Sparte: Abfallwirtschaft
Best Practice: Sensibilisierung zur Abfallvermeidung
Beschreibung:
Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Abfallberatung für die Stadt Würzburg soll das Thema Abfall vermeiden, richtig sortieren und die Vermüllung der Landschaft auf spannende und unterhaltsame Weise ohne moralischen Zeigefinger insbesondere der Zielgruppe der Jugendlichen nähergebracht werden. Dafür wurde 2011 zusammen mit einem Puppenspieler ein Stück entwickelt, das seit April 2012 regelmäßig in Schulen, inzwischen auch über Würzburg hinaus, aufgeführt wird. In dem Stück macht sich ein Müllwagen mit seinem Team auf den Weg, um herauszufinden, warum vieles in der Restmülltonne landet, obwohl es noch verwertbar wäre, warum so viele Lebensmittel weggeworfen werden, was mit alten Handys und Plastikflaschen in der Natur passiert und warum das alles auch ein weltweites Problem ist. Das Theaterstücks dauert 45 Minuten. Im Anschluss an die Aufführung besteht die Möglichkeit mit Mitarbeitern der Umweltstation und dem Puppenspieler zu diskutieren, hinter die Kulissen zu schauen und weitere Informationen zum Thema zu erhalten.
Ziel:
Über diese Aktion sollen Abfälle vermieden, besser sortiert, eine höhere Recyclingquote erzielt und letztendlich ein besseres Umweltbewusstsein bei den Jugendlichen erreicht werden.
Wirkung und Evaluation:
Die schwierige Zielgruppe pubertierender Jugendlicher konnte über diese Form der Kommunikation - ohne erhobenen Zeigefinger und Vorschriften, was häufig eine Abwehrhaltung hervorruft – sehr gut erreicht werden. Im Anschluss an die Aufführungen fanden interessante Diskussionen statt, die nahelegten, dass der Inhalt des Stücks und die Art der Vermittlung des Themas eine positive Auswirkung auf die Ansichten und künftigen Verhaltensweisen der Jugendlichen hatten. Dadurch können Restmüllmengen reduziert und Recyclingquoten erhöht werden. Außerdem wird einer Vermüllung der Umwelt entgegengewirkt.
Hindernisse:
Ein Hindernis war die Finanzierung der Auftritte des Puppenspielers, so dass den Schulen die Aufführung des Stückes zu einem Unkostenbeitrag von lediglich einem Euro pro Schüler angeboten werden konnte. Zudem gab es einige logistische Herausforderungen bei der Vorführung für mehrere Klassen gleichzeitig.
Nutzen für das Unternehmen, den Unternehmenssektor und andere Unternehmen:
Allein die Sensibilisierung für das Thema Abfall ist für das Unternehmen wichtig. Vielerorts konnte die Sortenreinheit der einzelnen Abfallfraktionen optimiert und damit die Recyclingquote erhöht werden. Im Gegenzug profitieren die Würzburger Bürgerinnen und Bürger von möglichen Senkungen der Abfallgebühren. Das Argument gilt analog für den ganzen Sektor der Abfall- bzw. Kreislaufwirtschaft. Durch geringfügige Änderungen ist das Stück auch auf andere Gebietskörperschaften übertragbar, was bereits praktiziert wurde. Für andere Unternehmen, die Jugendliche zu wichtigen Themen erreichen möchten, könnte die Darstellungsform eines humorvoll gestalteten Puppenspiels ebenfalls ein geeigneter Zugang sein.
Lessons Learned des Unternehmens:
Schlüsselfaktoren für den Erfolg: Schlüsselfaktor ist der humorvolle, kabarettistische Charakter des Stücks, in dem auf witzige und unterhaltsame Weise ohne moralischen Zeigefinger die Abfallproblematik nahe gebracht wird.
Probleme, Risiken, Grenzen:
Problem war und ist die knappe Finanzierung der Auftritte des Puppenspielers. In den Schulen sollten nach Möglichkeit mehrere Klassen das Stück zusammen sehen, was manchmal zu räumlichen Engpässen führt.
Kontakt:
Frank Stumpf
Telefon: 0931/374458
E-Mail: frank.stumpf(at)stadt.wuerzburg(dot)de
Website: http://www.wuerzburg.de/de/themen/umweltverkehr/vorsorgeentsorgung/diestadtreiniger/index.html