Zweckverband der Wasserversorgungsgruppe Laber-Naab
Preisträger der Kategorie Kommunale Wasser-/Abwasserwirtschaft
Das blaue Rechenzentrum
Der Zweckverband hat ein Rechenzentrum gebaut, das mittels Wasserkälte aus dem eigenen Hochbehälter gekühlt wird. Der Gesamtenergieverbrauch liegt dadurch weit unter dem Durchschnitt deutscher Rechenzentren. Die jährliche Treibhausgasminderung liegt dank der Wasserkühlung bei über 3.000 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr. Durch das neue Rechenzentrum können die ineffizienten Rechenzentren der elf Mitgliedsgemeinden ersetzt werden. Darüber hinaus hat es die Kapazitäten, weiteren Betrieben und Behörden, beispielsweise Krankenhäusern, der Polizei oder dem Finanzamt, zur Verfügung zu stehen. Mittels Wärmetauscher wird dem fließenden Wasser die Kühlenergie entzogen. Das kalte Wasser fließt im Sekundärkreislauf ins Rechenzentrum zu den Kühlventilatoren und kühlt die Rechner. Dabei wird das Trinkwasser nur unwesentlich erwärmt (<1°C). Das erwärmte Wasser fließt zurück zum Wärmetauscher und wird wieder abgekühlt. Die Technik ist prinzipiell auf jeden der 5.000 Wasserversorger in Deutschland übertragbar. Das Rechenzentrum wird über die Nationale Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.
Gratulation der Jury
Marion Walsmann, Abgeordnete des Europäischen Parlaments:
„Dass auch kleine kommunale Unternehmen großartige Innovationen hervorbringen können, das hat der Zweckverband der Wasserversorgungsgruppe Laaber-Naab unter Beweis gestellt. Er hat ein nach „Blauer Engel“ zertifiziertes Rechenzentrum errichtet. Die Kühlung des Rechenzentrums erfolgt mittels 11 Grad kaltem Wasser über den Sekundärkreislauf des Hochbehälters. Diese Methode bringt erhebliche Energieeinsparungen und Treibgasminderungen. Dadurch können ineffiziente Rechenzentren der Mitgliedsgemeinden ersetzt werden. Ich gratuliere dem Zweckverband für die Auszeichnung mit dem VKU-Innovationspreis 2023 für dieses zukunftsweisende Projekt, das große Bedeutung für die Zukunft unserer Daseinsvorsorge, vor allem für die rund 20.000 Trinkwasserbehälter in Deutschland hat. Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist.“