Auch in diesem Jahr organisierte die VKU Landesgruppe Niedersachsen/Bremen gemeinsam mit den Stadtwerken Osnabrück und unter der Schirmherrschaft des Niedersächsischen Ministers für Umwelt, Energie und Klimaschutz, Herrn Christian Meyer, die mittlerweile 32. Osnabrücker Wasserfachtagung.
Erneut wurde den Teilnehmenden ein vielfältiges Programm geboten, das sich mit aktuellen Herausforderungen und Entwicklungen im Bereich der Wasser- und Abwasserwirtschaft beschäftigte und Fachleuten und Interessierten wertvolle Einblicke und Diskussionen bot.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Marc Lahmann, Geschäftsführer der Landesgruppe Niedersachsen/Bremen des VKU e.V. welcher als Moderator durch die Veranstaltung führte, eröffnete Minister Christian Meyer die Tagung mit einem ersten inhaltlichen Input und betonte dabei, dass Wasser keine normale Handelsware, sondern ein geerbtes Gut ist welches es auch für künftige Generationen zu schützen und zu verteidigen gilt.
Daniel Waschow, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Osnabrück AG schloss daran an und stellte die Besonderheit von Stadtwerken heraus, da hier Energie und Wasser zusammengedacht und entsprechend gehandelt wird, was auch in anderen Bereichen und insbesondere bei der Wasserstoffstrategie zwingend geboten ist.
Felix Gruber, Abteilungsleiter Umwelttechnik der Deutschen Bundesstiftung Umwelt stellte in seinem Grußwort besonders heraus, dass die sich durch den Klimawandel verschärfenden Nutzungskonflikte gut moderiert und durch gesellschaftlich akzeptierte Maßnahmen gelöst werden müssen.
Ein zentrales Thema der Tagung war naturgemäß die Wasserpolitik, welche insbesondere von Thomas Abel, Geschäftsführer der Abteilung Wasserwirtschaft des VKU e.V., beleuchtet wurde. Er formulierte drei politische Kernforderungen: 1. Den Schutz der Wasserressourcen für die öffentliche Wasserversorgung 2. Die nachhaltige Finanzierung der Infrastruktur und 3. Die Unterstützung ländlicher Kooperationen. Auch das aktuell sehr brisante Thema der toxikologischen Bewertung und regulatorischen Einstufung von Pflanzenschutzmittelwirkstoffen und deren Metaboliten durfte natürlich im Programm nicht fehlen und wurde durch Dr. Alexander Eckhardt vom Bundesumweltamt erläutert.
Auch Karsten Specht, Geschäftsführer des OOWV, VKU Vizepräsident und mittlerweile einer der Stammredner unserer Tagung lieferte einen inhaltlichen Beitrag zum Thema Brauchwasser in welchem er klar kommunizierte, dass die Brauchwasserlösung Teil der Basisinfrastruktur für den Bestand und die Neuansiedelung industrieller Wassernutzer ist und die Nutzung von Trinkwasser in industriellen Prozessen ausschließlich in der Anlaufphase eine Option sein sollte.
Da in diesem Jahr anlässlich des 75-jährigen Jubiläums ein besonderer Focus auf dem Zusammenspiel von Energie- und Wasserwirtschaft lag, wurde in gleich zwei Vorträgen die Nutzung von Abwasserwärme behandelt. Dr. Annkathrin Griesbach, Senior Fachgebietsleiterin Wasserwirtschaftsrecht beim VKU e.V., gab einen Überblick über den Rechtsrahmen und Dipl.-Ing. Christian Buch stellte sein Projekt zur Nutzung von Wärme aus Abwasser in den Kanälen der Stuttgarter Stadtentwässerung vor. Dabei wurde deutlich, dass Wärmeenergie aus Abwasser eine langfristig sichere, nicht fossile Energiequelle ist welche einen wesentlichen Beitrag für die Erreichung der städtischen Klimaschutzziele leisten kann.
Wie im Vorjahr war es uns erneut gelungen auch einen hochrangigen Wissenschaftler für unsere Tagung zu gewinnen: Prof. Dr. Heiko Pälike vom Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen gab den Teilnehmenden einen Einblick in seine Forschung zu den Archiven der Ozeane und den daraus abzuleitenden Konsequenzen für die Zukunft.
Neben dem Beitrag des Ministers wurde auch über ganz spezifische landespolitische Themen gesprochen. Dr. Astrid Krüger vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz erläuterte die Auswirkungen des neuen, bei unseren Mitgliedern umstrittenen, Mengenbewirtschaftungserlasses auf die Wasserversorger. Den Abschluss der Tagung bildete ein Vortrag von Franziska Steiger, Projektmanagerin der Arbeitgeberinitiative KOMMUNAL KANN über die Möglichkeiten der Fachkräftesicherung durch Begeisterung junger Talente für die Kommunalwirtschaft.
Die VKU Landesgruppe Niedersachsen/Bremen dankt allen Teilnehmenden und Referierenden für die gelungene Veranstaltung und ganz besonders Minister Christian Meyer für die Übernahme der Schirmherrschaft und das persönliche Erscheinen.