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Der VKU hat sich mit einer Stellungnahme in das Verfahren eingebracht.
Zentrale Punkte des VKU:
- Verständnis des VKU ist, dass die von der Beschlusskammer vorgeschlagene kontinuierliche Bilanzierung aufgrund des Helper-Causer-Systems notwendig ist. Das Helper-Causer-System wiederum soll dem Ziel dienen, die Systemkosten in Deutschland zu reduzieren und dem Bilanzkreisverantwortlichen mehr Verantwortung geben. Die vorgesehene Evaluierung des H2-Bilanzierungsmodells soll aus VKU-Sicht einen inhaltlichen Fokus auf die Frage legen, ob sich die kontinuierliche Bilanzierung tatsächlich bewährt. Ein wesentlicher Teil der Evaluierung muss sich mit der Frage befassen, ob die Systemkosten mit dem Helper-Causer-System und der kontinuierlichen Bilanzierung geringer sind als mit der festen Bilanzierungsperiode. Wäre dies nicht der Fall, so sollte ein Wechsel zur festen Bilanzierung, wie sie im Erdgasmarkt heute besteht, erwogen werden.
- Der VKU hält ein System ohne individuelle Toleranz für den Bilanzkreisverantwortlichen für schlüssig. Er weist darauf hin, dass Bilanzkreisverantwortliche Pönalen eher vermeiden können, wenn die grüne Zone möglichst groß ist. Bei einer sehr engen grünen Zone besteht die Gefahr des Überschwingens, d.h. einem schnellen Wechsel zwischen der Unter- und Überspeisung des Gesamtnetzes.
- Laut WasABi-Entwurf gilt die Anwendung des Allokationsprinzips „allokiert wie gemessen“ für Entnahmestellen zu Letztverbrauchern, wobei Messwerte bilanzrelevant sind, die durch registrierende Leistungsmessung oder gleichwertige Messverfahren ermittelt werden. Der VKU betont, dass dies eine entsprechende Datenerfassung und -auslesung bedingt. Sofern diese noch nicht technisch möglich oder wirtschaftlich prozessual darstellbar ist, muss die Möglichkeit gegeben sein, mit Hilfe entsprechender adäquater Verfahren die Bilanzierung der betroffenen Kunden(gruppen) sicherzustellen. Dieses adäquate Verfahren sollte zeitnah in der Branche erarbeitet werden.
- Gemäß dem vorliegenden Tenorentwurf soll die Informationsbereitstellung der Bilanzkreis-, Mengen- und Netzinformationen an die Marktbeteiligten zentralisiert durch den Marktgebietsverantwortlichen mit Hilfe der Einrichtung einer internetbasierten zentralen Datenaustauschplattform (Data Hub) erfolgen. Der VKU begrüßt es, dass die Beschlusskammer ihre Überlegung, die Messwertaufbereitung, einschließlich einer Ersatzwertbildung, ebenfalls zentral über durch den Marktgebietsverantwortlichen auf der Datenaustauschplattform vornehmen zu lassen, nicht aufgegriffen hat (vgl. Erläuterungen (27)). Der VKU hält daran fest, dass eine Ausweitung des Data Hub auf die in der Netzbetreiberverantwortung liegenden Prozesse der (Mess-)Datenerfassung, -auslesung und -verarbeitung weder technisch sinnvoll noch prozessual wirtschaftlich darstellbar wäre.