Bericht von der IFAT 2022 in München
Der Verband kommunaler Unternehmen und einige seiner Mitgliedsunternehmen waren in diesem Jahr wieder auf der Weltleitmesse IFAT (30. Mai bis 3. Juni 2022 in München) präsent.
Auch unserer neuen Referentin für Abfall- und Kreislaufwirtschaft Antje Retzlaff wurde dankenswerterweise durch die finanzielle Unterstützung der Hauptgeschäftsstelle spontan eine Teilnahme ermöglicht.
Im Kern des VKU-Messeauftritts standen Lösungen für aktuelle Herausforderungen der Abfall-, Wasser- und Abwasserwirtschaft. Dabei ging es insbesondere darum, wie mithilfe von Technik und Innovation klimarobuste und enkelfitte Strukturen aufgebaut und erhalten werden können.
Die Zeit auf der IFAT wurde von Frau Retzlaff so effizient wie möglich genutzt und dabei sowohl der Austausch mit Vertreter:innen der Mitgliedsunternehmen und Kolleg:innen gesucht, als uns auch im Rahmen der zahlreichen Veranstaltungen so viel neues Wissen wie möglich angeeignet.
Zentrales Thema aller Diskussionen und Vorträge war der Klimaschutz. Dabei betonten die Expert:innen mehrfach, dass die Rolle der Abfallwirtschaft und deren hohe Bedeutung im Kampf gegen den Klimawandel in Politik und Gesellschaft aktuell vergleichsweise wenig im Fokus steht. So ist zwar die Notwendigkeit der Kreislaufwirtschaft und des schnellstmöglichen Umstiegs auf alternative Antriebe in der öffentlichen Debatte unumstritten, die hohe Klimaschädlichkeit der Deponierung unbehandelter Abfälle, welche in vielen Teilen Europas weiterhin stattfindet allerdings bei vielen Entscheidungsträger: innen nicht ausreichend angekommen. Die Ablagerung unbehandelter Siedlungsabfälle in vielen EU-Ländern steht auch im krassen Widerspruch zu den Diskussionen um das für 2023 geplante Brennstoff-Emissionshandelsgesetz in D (BEHG) und das europäisch diskutierte Treibhausgasemissionshandelsgesetz (TEHG) ab 2026 in der EU.
Gleichzeitig wurde deutlich, dass die Abfallwirtschaftsbetriebe sich Ihrer Verantwortung für die Gesellschaft durchaus bewusst und auch Willens sind Ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Gerade im Bereich des Umstieges auf alternative Antriebe sind unsere Betriebe allerdings einem Zielkonflikt ausgesetzt. So ist der Umstieg zwar sowohl von der Politik als auch den Unternehmen selbst trotz aktuell noch hoher Kosten durchaus gewollt, in der Praxis aufgrund von Lieferengpässen und technischen Problemen aber teilweise nicht in der notwendigen Geschwindigkeit umsetzbar, ohne dabei die Zuverlässigkeit der Entsorgungsleistungen zu gefährden.
Während sich das VKU-Rahmenprogramm überwiegend auf die Abfallwirtschaft konzentrierte, waren die Themen Wasser und Abwasser auf der IFAT ebenfalls stark vertreten. Auch hier war der häufigste Inhalt der fachlichen Vorträge und Diskussionen die Anpassungen der Wasser- und Abwasserwirtschaft auf den Klimawandel. Diskutiert wurde über die Auswirkungen von Starkregenereignissen, Trocken- und Hitzeperioden und dem steigenden Meeresspiel. In einem Panel wurde zudem das Corona-Monitoring vorgestellt.
Was Frau Retzlaff von der IFAT mitgenommen hat sind volle Notizbücher, ein rauchender Kopf, zahlreiche Visitenkarten und letztendlich das gute Gefühl, mit den Themen und Personen der Mitgliedsunternehmen nun noch um einiges vertrauter zu sein.