Klimabündnis Stadtentwicklung Brandenburg
Regionaler Erfahrungsaustausch zur kommunalen Wärmeplanung in Cottbus und Brandenburg an der Havel 20.02.25

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B.B.S.M. Brandenburgische Beratungsgesellschaft für Stadterneuerung und Modernisierung Mbh

Ende Februar fanden zwei regionale Workshops des Klimabündnis Stadtentwicklung Brandenburg zum Thema „Kommunale Wärmeplanung“ in Cottbus und Brandenburg an der Havel statt. Gemeinsam mit Vertretern der jeweiligen Städte, der Stadtwerke sowie der Wohnungsbaugenossenschaft Brandenburg eG und der Gebäudewirtschaft Cottbus GmbH diskutierten die Teilnehmer aus dem Südosten und Südwesten Brandenburgs über Herausforderungen und Chancen der Zusammenarbeit bei der kommunalen Wärmeplanung.

In Cottbus eröffnete zunächst der Geschäftsführer der Stadtwerke Cottbus GmbH, Vlatko Knezevic, die Veranstaltung mit einer Einführung in die zukünftigen Planungen zur Fernwärmeversorgung der Stadt.

Anschließend informierte Tom Schwanitz (Stadt Cottbus) die Teilnehmer über den Erstellungsprozess des Wärmeplans der Stadt Cottbus. Nach einer europaweiten Ausschreibung befinde man sich derzeit in der Angebotsbewertung. Schwanitz betonte, dass die Stadt Cottbus im Kontext des Strukturwandels bei der kommunalen Wärmeplanung vor mehreren besonderen Herausforderungen stehe.

Dr. Sebastian Herke, technischer Geschäftsführer der Gebäudewirtschaft Cottbus GmbH, knüpfte daran an und hob hervor, dass der Strukturwandel und die demografische Entwicklung in Cottbus zentrale Herausforderungen für das Erreichen der Wirtschaftlichkeitsziele des Unternehmens darstellten. Hinzu kämen die Umsetzung der Klimaziele im Rahmen der Transformationsplanung und die Reduzierung des Primärenergiebedarfs des Gebäudebestands, die erhebliche Investitionen erforderten.

In Brandenburg an der Havel gewährte der Technische Geschäftsführer der Stadtwerke Brandenburg an der Havel GmbH & Co. KG, Gunter Haase, zu Beginn des Erfahrungsaustauschs einen Einblick in das zentrale Projekt der Stadtwerke für die Wärmewende: Eine über 20 Kilometer lange Fernwärmetrasse, die Abwärme aus einer thermischen Abfallverwertungsanlage in Premnitz nach Brandenburg an der Havel transportiert. Die Nutzung dieser Abwärme spare jährlich bis zu 70.000 Tonnen CO₂ ein und trage so erheblich zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung in Brandenburg an der Havel bei. Weitere Informationen zum Transformationsplan des Wärmenetzes, den man bis Ende des Jahres abschließen möchte, teilte im Anschluss Dr. Oliver Posth, Regulierungsmanager bei den Stadtwerken.

Jeannine Albrecht, Leiterin des Amtes Stadtentwicklung der Stadt Brandenburg an der Havel, informierte die Teilnehmer anschließend über den aktuellen Stand der kommunalen Wärmeplanung sowie über den Beteiligungsprozess. Dank einer umfangreichen Datengrundlage (Wärmebedarfsdichte-Karte) und einer engen Zusammenarbeit mit den Stadtwerken sei man gut auf die Erstellung des Wärmeplans vorbereitet.

Matthias Osterburg, Kaufmännischer Vorstand der Wohnungsbaugenossenschaft Brandenburg eG, und Christian Heublein, Technischer Vorstand der Wohnungsbaugenossenschaft Brandenburg eG, plädierten abschließend dafür, den Ausbau der Stromnetze neben dem Ausbau der Wärmenetze im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung gleichermaßen zu berücksichtigen.

Weitere Einblicke in die Planungsprozesse in weiteren Kommunen der jeweiligen Region erhielten die Teilnehmer durch Berichte der Stadtwerke Frankfurt (Oder) GmbH, der Städtischen Betriebswerke Luckenwalde GmbH und der Rathenower Wohnungsbaugenossenschaft eG.