VKU-Position
Stellungnahme zu Biologisch Abbaubaren Werkstoffen (BAW)

Die nachhaltige Entwicklung erfordert den umweltverträglichen Einsatz endlicher Ressourcen und den Ausbau der Nutzung „unendlicher“, d. h. erneuerbarer, Ressourcen. Dabei werden auch immer mehr Produkte aus sog. „biologisch abbaubaren“ neuen Materialien hergestellt. Diese neuartigen Produkte müssen nach ihrer Nutzungsphase entsorgt werden. Für viele wird in Anspruch genommen oder suggeriert, sie dürften oder könnten bei der Sammlung und Verwertung kommunaler Bio- und Grünabfälle „mitkompostiert“ werden. Dies stellt die kommunale Recyclingwirtschaft vor neue Herausforderungen.

07.01.22

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Positionen des VKU zur Entsorgung von BAW in Kürze

BAW sollten nicht über das Abbauverhalten, sondern hinsichtlich ihres ökologischen Wertes definiert werden.

1. Die Verwendung von Werkstoffen aus nachhaltig erzeugten nachwachsenden Rohstoffen schont grundsätzlich Ressourcen, unabhängig davon, ob sie biologisch abbaubar sind oder nicht.

2. BAW sollten vorrangig als Material recycelt werden. Eine energieaufwendige Behandlung durch biologische Verfahren stellt keine hochwertige Verwertungsform dar. Wenn ein Recycling nicht möglich ist, sollten BAW der energetischen Verwertung zugeführt werden, um den Energiegehalt der BAW zu nutzen.

Eine Erfassung von BAW, das gilt auch für Bioabfallsammeltüten, über die Biotonne oder Grüngutsammlung ist nicht vorteilhaft und muss unterbleiben.

3. Die Verwendung von BAW-Sammeltüten kann zwar zur Steigerung der Erfassungsmengen führen. Zugleich verleitet diese Option Abfallerzeugende möglicherweise dazu, auch andere BAW- und fossile Kunststoffprodukte mit dem Bioabfall zu erfassen und diesen so zu verschmutzen. Auch werden BAW-Sammeltüten bei der großtechnischen Bioabfallbehandlung teilweise nicht vollständig abgebaut; ihre Reste vermindern die Absatzfähigkeit der Komposte. Für die Steigerung der Erfassungsmengen sind deshalb unbeschichtetes Altpapier oder Sammeltüten aus (möglichst unbeschichtetem) Papier als „Sammel- und Transportmaterialien“1 vorzuziehen.