Energiewende in Nordrhein-Westfalen – Wie gelingt die Finanzierung?
Die Finanzierung der Energiewende stellt Stadtwerke und Kommunen in NRW vor enorme Herausforderungen. Allein im Energiesektor müssten aktuellen Schätzungen zufolge bundesweit über 700 Milliarden Euro investiert werden, um die Klimaschutzziele bis 2030 zu erreichen. Bei vielen Stadtwerken und Kommunen kommen dabei noch weitere, erhebliche Investitionen in die Wasser-Infrastruktur, den ÖPNV oder den Breitbandausbau hinzu.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, müssen Energieunternehmen, Finanzwirtschaft und Staat an einem Strang ziehen. Mit Blick auf viele offene Fragen zur Finanzierung der Energiewende haben der Verband kommunaler Unternehmen NRW, der Städtetag NRW, der Städte- und Gemeindebund NRW und die NRW.BANK am 5. Dezember 2024 gemeinsam den Kongress „Energiewende in Nordrhein-Westfalen – Wie gelingt die Finanzierung?“ in den Räumen der NRW.BANK in Düsseldorf veranstaltet. Mit Vertretern der Landesregierung, der Banken und von Investoren sowie aus der Praxis und Wissenschaft wurde diskutiert, welche Herausforderungen, aber auch Lösungsansätze bestehen, um die Energiewende finanziell stemmen zu können. Neben zwei hochkarätigen Podiumsdiskussion standen interessante Fachvorträge auf dem Programm.
Über 100 Teilnehmer aus Kommunalwirtschaft, Kommunen und Finanzwirtschaft kamen in Düsseldorf zusammen, weitere rund 100 verfolgten den Kongress im Livestream. Das unterstreicht, wie wichtig der Gesprächsbedarf zwischen Energie- und Finanzbranche wahrgenommen wird. Gegenstand der Diskussionen waren vor allem die Finanzierungsherausforderungen in der Kommunalwirtschaft, die kommunale Energiewirtschaft als zentraler Akteur und die Feststellung, dass der Finanzbedarf nicht allein durch das Eigenkapital der Unternehmen getragen werden kann – Fremdkapital ist und bleibt notwendig.
Mit diskutiert haben unter anderem Dr. Markus Demary, Senior Economist, IW Köln; Judith Litzenburger, Gruppenleiterin, MWIKE NRW; Carsten Liedtke, Vorstandssprecher SWK AG und Vorsitzender VKU NRW; Prof. Dr. Dörte Diemert, Kämmerin, Stadt Köln; Frank Stein, Bürgermeister, Stadt Bergisch-Gladbach; Thomas Kull, Direktor, NRW.BANK; Christoph Wolff, Direktor, Helaba; Dr. Christoph Heidelbach, Sprecher der Geschäftsführung, Provinzial Asset Management GmbH; Jan Morgan Urayeneza, Business Development Manager, CREDION AG.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) ist die Interessenvertretung der kommunalen Versorgungs- und Entsorgungswirtschaft in Deutschland. Die im VKU organisierten über 1.580 Mitgliedsunternehmen sind vor allem in der Energieversorgung, der Wasser- und Abwasserwirtschaft, der Abfallwirtschaft und Stadtsauberkeit sowie im Bereich Telekommunikation tätig. Mit rund 309.000 Beschäftigten haben sie 2022 Umsatzerlöse von rund 194 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 17,2 Milliarden Euro investiert. In Nordrhein-Westfalen sind 334 kommunale Unternehmen im VKU organisiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen in Nordrhein-Westfalen leisten jährlich Investitionen in Höhe von rund 4 Milliarden Euro, erwirtschaften einen Umsatz von über 70 Milliarden Euro und sind wichtiger Arbeitgeber für über 74.000 Beschäftigte.