Potsdam, 2. September 2020. Energieminister Jörg Steinbach und Harald Jahnke, Vorsitzender der Landesgruppe Berlin-Brandenburg des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU), haben vier Brandenburger Schülerprojekte für ihre hervorragenden Leistungen im Energiebereich beim Wettbewerb „Jugend forscht“ mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. Die Preisträger sind die Schüler Johannes Gnilke und Tim Liesk mit ihrem Projekt „Energieeffizienz erlebbar gemacht“, Edvard Ageev und Tim Wendler mit einer intelligenten Ladestation, Hugo Frackowiak und Moritz Vogt mit dem Projekt „Simultanschaltung von Elektromotoren“ sowie Julian Zinzen mit seiner Erfindung einer Windpowerbank. Die Preisgelder von insgesamt 6.000 Euro kommen den jeweiligen Schulen oder den außerschulischen Einrichtungen zu Gute, die die Schüler bei ihren Arbeiten unterstützt haben.
Bereits viermal haben das brandenburgische Energieministerium und die VKU-Landesgruppe gemeinsam den Energieeffizienzpreis für in Brandenburg umgesetzte Projekte mit Vorbildcharakter vergeben. In diesem Jahr hat der Energieeffizienzpreis aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie pausiert. Stattdessen ehren Ministerium und VKU-Landesgruppe diesmal die besten vier von insgesamt 13 Schülerprojekten, die sich im Rahmen des laufenden Wettbewerbs „Jugend forscht“ mit dem Thema Energie und Energieeffizienz im Land Brandenburg beschäftigen. 2021 wird dann wieder der Energieeffizienzpreis ausgelobt.
Minister Steinbach erklärte: „In Deutschland mangelt es mehr und mehr an Technikern und Ingenieuren, auch in Brandenburg macht sich der Fachkräftebedarf in diesem Bereich deutlich bemerkbar. Das ist höchst bedauerlich, denn das Können und Wissen gerade dieser Berufsgruppen ist unentbehrlich für die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft. Umso erfreulicher finde ich, mit welch tollen Projekten junge Leute aus Brandenburg bei „Jugend forscht“ an den Start gegangen sind. Diese Jugendlichen sind unsere Fachkräfte von morgen. Mit unserem Preis würdigen wir deren herausragende Leistungen. Die Projekte zeigen beispielhaft, wie Energie effizienter genutzt oder eingespart werden kann. Hut ab vor so viel Ideenreichtum! Das ist vorbildlich.“
Harald Jahnke, Vorsitzender der VKU-Landesgruppe, sagte: „Der Fachkräftemangel und der demographische Wandel zählen mit zu den aktuell drängendsten Herausforderungen der kommunalen Unternehmen in Brandenburg. Umso wichtiger ist daher die frühzeitige Förderung von jungen Talenten, wozu der Schülerwettbewerb „Jugend forscht“ einen wertvollen Beitrag leistet. Die heute ausgezeichneten Schülerinnen und Schüler haben mit ihren innovativen Projekten im Energiebereich ihr Talent und ihre Kreativität eindrucksvoll unter Beweis gestellt.“ Jahnke weiter: „Die kommunalen Unternehmen stehen für Klimaschutz und Energieeffizienz und sind attraktive Arbeitgeber: Mit der Ausbildung junger Menschen fördern sie schon frühzeitig den eigenen Nachwuchs. Sie stehen für gute Arbeitsbedingungen, für Arbeitsplatzsicherheit und für die Beteiligung und Förderung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern.“
Die Gewinner-Projekte im Überblick:
Johannes Gnilke und Tim Liesk: „Energieeffizienz erlebbar gemacht“
Beim Shell-Ecomarathon treten jedes Jahr Studierende sowie Technikerinnen und Techniker in selbst gebauten Fahrzeugen an, um mit dem energieeffizientesten Fahrzeug am weitesten zu fahren. Die Schüler aus Lauchhammer machen das ähnlich: Im Rahmen eines Projekttages lassen sie Fahrzeuge mit möglichst einfachen Mitteln als funktionstüchtige Modelle bauen, im Vordergrund steht dabei der Antrieb. Gesucht wird das Fahrzeug, das im Test am weitesten fährt.
Edvard Ageev und Tim Wendler: „Intelligente Ladestation: Wie lässt sich die Lebensdauer von Lithium-Ionen-Akkus verlängern? (erarbeitet bei der Heidelberger Druckmaschinen AG am Standort Brandenburg a. d. Havel, Fachgebiet: Technik)
Ziel dieses Projekts ist es, diverse Parameter, die sich negativ auf die Lebensdauer von Lithium-Ionen-Akkus auswirken, festzustellen und durch eine Schaltungsvorrichtung zu minimieren. Hierbei beschränken sich die ersten Entwicklungsprozesse auf Lithium-Ionen-Akkus von Mobiltelefonen. Die Schüler wollen mit dem Projekt ein Produkt entwickeln, das energieeffizient und benutzerfreundlich Tiefentlade- und Überladezyklen vermeidet. Sie erhoffen sich mithilfe einer Ladestation eine signifikante Einsparung an Elektroschrott durch vermeidbaren Akkuverschleiß und einen von ihnen entwickelten ressourcenschonenden Umgang mit den Wertstoffen, die in den Akkus enthalten sind.
Hugo Frackowiak und Moritz Vogt: „Simultanschaltung von Elektromotoren“
(Paul Dessau Gesamtschule Zeuthen im Schüler-Forschungszentrum)
In dem Projekt wird versucht, Elektromotoren mit Hilfe von Reflexkopplern zu synchronisieren. Dazu bauten die Schüler zwei Modelle. Das erste Modell zeigt die Synchronisation von vier Elektromotoren, an denen jeweils ein Rotor und eine Indexscheibe befestigt sind, während das zweite Modell die Anwendung in der Fahrzeugtechnik zeigt. Durch die Synchronisation der Motoren wird die Energieeffizienz des gesamten Fahrzeugkonstrukts erhöht und damit der Energieverbrauch gesenkt.
Julian Zinzen: „Windpowerbank – USB-Geräte mit Windenergie betreiben“
(Barnim-Gymnasium Bernau)
Der 12-jährige Schüler lädt mit seinem Projekt eine Powerbank mit Windenergie auf. Um möglichst viel Strom erzeugen zu können, hat er verschiedene von ihm selbst entworfene Propellervarianten getestet, hat den Windangriffswinkel am Propeller, die Form der Propellerblätter sowie die Länge der Propellerblätter optimiert. Mit dem optimierten Propellerdesign ermittelte er, wie er mehrere Generatoren miteinander kombinieren kann, um höhere Spannungen zu erzeugen. Schließlich hat er einen Schaltplan entworfen, der es ihm ermöglicht, mit einem Spannungsregulator konstant fünf Volt zu liefern. Damit kann er seine Powerbank erfolgreich aufladen.
In Berlin-Brandenburg sind 62 kommunale Unternehmen im VKU organisiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen in Berlin-Brandenburg leisten jährlich Investitionen in Höhe von über 860 Millionen Euro, erwirtschaften einen Umsatz von über 4,7 Milliarden Euro und sind wichtiger Arbeitgeber für mehr als 17.000 Beschäftigte.