitteilung hierzu sind auf der Website der LG abrufbar. Wenn Sie sich über den Mitgliederbereich einloggen, erhalten Sie zudem Daten zu Ihrer Kommune.